Oct
19

Schreck gekriegt!


Heute war ich mal wieder beim Doc. Das ist in letzter Zeit leider nix besonderes, dank meiner Archillessehnen, und ich muss ja sowieso alle 3 Monate hin zum Blutabnehmen wegen meines Diabetes.

Diesmal war aber freiwillig, weil mir der linke Fuß und Unterschenkel seit etwa einer Woche saumäßig weh taten und dauernd angeschwollen waren.
Allerdings hab ich ja gerade Urlaub und es geht, wenn ich das Bein hochlege, also hab ich mir ein paar schöne Tage auf der Couch vor dem Fernseher gemacht.

Meine Krankengymnastin meinte dann am Mittwoch, ich sollte da doch mal den Doc draufgucken lassen, das wär ja nicht normal.
Ich also da Mittwochabend angerufen ("Nein, ist nicht so dringend.";), hab dann nen Termin für heute (Freitag) Morgen bekommen.
Termin ist gut, ich musste dann doch noch eine Stunde warten, was echt sehr unangenehm war und der Fuß tat schon wieder ziemlich weh.

Ich hab dem Doc dann nur kurz die Problematik beschrieben und er hat einen noch kürzeren Blick drauf geworfen, da meinte er schon "Na, das ist ja nicht so schön. Hatten Sie schon mal eine Thrombose?"
Ups, ich erstml große Augen gemacht. Nee, hatte ich noch nicht.
Er fing dann erstmal wild zu tippen an auf seinem PC und ich bekam eine Überweisung zum Internisten, Doppler-Sono linker Unterschenkel, ein Rezept für einen Kompressionsstrumpf und dann schnappte er sich mich und ich wurde ins Labor verfrachtet. Er hat mir dann 4 Heparinspritzen rausgesucht und meinte "Damit überbrücken wir erstmal bis Montag und dann kommen Sie nochmal vorbei. Oder haben Sie ein Problem damit, sich selbst ne Spritze in den Bauch zu setzen?"
Ich muss dazu sagen, der Arzt ist echt supernett und ich bin schon Jahre bei dem in Behandlung, von daher verstehen wir uns schon ohne viele Worte :D

Die Sprechstundenhilfe hat mir dann gezeigt, wie ich die Spritze zu setzen habe und was ich beachten muss, dabei hat sie mir die 1. gleich gegeben.

So, und dann stand ich da. Verdacht auf Thrombose, ganz toll.
Mein Mann ist seit 10 Tagen in den USA und kommt morgen Abend erst wieder. Dem erzähle ich's erst, wenn er wieder hier ist, der macht sich ja nur Sorgen und ändern tut's eh nix.

Ich bin dann erstmal zum Internisten und der hätte mich am liebsten gleich drangenommen, als die Sprechstundenpüppie ihm die Überweisung gezeigt hat. Er hat mich auch gefragt, ob ich denn Beschwerden hätte. Ja, aber keine Schmerzen oder eben nur aufgrund der Schwellung, und dass ich aber Heparin bekommen habe zum Spritzen und auch einen Kompressionsstrumpf.
Da war er etwas beruhigt ("Eigentlich wären Sie ja besser im Krankenhaus aufgehoben.";) und nun schiebt er mich am Montag zwischendurch rein. Die Praxis ist glücklicherweise nur 2 Straßen entfernt und ich hab gesagt, die können einfach 5 Minuten vorher anrufen, damit vermeide ich dann ja auch ne stundenlange Warterei.

Dann habe ich mir erstmal was zum Essen geholt (wir hatten mittlerweile 12.10 Uhr und ich hatte noch nicht mal gefrühstückt), zuhause meine Spritzen in den Kühlschrank getan und mich auf die Couch gesetzt.
Wow. Verdacht auf Thrombose.
Da hab ich mich erstmal ganz schön allein gefühlt.
Dann hab ich meiner Freundin eine Nachricht geschickt, die war auch ganz von den Socken, aber ganz lieb, ob sie mir was helfen könnte.
Naja, ich bin ja nun nicht völlig hilflos, also "Nee, lass mal, aber ich melde mich, wenn was ist."

