Jun
26

Die Brotkonserve ...


... oder der Traum eines jeden Weltuntergangs-Pessimisten :D

Was mache ich wohl aus dem hier
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und dem hier?
http://fs5.directupload.net/images/160625/temp/37pfanvz.jpg

Da ich nun einen eigenen Garten habe, aus dem ich auch einiges ernten werde, und weil mir mein Ökotrip mit viel Selbermachen so einen Spaß macht, bin ich viel stöbern gegangen. Tante Google eben. Auf der Suche nach einem Shop mit großer Auswahl an Einmachgläsern und Saftflaschen bin ich auf eine Seite gestoßen, die auch noch ein Paar Rezept-Anregungen vorgestellt hat.

Da bin ich das erste Mal auf Brot im Glas gestoßen und als Spielkind musste ich das ausprobieren :D

Also bin ich in einen hiesigen Restpostenmarkt eingefallen und habe mir sogenannte Sturzgläsr besorgt. Die gehen gerade nach oben und wergen nicht zum Gewinde hin enger. Sonst kriegt man das Brot ja nachher nicht raus ;) Natürlich Twist-Off-Gläser, weil ich diesen Weck-Gläsern mit dem komischen Gummiring nicht traue. Ich finde diese Gummidinger auch irgendwie eklig. Man könnte aber eben auch diese Gläser nehmen.

Als nächstes brauchte ich ein ansprechendes Brot-Rezept. Fürs Erste, weils halt mein erster Versuch war und ich es noch nicht besser wusste, habe ich mich für einen reinen Hefeteig entschieden. Dazu an anderer Stelle mehr. Ich hatte irgendwann mal ein Buch gekauft mit diversen Backrezepten für Kuchen Kekse und so Gedöns, darunter fand sich ein Rezept namens Joghurt-Quark-Brot. Klingt lecker, also wirds genommen ^^ wieeder losgezogen und die ZUtaten besorgt. Nun stand da was von Mehl-Type 405 und Type 550 oder sowas ?( (ich hab noch nie gerafft, was diese Mehltypen aussagen, vielleicht klärt mich einer von euch im kommentar auf? :) ) Ich dachte mir also, Vollkorn ist sowieso gesünder, also wird auch Vollkorn genommen (Vollkornmehl wird komischerweise nur als Vollkorn bezeichnet und nicht mit so einer kryptischen Typenzahl ?( Who knows?)
Also zu den Zutaten :D
Das sind im Einzelnen:
550g Weizenvollkorn
550g Roggenvollkorn
1 Päckchen Trockenhefe, oder 1 Würfel Frischhefe
125 ml Milch
250g Quark
800g Joghurt
50g Butter
25g Salz
Öl für die Form/Gläser
Semmelbrösel

die Zutaten bei Zimmertemperatur eine Stunde stehen lassen, damit sie nicht zu kalt sind, geht der Teig besser.

Also, man mische nun die beiden Mehlsorten in einer Schüssel und bröselt da die Hefe rein. Dazu kommt dann die Milch und knetet das Ganze. Einige Minuten gehen lassen, dann kommt der Quark, der Joghurt, die Butter und das Salz hinzu. gut durchkneten bis ein gleichmäßiger Teig entsteht.
Das jetzt mit einem feuchten Tuch abgedeckt ca. eine Stunde warm stellen. Im Rezept stand zwar nur was von 20 Minuten, aber da war der Teig noch nicht sichtbar aufgegangen. Bei mir wars zum Zeitpunkt des Experiments Ende April noch ziemlich frisch, also stand die Schüssel auffer Heizung. Klappt einwandfrei :)

Während der ersten Gehzeit bereitet man nun die Gläser vor. Diese fungieren hier als *Backform*. Mit einem Backpinsel gut mit Öl einfetten (ich habe Sonnenblumenöl benutzt, man könnte auch klassisch Butter nehmen, macht sich aber mit den Gläsern eher schlecht) und Semmelbrösel darin verteilen.
Das sieht dann so aus:
http://fs5.directupload.net/images/160625/temp/7a63zkev.jpg

Mit dieser Friemelei hat man die Gehzeit des Teiges gut rumgebracht.
http://fs5.directupload.net/images/160625/temp/xjjuaqrh.jpg
(Ich hatte leider kein Voher-Foto, bevor der Teig aufgegangen ist, gemacht, daher kein Vergleich möglich)

Dieser Klumpen wird nun nochmal schön durchgeknetet. Geht sehr gut auf der bemehlten Arbeitsfläche, aber gewaltig in die Arme :rolleyes:
Dann wird er so portioniert und in die Gläser gefüllt, dass diese am Besten zu 3/4 gefüllt sind. Ich hatte teilweise nur die Hälfte drin. Klappt dann zwar trotzdem, aber man hat dann vom Ergebnis nicht viel.

