Apr
07

Alles auf Anfang!?!?!


Ich bin mal auf heute Abend gespannt. Da bekomme ich meine aktuellen Blutwerte.
Kein Angst, ich bin nicht krank oder so, jedenfalls nicht so krank, dass man sich Sorgen machen muss.
Eigentlich geht es nur darum, dass ich seit Anfang des Jahres meine Ernährung umstellt habe, und zwar ganz auf eigene Faust, nachdem ich mich durch einige Bücher und unzählige Artikel im Internet gelesen habe, um herauszufinden, was MIR gut tut.
Ich meine, ich war schon als Kind zu dick, seitdem ich denken kann. Es gibt tatsächlich dieses Phänomen, dass Leute bloß Essen anzusehen brauchen und - zack - zunehmen. Ich bin ein Paradebeispiel dafür.
Vor ca. 15 Jahren wollte ich es mir selbst beweisen und habe etwa 45 Kilo in 6 Monaten abgenommen. Darauf brauchen wir gar nicht näher eingehen, war natürlich Driss und endete in einer schlimmen Essstörung, die ich glücklichweise selbst wieder in den Griff bekommen habe.
Ein paar Jahre später denn noch einmal ein kurzer Rückfall, aber ich steh einfach nicht auf Kreislaufversagen und Haarausfall ;-)
Dann, vor so etwa 10 Jahren wurde endlich sicher festgestellt, dass ich Diabetikerin bin, und zwar Typ 2. Das Gespräch mit dem Diabetologen werde ich niemals vergessen, es war eine total Offenbarung für mich. Ganz wichtig: Es ist nicht so, dass dicke Menschen Diabetes bekommen, sondern die meisten Menschen, die so leicht zunehmen wie ich, HABEN schon Diabetes, und zwar ein Leben lang.
Ich bekam Metformin, und schon habe ich nicht mehr zugenommen. Okay, auch nicht von alleine abgenommen, aber das passiert wohl auch nur in Märchen ;-)
Ich machte eine Ernährungsberatung mit, und es heißt immer möglichst viele kleine Mahlzeiten über den Tag, damit der Insulinspiegel stabil bleibt, um Heißhunger zu vermeiden.
Okay, davon habe ich auch nicht abgenommen, aber auch nicht zugenommen.
Dann hatte ich meinen Bandscheibenvorfall mit OP und ich fing an, regelmäßig Sport zu machen.
Und siehe da, ich nahm ab! Und meine Zuckerwerte - sowohl Nüchternzucker als auch der Langzeitwert - wurden immer besser.
In der Reha noch mehr Ernährungsberatung, wieder diese Sache mit vielen kleinen Mahlzeiten etc.
Dann habe ich mich am Fuß verletzt, was so lange dauerte, dass schließlich auch das Knie in Mitleidenschaft gezogen wurde und ich keinen Sport mehr machen konnte. Das war vor ca. 2 Jahren.
Was passierte wohl? Genau, ich nahm wieder zu, und zwar obwohl ich echt ganz normal gegessen hab, Mischkost, normale Portionen, alles dokumentiert. Mein Hausarzt wusste sich keinen Rat mehr und riet mir zu einer Magenverkleinerung bzw. einem Ballon. Ich hatte schon einen Beratungstermin in der Uni, als dann noch ein Blutgerinnsel im Bein dazu kam und ich Marcumar nehmen musste für 6 Monate.
Es ging mir richtig schlecht, und ich habe mich echt hängen lassen, da gibt es nichts zu beschönigen.
Wegen des Diabetes muss ich alle 3 Monate zur Kontrolle und am 6. Januar waren meine Werte wirklich richtig schlecht, auch die, die sonst eher gut waren.
Also habe ich mich selbst am Kragen gepackt und gesagt, dass es so nicht weitergehen kann.

Erst einmal habe ich mich über den glykämischen Wert von Lebensmitteln informiert. Der basiert quasi auf dem Kohlenhydratgehalt, hat jeder bestimmt schon mal gehört: Glyx-Diät?
Kohlenhydrate haben die größten Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel, und ich hatte bereits nach meiner HWS-OP bemerkt, dass es von Vorteil für mich war, abends weniger Kohlenhydrate zu essen. Ist übrigens auch in groben Zügen das Prinzip der „Schlank-im-Schlaf“-Diät.

Also hab ich schon mal meine Ernährung so umgestellt, dass ich gefrühstückt habe (eine echte Überwindung für mich, jeden Tag wieder!), mittags normal esse und abends öfter mal das Essen ausfallen lasse, oder aber nur ein Stück Käse oder gegrillte Hühnerbrust oder so esse.

