Feb
11

Sport - die ungeahnte Wirkung


Servas,

was für ein Monatsthema für den Blog. Wie für mich gemacht, als hätte ich es selbst ausgegeben. :-)

Viele kennen das, wenn man sich in seinem Körper nicht wohlfühlt, wenn man anders sein möchte als man ist. Oft sind das schon Erfahrungen aus der Kinder- und Schulzeit.
Der dicke wird beim Sportunterricht immer als letzter in die Mannschaften gewählt und wird ausgelacht, wenn er sich beim bewegen tollpatschig anstellt, wenn er an der Kletterstange unter schreien, kämpfen und beißen nicht über den ersten Höhenmeter hinauskommt.
Aber auch die schmalen haben es nicht leichter. Als untergewichtiger wird einem automatisch nichts zugetraut und man muss sich permanent beweisen.
Kinder sind grausam.

Es gibt genau zwei Möglichkeiten, mit solcherlei Erfahrungen umzugehen.
Entweder man nimmt diese Kränkungen mit, versucht sie zu vergessen, trägt die Narben und Selbstzweifel sein Leben lang mit sich herum, oder man erlebt einen enormen Motivationsschub nach dem Motto "Jetzt erst recht".
Selten kann man diese Richtungsentscheidung selbst auslösen, oft sind es einschneidende Erlebnisse, die einem dazu drängen.

Zu welcher Gruppe der körperlichen Außenseiter ich gehörte, ist glaube ich zu erkennen. ;-) Wie oft habe ich versucht, das zu ändern. Erfolglos.

Mein Zugang zum aktiven Fitnesssport
Der unbedingte Wille ist der Anfang. Ohne diesen wird sich gar nichts ändern, egal ob es nun die Gewichtsreduktion oder der Muskelaufbau ist. Leider genügt der allein nicht.
Im Fitnesssport gibt es mehrere Leitsätze, geflügelte Worte. Einer heißt "No pain, no gain", kennt man sicher auch als Nichtsportler und bedeutet soviel wie "Kein Schmerz, kein Zuwachs (an Muskelmasse)". Der hat natürlich seine Berechtigung und auch seine Richtigkeit. Wenn man sich aber etwas intensiver damit beschäftigt, wird man irgendwann auf die genauso wichtige, aber oft vergessene Abwandlung "No brain, no gain" stoßen. Also sinngemäß "Ohne Hirn kein Zuwachs".
Und genau da lag mein Hund begraben, mir fehlte der sachliche Hintergrund.
So drehte ich mich sportlich ziemlich im Kreis von Erfolglosigkeit, Resignation und Neumotivation.

Vor etwas mehr als 3 Jahren kam dann mein einschneidendes Erlebnis, wie oben beschrieben. Aus mehreren Gründen begann ich mich mit dem Thema Fitness genauer zu beschäftigen. Erst lesend, dann nachfragend, dann ausführend.

Die Wirkung des Sports
Als ich zuerst zuhause begann das gelesene umzusetzen waren die Ziele ganz klar. Welche Wirkung ich allerdings damit wirklich erreichte, hätte ich mir nicht träumen lassen. Heute ist mir bewusst, warum das so lief.
Für mich war es komplettes Neuland, nur mal an sich selbst zu denken. Nur für die eine tägliche Stunde des Heimtrainings. Es zählten keine Probleme, keine bösen Briefe, kein Arbeitsärger. Was zählte war die Anzahl der Wiederholungen, einatmen, ausatmen, die Selbstüberwindung.
Klar, mit einer überlegten Ernährung, bewusster Ruhe und möglichst intensiven Training ging es dem damals 15kg Untergewicht natürlich schon an den Kragen. Die wirklich entscheidende Wirkung war aber nicht körperlicher Natur.
Allein diese eine Stunde Auszeit nur für sich selbst, dieser Kopfurlaub, die sicht- und spürbaren Erfolge führten zu einer Ausgeglichenheit, die ich mir selbst nie zugetraut hätte. Natürlich zuck ich auch heute noch mal aus, wenn etwas komplett in die Hose geht, das hat aber schon Seltenheitswert. Manchmal stehe ich auf Arbeit und kann mir das Lachen nicht verkneifen, wegen welchen Winzigkeiten da getobt wird.
Schon die alten Römer wussten: "In einem gesunden Köper wohnt auch ein gesunder Geist". Und andersrum.
Schmerzen? Ja, habe ich. Früher waren es Kopf- und Rückenschmerzen bedingt durch permanente psychische Überlastung. Knieschmerzen durch das bei einem Arbeitsunfall gerissene und erst viel zu spät operierte Kreuzband.
Diese drei Schmerzarten gibt es heute nicht mehr. Ich habe sie gegen den liebgewonnenen Schmerz des Muskelkaters ausgetauscht. Jetzt habe ich selbst in der Hand, wie stark diese Schmerzen sind und wo und wann sie sich abspielen.

