Oct
25

Konzentrier dich doch mal!


Das war der Titel, eines Vortrages den ich mir diese Woche angehört habe. Das klingt erst einmal hochtrabend, der Vortrag sollte jedoch über Denken und Lernen handeln, Tipps für motiviertes und erfolgreiches Lernen geben und die verschiedenen Lerntypen erklären.

Klar davon hat jeder schon einmal etwas gehört, mancher lernt durch Lesen, der andere durch Hören, der Dritte schreibt es am besten ab.
Die Beschreibung klang jedenfalls gut, weshalb ich die 2 Euro investiert habe, die der Besuch kostete, man könnte ja was mitnehmen.

Den Vortrag hielt die Buchautorin Ruth Meinhart, die auch einen eigenen Verlag besitzt und darüber Ihre Bücher verkauft (wie praktisch..)
Der Vortrag begann recht zäh. Wie so oft hatte auch diese Dame in Ihrer Schulzeit Probleme und ging dann im Studium auf Forschungstour und fand natürlich die Lösung.
Anschließend kam das übliche Horrorszenario von TV und Spielkonsole und dass diese, dass in der Schule gelernte quasi verdrängen, weil der visuelle Einfluss solcher Spiele so groß sei.

Sie präsentierte dann verschiedene Lerntypen, die sie ausgemacht hat und wenn man erkannt hat, welcher Lerntyp sein Kind ist, dann sei das Lernen ab sofort ein Kinderspiel.
Man müsse die Wahrnehmung nur richtig lenken.
Wie genau, das wurde leider nicht erörtert, das steht ja schließlich auch in den Büchern, die es zu verkaufen gilt.

Auch brachten die verschiedenen Lerntypen, die Eltern nicht wirklich weiter, da die Dame wieder komplett neu geschaffene Wortkreationen hierfür benutzt.
Einen Lerntypentest der Dame findet ihr Hier:
http://www.gedankensprungverlag.de/denktypenanalyse/
Die Erklärung, wie man mit dem Lerntyp dann verfahren sollte leider nicht. Die steht ja dann im Buch.

Praktische Tipps gab es fast keine, zumindest wurde geraten bei sehr aktiven Kindern, ein bewegliches Sitzkissen zu nutzen, oder die Kinder sollen Kaugummi kauen (ich freue mich auf die Diskussion mit dem Lehrer) aber so wirklich neu waren die nun nicht.
In der Realschule dürfen die Kinder seit längerem während Klassenarbeiten Kaugummi kauen.

Der tollste Spruch des Abends war: „Eine Rechtschreibschwäche ist keine Schwäche, sondern eine falsche Erinnerungsweise“
Auf meine Frage, weshalb ein Kind mit Rechtschreibschwäche ein Wort, dann 5 mal verschieden schreibt, wenn es einen Text 5 mal abschreibt, bekam ich leider keine zufriedenstellende Antwort.
Sie wertete dies als Beleg für Ihre Aussage, aber wenn ich etwas in meiner Erinnerung habe, dann schreibe ich es doch immer so und nicht 5 Mal anders.

Zumindest schaffte es die Dame, manche Eltern doch zu verunsichern, mit Aussagen, dass Lesen sehr wichtig sei, aber natürlich kommt es bei der Auswahl der Bücher auch auf den jeweiligen Denktypen an, dieser muss unbedingt berücksichtigt werden.
Ich finde, man sollte froh sein, über jedes Buch, dass Sie lesen.

Ich hake diesen Abend am besten ganz schnell ab, sonst ärgere ich mich doch noch über die investierten 2 Euro. geschrieben am 25.10.2013 von beibaers

Schlagwörter

schule, lernen, kinder, beibaers, buch

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Kommentare von anderen Usern

Avatar ChaosOmi schrieb am 26.10.2013 folgenden Kommentar:
ich hab vor kurzem von dieser Dame gehört oder gelesen, alles total toll!!! Tja nun sieht es so aus, dass sie nur Ihre Bücher beworben hat. Schade um die Zeit und die 2 Euro. Ich sehe es wie du, mit der Lese/Rechtschreibschwäche, in einigen fällen mag es ja so sein, aber wer sich damit beschäftien "musste" weil die Kinder betroffen sind (meine!) der hat doch schon erfahen, dass es da auch wieder unterschiedliche Ergebnisse bei den Kindern gibt, meines wissens waren es 3 oder 4 Arten von Fehlern, die diesen Kindern passieren. Danke für Deinen interessanten Bericht

Avatar Masmiie schrieb am 25.10.2013 folgenden Kommentar:
Ich bin schon beim Titel innerlich hochgegangen, denn sich "einfach mal" zu konzentrieren ist eben oftmals nicht möglich. Solche sogenannten Fachleute hab ich gefressen. Dass manche Mensche besser visuell lernen und andere besser akustisch, ist absolut nicht neues. Dass aber bestehende Störungen (hier Rechtschreibschwäche) einfach geleugnet werden, ist eine Gemeinheit - damit wird den Kindern nur klargemacht, dass sie selbst schuld sind (wenn du wolltest, könntest du auch!). Und da sie ihre Lage nicht ändern können, verzweifeln sie dann irgendwann. Meine Kinder jedenfalls beruhigt der Gedanke, dass ihre Ablenkbarkeit und ihre Impulsität auf ADS beruht und bewältigt werden kann, wenn sie ihre Therapien machen und ihre Medis nehmen. Ich hingegen bin mit dem Gefühl aufgewachsen, total unnormal zu sein und eigentlich gar nicht in die menschliche Gesellschaft zu gehören - weil ich nicht ändern konnte, was keine absichtliche Arbeitsverweigerung war, sondern eine angeborene neurobiologische Störung. Dank der "Fachleute", denn wenn deren Tipps und Therapien versagen, muss es ja meine Schuld sein - auf die Idee, dass man hier eine Störuung nicht erkannt und darum falsch behandelt haat, kam keiner.

Avatar Morrigan schrieb am 25.10.2013 folgenden Kommentar:
sei froh, dass es keine 20 Eus waren ...