Aug
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Mein Leben in 10 Jahren - das wird super!


Es gibt einige Adjektive, wie ich mein Leben in spätestens 10 Jahren leben möchte, aber nur eines trifft ziemlich viel auf einmal: zufrieden.

Aus meiner bisherigen Sicht führt Zufriedenheit zu Stillstand und Stillstand schließlich zum Rückfall. So als würde ein Kanufahrer auf dem Fluss pausieren, um sich selbst für seine erbrachte Strecke zu feiern. Noch während er das tut, fällt er zurück.

Erst in den vergangen Jahren habe ich durch viele neue Impulse festgestellt, dass diese Einstellung so nicht 100% richtig ist. Ein Punkt war z.B. dass ich mit einem komplett verkrampften Rücken zu einer befreundeten Masseurin ging. Meine Kinder waren dabei und fragten besorgt, ob mit mir wohl alles ok sei. Klar, in Kinderaugen sieht das sicher nicht lustig aus, wenn Papa auf dem Bauch liegt und sich die Schmerzen versucht zu verkneifen.
Die Masseurin meinte "Das wird schon wieder, euer Papa arbeitet nur einfach zu viel." Das wollte ich so nicht stehen lassen und rechtfertigte mich mit "Ja, was soll ich machen? Irgendwer wird das Haus ja bezahlen müssen und wenn ich mal ins Gras beiße, dann sollen meine Kinder wenigstens aus meiner Richtung etwas haben, worauf sie aufbauen können." Sie entgegnete "Verstehe ich, aber was haben deine Kinder davon, wenn du dich fertig machst? Meinst du, du hilfst ihnen, wenn du zum Pflegefall wirst?"
Touché.

Momentan habe ich eine 65 Stunden-Woche, in der Nebensaison ist es etwas weniger. Da alles noch unter einen Hut zu kriegen ist eine Art Dauerstress, an den ich mich gewöhnt habe. Dachte ich. Bis mir ein Arzt etwas anderes sagte.
So kann es ja nicht weitergehen, zumindest nicht, ohne irgendeinen Schaden zu fabrizieren.

Mein Ziel ist es, wieder dahin zu kommen, wo ich schon mal war. Als ich noch Zeit für Hobbies hatte, als ich einfach ein paar Stunden am Trabi geschraubt habe und mir dabei die Welt ringsherum egal war, als ich abends im Gasthaus mit völlig fremden Menschen ins Gespräch kam.
Der Gedanke an dieses Leben kommt mir vor wie Urlaub.

Ich möchte eigenverantwortlich arbeiten können, ohne dass mir jemand glaubt sagen zu müssen, wann ich was wie zu machen und was ich dabei zu unterlassen habe. Ich will raus aus diesem stumpfsinnigen Hamsterrad.
Ich möchte arbeiten können, wann es am besten ist, egal ob nachts um 3 oder am Nachmittag um 15:00 Uhr.
Dafür nehme ich gerne auch den finanziellen Rückschlag in Kauf. Wichtig ist nicht das Geld allein, sondern die Zeit die man mit stupiden Tätigkeiten dafür verbringt.

Ich will - nein, ich werde ruhiger, gelassener und zufriedener leben, werde in der Lage sein, wieder mehr spontan zu sein.

Die ersten Schritte sind gemacht, jetzt heißt es nochmal richtig angasen, dass alles so ins Laufen kommt, wie ich mir das vorstelle und dann ab in die bessere Hälfte meines Lebens.

Oder wie es Wolfang Ambros in "A Mensch mecht i bleibn" singt:
A Mensch mecht i bleibn, mein Lebn mecht i lebn
A Mensch mecht i bleibn und i werd olles dafüa gebn,
dass i des morgn erreicht hob, von dem i heute noch draam
I wü net, dass i irgendwos versaam! geschrieben am 28.08.2017 von ladaci

Schlagwörter

kristallkugel, zukunftsvision, lebensziel, downgrade, easy living, macht euren scheiss doch allein

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Kommentare von anderen Usern

Avatar Masmiie schrieb am 01.09.2017 folgenden Kommentar:
Da hast du wirklich einen sehr guten Ratschlag bekommen und dass du ihn beherzigen willst, finde ich super. Ich halte dir die Daumen,d ass die Selstständigekit gut klappt und der finanzielle Rückschlag nicht soooo groß wird.