Aug
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Deutschland und der Begriff „Armut“


Der Begriff "Armut"

Zunächst einmal, um überhaupt anfangen zu können, sollte man sich die Frage stellen wie man denn „Armut“ definieren könnte.

„Armut bezeichnet primär den Mangel an lebenswichtigen Gütern (beispielsweise Nahrung, Obdach, Kleidung), im weiteren und übertragenen Sinn allgemein einen Mangel.“ - wikipedia.de

An lebenswichtigen Gütern, sollte es in unserem sozialen Deutschland nicht fehlen. Kann man sich ein Dach über den Kopf, sowie Nahrung und sonstige lebensnotwendigen Güter nicht leisten, so wird man vom Staat unterstützt. Also eine absolute Armut haben wir hier nicht, dennoch ist eine relative Armut weit verbreitet. Dazu wieder eine Defintion:

Der Begriff "relative Armut"

„Relative Armutsgrenzen hängen eng mit der Verteilungsproblematik zusammen. Sie sind letztlich eine Aussage darüber, ob eine Gesellschaft die unteren Einkommensgruppen am mittleren gesellschaftlichen Einkommen teilhaben lässt.“ - wikipedia.de

Spiegelt man das ganze auf Deutschland wieder, ist es klar wer an der relativen Armut leidet und wie sehr sie verbreitet ist. Besonders betroffen sind Alleinerziehende und Single-Haushalte, vor allem sind damit junge Menschen zwischen 18 und 25 gemeint und geographisch gesehen, die neuen Bundesländer.

Sebastian Nerz, der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, sieht die Ursache in der Wiedervereinigung. Viele Fehlern sollen damals gemacht worden sein, die unter anderen Gründe dafür sind, dass die neuen Bundesländer eine deutlich schlechtere wirtschaftliche Lage vorweisen als die Alten.

Des weiteren muss auch hinzugefügt werden, dass man sehr wohl von Armut sprechen kann, wenn man trotz einer Vollzeit-Arbeitsstelle nicht davon leben kann, ja sich sogar einen zweiten Job anschaffen muss, um halbwegs über die Runden zu kommen. Die Forderung u.a. der Piraten nach einem „bedingungslosen Grundeinkommen“ ist daher gar nicht so weit hergeholt. Dennoch sind aber auch die Unternehmen selbst dafür mitverantwortlich, den Mitarbeitern einen fairen Lohn zu zahlen.

Mögliche Folgen von relativer Armut

soziokulturelle Verarmung – es ist kein Geld da um soziale Aktivitäten zu finanzieren (Kino, Theater, Ausflüge), dies kann auch das soziale Verhalten negativ beeinflussen
Gesundheit – höhere Krankheitsrisiken, oft sind gesundheitliche Maßnahmen, die zur Genesung wichtig sind, nicht finanziell tragbar
Familie – relative Armut überträgt sich so auf die Kinder und nimmt Einfluss auf die Erziehung
Kinder – arme Kinder sind im Vergleich zu anderen körperlich, seelisch sowie geistig weniger gesund, sind stärker von Teenager-Schwangerschaften betroffen, schließen häufiger die Schule schlechter ab

Das waren lediglich ein paar Beispiele, aber um das ganze mal auf einen Punkt zu bringen: Deutschland muss noch viel tun, um dieser relativen Armut entgegenzuwirken. geschrieben am 30.08.2012 von Fritz75

Schlagwörter

deutschland, absolute armut, relative armut

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Kommentare von anderen Usern

Avatar juergen5 schrieb am 30.08.2012 folgenden Kommentar:
Zu erwähnen wäre auch die Altersarmut. Davon betroffen bin ich war nicht, weil ich außer der sehr niedrigen gesetzlichen Rente noch andere Privatrenten und andere Kapitalerträge habe. Viele meiner Altersgenossen aber, die z.B. selbständig waren, können kaum von ihrer Rente leben, weil sie immer ganz allein die Beiträge zahlen mußten.

Avatar Fritz75 schrieb am 30.08.2012 folgenden Kommentar:
ein Teufelskreis also...

Avatar Masmiie schrieb am 30.08.2012 folgenden Kommentar:
und noch eine Folge: Da sich die Menschen weniger leisten können, wird weniger gekauft. Das wiederum schwächt die Wirtschaft und sorgt für niedrigere Löhne .....