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Fernbusanbieter im Test: MeinFernbus


Der Fernbusmarkt ist in den letzten Wochen und Monaten stark in Bewegung geraten:
Trotz Bahnstreik und den daraufhin explodierenden Buchungszahlen haben die niedrigen Preise erste Opfer gefordert, denn es war abzusehen, dass diese auf Dauer nicht haltbar sein konnten.
Bereits im Februar 2014 hat Aldi (Univers Reisen) den Fernbusbetrieb eingestellt. Der Marktanteil war allerdings so gering, dass dies eigentlich gar nicht aufgefallen ist. Im Oktober hat dann city2city, der fünftgrößte Anbieter im Fernbusmarkt, mangels Gewinnaussichten aufgegeben. Anfang November musste schließlich deinbus.de Insolvenz anmelden, der Betrieb soll allerdings erst einmal nicht eingestellt werden. Außerdem hat der ADAC vor wenigen Tagen angekündigt, sich ab November vom ADAC-Postbus zurückzuziehen. Die Fahrgäste betrifft dies allerdings nicht, da die Post sämtliche Anteile des ADAC übernimmt und das Streckennetz ab nächstem Jahr sogar noch ausbauen will.


Nun aber zu MeinFernbus:

Streckennetz:
MeinFernbus ist (noch) der größte Fernbusanbieter in Deutschland. Neben den deutschen Städten gibt es auch einige Ziele im Ausland (u.a. Amsterdam, Luxemburg, Zürich, Mailand, Innsbruck, Wien und Prag). Das komplette Streckennetz sieht man hier.


Ticketkauf:
Wie bei allen Anbietern kann man die Tickets online kaufen. Zusätzlich bekommt man sie auch in ausgewählten Reisebüros oder direkt am Bus. Über die Homepage ist die Buchung denkbar einfach: Start-, Zielhaltestelle und Datum eingeben und man bekommt die möglichen Abfahrtszeiten angezeigt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, sodass man nach Eingabe der persönlichen Daten direkt per Kreditkarte, PayPal oder Lastschrift bezahlen kann. Nachdem man einen Sitzplatz in den Warenkorb gelegt hat, ist dieser für 30 Minuten reserviert, sodass man sich mit der Buchung Zeit lassen kann. Auch wenn es nicht erforderlich ist, empfiehlt sich die Angabe einer Handynummer, da man dann kostenlos über eine mögliche Verspätung oder den Einsatz eines Ersatzbusses informiert wird.
Eine Umbuchung der Tickets ist kostenlos möglich, es fällt lediglich der Differenzbetrag zum neuen Ticket an. Möchte man nicht sofort umbuchen, kann man kostenfrei einen Gutschein über den Wert der Fahrt erhalten, der dann 12 Monate gültig ist. Den Gutschein sollte man möglichst vorziehen, da eine Stornierung mit 15 € pro Fahrt und Person berechnet wird.


Ticketpreise:
Da meine Stammstrecke von Hamburg nach Münster nicht bedient wird, kann ich nicht viel zu den Preisen sagen. Im Oktober sind meine Freundin und ich mit MeinFernbus für 11 € pro Person von Münster nach Wilhelmshaven gefahren. Bei ca. 220 km macht das einen Kilometerpreis von 0,05 €, sodass man eigentlich nicht meckern kann.


Sitzplatzreservierung:
Es gibt zwar eine Sitzplatzgarantie, aber keine Reservierung. Es gilt also das Motto "first come, first served".


Das Publikum:
Da es Richtung Küste ging und keine Studentenstädte angefahren wurden, war der Altersdurchschnitt etwas höher. Generell gibt es aber auch hier ein gemischtes Publikum, wobei man hauptsächlich Studenten bzw. junge Erwachsene in den Bussen sieht.


Gepäck:
Neben einem Handgepäckstück sind zwei Reisegepäckstücke im Ticketpreis inbegriffen. Das Gewicht ist zwar auf 15 bzw. 20 kg begrenzt, aber das lässt sich eh nicht kontrollieren. Ab dem dritten Reisegepäckstück werden 5 € pro Stück fällig. Wer sein Fahrrad mitnehmen möchte, zahlt 9 €.


Strecke und Fahrzeit:
Mit Zwischenstopp in Oldenburg und 30 minütiger Pause auf einer Autobahnraststätte, um die Ruhezeiten einzuhalten, beträgt die Fahrzeit von Münster nach Wilhelmshaven 3:35 Stunden.


Ausstattung und Service:
Die Busse sind modern ausgestattet und verfügen über kostenloses W-LAN, Sicherheitsgurte und eine Toilette. Je nach Verfügbarkeit kann man auch einige Snacks beim Busfahrer kaufen.


Meine Fahrt mit MeinFernbus:
Zur Hinfahrt lässt sich nicht viel sagen. Der Bus kam pünktlich und hat Wilhelmshaven auch pünktlich erreicht.
Auf der Rückfahrt wurde ein Ersatzbus eingesetzt, da der ursprünglich geplante Bus zum TÜV musste.
Hier gibt es einen kleinen Kritikpunkt:
Bei der Buchung konnte für jeden Fahrgast eine Handynummer angegeben werden, aber eine SMS über den Einsatz des Ersatzbusses kam nur bei der Handynummer des ersten Fahrgastes an. Ob das immer so ist, kann ich allerdings nicht sagen, aber man sollte es vielleicht im Hinterkopf behalten.



Falls jetzt noch jemand Fragen, Wünsche, Kritik o.ä. hat, werde ich natürlich gerne darauf eingehen. Eigene Erfahrungen mit MeinFernbus oder einem anderen Anbieter sind natürlich auch gerne gesehen :) geschrieben am 13.11.2014 von Jonas01

Schlagwörter

fernbusse, meinfernbus, student, reisen, bus, fernbus

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