Und dann habe ich einen Bericht im TV gesehen über Essenspausen. Dass es Studien darüber gibt, dass es für die Fettverbrennung grundsätzlich wichtig ist, dass eben nicht immer Insulin nachproduziert wird, denn der Körper verbrennt kein Fett, solange er Insulin produziert. Bei diesen Studien ging es nicht um eine Diät im eigentlichen Sinne, sondern einfach nur darum, dass man zwischen den Mahlzeiten nichts isst, und das am besten für mindestens 4 oder 5 Stunden.

Hab ich dann gleich mal in mein Ernährungskonzept eingebaut.
Also noch mehr frühstücken, damit es bis zum Mittag hält, und ihr glaubt ja gar nicht, wie fies das für mich jeden Tag wieder ist.

Ich zähle übrigens keine Kalorien und ich esse, bis ich satt bin, auch mal Süßigkeiten, aber natürlich in Maßen und immer mittags als Nachtisch, z. B. mal ein Snickers oder ein kleines Eis, ein Stück Kuchen etc.

Das sieht dann z. B. so aus:
Frühstück: Müsli (ungezuckert, bestelle ich bei MyMuesli), denn morgens sind Kohlenhydrate wichtig, und dazu 2 Scheiben Vollkornbrot mit Belag nach Wahl, mindestens 3 große Becher Kaffee und 1 Glas Multivitaminsaft.
Ich frühstücke zwischen 6.30 und 7 Uhr, danach gibt’s dann nix mehr bis mindestens 12 Uhr.

Mittag: Was mir grade so einfällt, 2 Brötchen mit Belag, gerne auch mal Döner oder Schnitzel mit Pommes, natürlich nicht gleich mit doppelt Mayo ;-)
Lecker Käffchen mit Milch nicht zu vergessen natürlich!
Danach nix mehr (außer Wasser, ungesüßtem Tee oder schwarzem Kaffee) bis mindestens 18 Uhr.

Abendessen: Tja, meistens eben nix. Oder wenn ich großen Hunger / Appetit habe, ein Putenschnitzel, oder Hühnerbrust, ein Steak, oder die schnelle Variante, ein Stück Käse (Käse hat fast 0 Kohlenhydrate).

Und jetzt stellt sich natürlich die große Frage, hat’s was geholfen?
Ja, etwa 12 Kilo sind runter, in ziemlich genau 3 Monaten. Am Anfang ging es ziemlich rasant, jetzt bin ich bei ca. 0,5 Kilo pro Woche.

Aber ich denke, dass ich diese Art der Ernährung gut noch länger durchhalten kann.

Und in 3 Wochen macht bei uns um die Ecke ein neues Fitness-Studio auf, da bin ich schon angemeldet.
Hoffentlich hält mein Knie, so dass ich wieder wie früher 3 x die Woche zum Sport gehen kann, denn das hat nicht nur meinen Blutwerten und meiner Figur gut getan.

Jetzt bin ich natürlich noch auf die Blutwerte gespannt.
Wäre ja irgendwie doof, wenn ich zwar abgenommen habe, aber mein Langzeitwert immer noch über 6,5 liegt …

Also, drückt mir mal die Daumen! geschrieben am 07.04.2014 von Kruxxmokkel

Schlagwörter

diät, abnehmen, glyx, diabetes

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Kommentare von anderen Usern

Avatar Sanna schrieb am 08.04.2014 folgenden Kommentar:
Viel Glück, drück Dir die Daumen ;)

Avatar Kruxxmokkel schrieb am 07.04.2014 folgenden Kommentar:
Danke, hat was genützt :-)
Der Langzeitwert ist von 7,4 runter auf 6,2, alle anderen Werte sind normal bis super, sogar der Nüchternzucker nur etwas zu hoch.
Der Arzt meint, ich soll das ruhig so weiter machen und mal sehen, ob ich den Wert in 3 Monaten dann vielleicht sogar unter 6 bekomme, das wäre eine Premiere :-)
Ich habe ihm das mit der Essenpausen-Theorie erzählt und er meint, da könnte wirklich was dran sein, er will sich jetzt auch mal schlau machen.
Ich bleibe auf jeden Fall am Ball.

Avatar sanders schrieb am 07.04.2014 folgenden Kommentar:
Auch ich drück Dir die Daumen. :-)

Avatar Sachsenpaula schrieb am 07.04.2014 folgenden Kommentar:
Daumen drück...

Avatar Masmiie schrieb am 07.04.2014 folgenden Kommentar:
dann halte ich dir die Daumen, dass das weiter so gut klappt!