Fazit
Mein Sport bietet mir Lebensqualität.
Es geht eben nicht allein um die oft so belächelten Äußerlichkeiten, den bösartig gemeinten "Körperkult". Es geht um Wohlbefinden, Selbstwert, Erfolg und Lebensfreude.
Niemand wohnt in einer verwahrlosten Wohnung und wundert sich, warum er sich zuhause nicht wohlfühlt - aber viele Menschen leben mit einem verwahrlosten Körper und fragen sich, warum sie sich so mies fühlen. Merkwürdig, wenn die Lösung doch so einleuchtend ist.

Fragen gerne wieder in den Kommentaren. :-)
Wem mit einer Ferndiagnose, Hilfestellung, Erläuterung ect. geholfen ist sich selbst zu ändern, gerne jederzeit per PN. geschrieben am 11.02.2018 von ladaci

Schlagwörter

fitness, sport, bewegung, kopfurlaub, stressbewältigung, gesundheit

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Kommentare von anderen Usern

Avatar ladaci schrieb am 15.03.2018 folgenden Kommentar:
Indi, ich hätte hier ein Bild eines 70jährigen Sportlers. Kennste? ;-)
https://m.facebook.com/home.php?ref=bookmarks#!/BodyBuildingTipsnTricks/photos/a.627541217286879.1073741825.335270636513940/2117964821577837/?type=3&source=48&refid=28&_ft_=qid.6533059692858359436%3Amf_story_key.-6754933810488921435%3Atop_level_post_id.2117964941577825%3Apage_id.335270636513940%3Asrc.22%3Apage_insights.%7B%22335270636513940%22%3A%7B%22role%22%3A1%2C%22page_id%22%3A335270636513940%2C%22post_context%22%3A%7B%22story_fbid%22%3A2117964941577825%2C%22publish_time%22%3A1521082116%2C%22story_name%22%3A%22EntStatusCreationStory%22%2C%22object_fbtype%22%3A266%7D%2C%22actor_id%22%3A335270636513940%2C%22psn%22%3A%22EntStatusCreationStory%22%2C%22sl%22%3A5%2C%22targets%22%3A%5B%7B%22page_id%22%3A335270636513940%2C%22actor_id%22%3A335270636513940%2C%22role%22%3A1%2C%22post_id%22%3A2117964941577825%2C%22share_id%22%3A0%7D%5D%7D%7D&__tn__=EH-R

Avatar ladaci schrieb am 11.02.2018 folgenden Kommentar:
Das kann ich widerlegen, Indi.
In dem Studio, das ich besuche sind für meinen Geschmack zu wenig junge Hasen. Zumindest zu meinen Zeiten.
Meistens bin ich der mit den dunkelsten Haaren von allen. Will heißen, ich trainiere meist genau mit der älteren Generation, wo 60, 70 Jahre normal sind.
Wir hatten letztes Jahr auch einen sehr netten Opa, der dann mit 95 gestorben ist. Der war 4-5 mal die Woche beim Training. Klar ist der nicht mehr gehüpft wie ein junges Reh, aber die 95 hätte man ihm nie abgekauft.

Avatar Indianerle schrieb am 11.02.2018 folgenden Kommentar:
Das Problem, schau dich jetzt an und dann mit 70. Im moment ist es gut für dich. mit 70 bist dürr und zerbrechlich.