Um 14 Uhr den Kompressionsstrumpf abgeholt (nein, den kann man sich auch nicht sexy reden!) und jetzt sitze ich auf meiner Couch und gucke wieder Fernsehen.
Das Heparin wirkt offenbar ganz gut, ich hab keine Schmerzen, Fuß und Unterschenkel sind auch nicht sonderlich geschwollen.
Der Strumpf ist nicht sonderlich toll, aber er hat ja seinen Sinn, und besser Kompressionsstrumpf und Heparinspritzen als Krankenhaus.

Jetzt ruh ich mich aus, damit ich morgen Abend meinen Mann vom Flughafen abholen kann, und am Montag bei der Doppler-Sono stellt sich bestimmt raus, dass es gar kein Thrombose ist - oder sich alles in Wohlgefallen aufgelöst hat.

Aber nen Schreck isses schon. Passiert sowas nicht immer nur den anderen? ;) geschrieben am 19.10.2012 von Kruxxmokkel

Schlagwörter

thrombose, arzt

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Kommentare von anderen Usern

Avatar Kruxxmokkel schrieb am 23.10.2012 folgenden Kommentar:
Pöh, jetzt ist mir klar, warum der Doc mich die Woche aus dem Verkehr gezogen hat. Tolle Nebenwirkungen hat dieses Marcumar. Vom Klo komm ich nicht runter und gegessen hab ich auch noch nix. Wenn ich Appetit kriege hat sich das wieder erledigt, sobald ich am Kühlschrank angekommen bin. Laut Internet-Erfahrungsberichten soll sich das nach den ersten Tagen geben - oder auch nicht. Ich bin ja mal gespannt. Vielleicht kann ich so ja nebenher noch ein paar Kilo abnehmen ...

Avatar Kruxxmokkel schrieb am 23.10.2012 folgenden Kommentar:
Es ist eine Teilthrombose an der Innenseite der Wade. Sowohl der Internist als auch mein Hausarzt gehen jedoch nicht davon aus, dass davon etwas in die Lunge aufsteigt, so dass ich nicht ins Krankenhaus muss, sondern ambulant auf den Blutverdünner Marcumar eingestellt werde, für erst einmal 3 Monate. Diese Woche erstmal nicht arbeiten, weil ich nicht längere Zeit mit abgeknickten Beinen auf einem Stuhl sitzen soll. Wenn sitzen dann Bein hoch oder eben rumlaufen. Ich würde sagen, noch mal glimpflich davon gekommen! Aber mal ehrlich was für ne Ironie: Mein Mann raucht und macht nen 18-Stunden-Flug und ich kriege die Thrombose ...

Avatar Masmiie schrieb am 20.10.2012 folgenden Kommentar:
Ja, ist immer ganz komisch, wenns einem selbst passiert. Ich halte dir die Daumen, dass es bei dir ausgeht wie bei mir der letzte Schreck. Da waren nämlich beide Füße geschwollen und schwollen auch in der Nacht nicht mehr ab. Der Arzt hatte den gleichen Verdacht wie ich und machte einen Zuckertest, aber der war negativ und als es nicht mehr so glühend heiß war, sahen die Füße auch wieder normal aus. naja, zucker hast du ja schon, ich wünsche dir, dass da keine Thrombose dazukam.

Avatar sanders schrieb am 19.10.2012 folgenden Kommentar:
Ne, sowas passiert nicht nur anderen. Ist mir auch schon passiert, vor ca. 6 Jahren. Allerdings war es bei mir soweit, dass die Thrombose nicht mehr ambulant behandelt werden konnte, da ich auch schon eine Lungenembolie ausgebildet hatte. Von daher ist damit nicht zu spaßen.

Ich drücke Dir dennoch die Daumen, dass es sich bei Dir nicht um eine Thrombose handelt, sondern dass sich eine andere, nocht so folgenreiche Diagnose stellt.