Nov
26

Das Wesen einer "Bedarfsampel"


Bei uns in der Stadt (vor allem im Stadtkern) gibt es viele sogenannte "Bedarfsampeln", also Ampeln, die sich nur einschalten, wenn es Fußgänger gibt, die die Straße nicht ohne die Ampel überqueren können.

Diese spezielle Bedarfsampel ist in einer Einbahnstraße, direkt parallel zum Markplatz (also sehr zentral) in einer Kopfsteinpflasterstraße.
An dieser Stelle, wo diese spezielle Bedarfsampel steht, musste ich früher ständig über die Straße, um zur Arbeit bzw. wieder nach Hause zu gelangen.
Die Straße ist übrigens gut einsehbar, man kann auf etwa 100 Meter sehen, ob überhaupt Autos kommen, dazu handelt es sich um eine 30-Zone.

Als einigermaßen geübte und qualifizierte Fußgängerin schalte ich die Ampel nur ein, wenn a) mehr als 3 Autos sich nähern oder b) kleine Kinder in der Nähe sind.
Ansonsten warte ich eben mal 20 Sekunden, bis die Autos durch sind, die Ampelschaltung dauert erfahrungsgemäß genauso lange und dann stehen die Autos da ja erstmal rum.

Vor einiger Zeit hatte ich an besagter Fußgängerampel folgende Begegnung:
Morgens, ungefähr 6.45 Uhr, schon hell, ich war in Gedanken und hab die Ampel nicht gedrückt, weil kein Auto kam. Hinter mir kamen aber eine Fahrradfahrerin und ihre kleine Tochter (auch auf einem Fahrrad).
Ich bin - ohne die Ampel zu drücken - über die Straße gegangen und ca. 15 Meter später wurde ich von der Mutter auf dem Fahrrad überholt und sie meinte "Na toll, wie soll ich denn wohl meiner Tochter erklären, dass man nicht warten muss, bis die Ampel "grün" wird?"

Äh, hallo? Hätte sie nicht einfach anhalten und ihrer Tochter erklären können, dass das falsch war?
Etwas angesäuert ich dann hinterhergerufen: "Tja, und wie erklären sie Ihrer Tochter, dass sie einen Helm tragen soll und Sie das nicht tun?"

Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich keine Antwort bekommen habe.

Heute nun war kein Kind in der Nähe, es kam auch kein Auto, und ich bin einfach so über die Straße gegangen. Schande über mich, denn ich wurde sofort von einem auf der anderen Straßenseite kommenden Radfahrer angeblubbert: "Ach, hier in Eutin funktionieren die Ampeln wohl anders? Da geht man bei Rot rüber?"
(Die Ampel war nicht rot, sie war aus.)

Ich mich nur kurz umgedreht und gemeint: "Labern Sie mich bitte nicht so unqualifiziert von der Seite an und erkundigen Sie sich erstmal, was eine Bedarfsampel ist. Und zum Augenarzt würde ich bei Gelegenheit auch mal gehen."

Menno, das ist echt nur der halbe Spaß, wenn man dann keine Antwort mehr bekommt. geschrieben am 26.11.2012 von Kruxxmokkel

Schlagwörter

ampel

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Kommentare von anderen Usern

Avatar julchen1306 schrieb am 27.11.2012 folgenden Kommentar:
"Menno, das ist echt nur der halbe Spaß, wenn man dann keine Antwort mehr bekommt." Die andere Hälfte vom Spass habe ich immer als Auto(bei)fahrerin, wenn die Ampel ihre Rotphase für Autofahrer beendet - dann kommt nämlich kein Grün, sondern sie geht einfach wieder aus. So ist das zumindest bei uns. Egal, welchen Fahrer ich grad habe, das sind alles routinierte Profis, die kennen das. Nur die meisten anderen Autofahrer, die kennen es leider nicht. Die stehen dann als erstes Auto in der Schlange vor der "kaputten" Ampel und warten auf grün.......

Avatar Indianerle schrieb am 27.11.2012 folgenden Kommentar:
laut gesetz gilt das ampelzeichen nicht mehr bei 10 meter entfernung von der ampel soviel ich weiss. also 10 meter weg und kein polizist kann einen verdonnern.

Avatar Masmiie schrieb am 26.11.2012 folgenden Kommentar:
na, dann ist ja kein Rot

Avatar Kruxxmokkel schrieb am 26.11.2012 folgenden Kommentar:
Ja, also "aus in dem Sinne, dass sie erst auf "Rot" für Fußgänger springt, wenn man den Knopf drückt, dass man rüber will.
Die schaltet sich halt aus, wenn sie nicht gebraucht wird.

Avatar Masmiie schrieb am 26.11.2012 folgenden Kommentar:
hm, wenn wirklich rot ist, drücke ich grundsätzlich und gehe erst bei grün. Aber wenn die Ampel aus ist .... ws soll das?