Ist das vollbracht, dann die befüllten Gläser nochmal warm stellen und den Teig so nochmal gehen lassen.
Das sah dann bei mir so aus:
http://fs5.directupload.net/images/160625/temp/nwq7uzzl.jpg

Zugegeben, das sieht komisch aus, wie Leberwurstgläser :D (Im Hintergrund sieht man übrigens meine Vorkultur aus Paprika und Tomaten im Fensterbrett :) ) Während dieser zweiten Gehzeit wird der Backofen auf 230 Grad vorgeheizt. Umluft bissl weniger, ich habe aber keinen Umluftofen.

Dann kommt der ganze Spaß in die Röhre:
http://fs5.directupload.net/images/160625/temp/czgdbhkr.jpg

Ich habe 10 Gläser so zubereitet. Eigentlich wollte ich alle auf einmal da reinpacken, klappte aber nicht. Ich habe so ein größenverstellbares Backblech, weil zu meinem gebrauchten Herd keins dazu war. Mit allen 10 Gläsern da drauf, war das so schwer, dass es sich selbst zusammengeschoben hat, und mir kullerte alles fast durcheinander. Und wo gehobelt wird, fallen nun mal Späne, also musste ich Tollpatsch mir die Finger an der blöden Mittelkante von dem Blech aufratschen -.-

Also musste ich wohl oder übel die Gläser auf 2 Runden aufteilen. Im Nachhinein war das sogar gar nicht so schlecht. Denn ich habe mich in der Backzeit verschätzt. Im Rezept stand nämlich 45 - 55 Minuten ... das war aber auf 2 Große Laibe gemünzt, nicht auf die vielen kleinen *Förmchen* ... Der erste Durchlauf hatte eine ... nun sagen wir *äußerst* knusprige Kruste oben. Da hatte ich schon die Befürchtung, dass das nur mitm Meißel zu zerkleinern geht ... Beim 2. Durchlauf saß ich die Ganze Zeit davor und habe zugeguckt und Stäbchenprobe gemacht und das wurde dann besser. Zu dem Ganzen stellt man noch ein flaches Gefäß oder ein weiteres Glas mit Wasser gefüllt, damit das Brot *im Schwaden* bäckt. Dann wird die Kruste nicht zu knusprig, es sei denn, es steht zu lange drin, dann hilft auch der Wasserdampf nix :D

Jetzt raus aus dem Ofen, und 10 Minuten noch offen stehen lassen. Dann die Deckel drauf. Ich habe mit einem Baumwollhandtuch gearbeitet zum Festhalten, weil Topflappen oder solche Küchenhandschuhe gänzlich ungeeignet sind. Jetzt fertig abkühlen lassen und das Werk ist vollbracht 8)

Die fertige Brotkonserve:
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*stolzguck*

Aufgeschnitten sieht das dann so aus:
http://fs5.directupload.net/images/160625/temp/xr9c4tgn.jpg
*mjam mjam*

Das Rezept ist sehr lecker, aber weil das ein reiner Hefeteig war, war die Konsistenz im Mund irgendwie komisch. Es hätte ein bissl fluffiger und vielleicht einen Tuck saftiger sein können. Obwohls nicht krümelig und trocken war, aber es hat halt nicht so geschmeckt, wie man frisches Bäckerbrot kennt. Trotzdem durchaus essbar. Sieht bestimmt, als Canapée angerichtet hübsch aus, diese kleinen runden Scheibchen :) Und heute kann ich aus Erfahrung berichten, das Brot ist bei geschlossenem Deckel wie Eingekochtes mehrere Monate haltbar, und man braucht keine riesen Kühltruhe, um sich einen Vorrat anzulegen :D

Das mach ich definitiv öfter so, mit den Gläsern :)

Vielleicht hat der Eine oder Andere von euch mal Lust das nachzumachen, Viel Spaß dabei :)

Eure Morrigan geschrieben am 26.06.2016 von Morrigan

Schlagwörter

selbermachen, brot, backen, experimentieren, hefeteig

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Kommentare von anderen Usern

Avatar Morrigan schrieb am 27.06.2016 folgenden Kommentar:
gut, die Gummiringe kriegt man im notfall auch nachgekauft, ist richtig, ich kanns ja mal ausprobieren

Avatar ChaosOmi schrieb am 27.06.2016 folgenden Kommentar:
Die Gummiringe und die Glasdeckel kann man richtig mit kochendem Wasser desinfizieren, Damit wurde Obst und auch Gemüse manchmal sogar Fleisch für lange Zeit vor Verderb bewahrt. Man benutzte allerdings auch Klammern, bis die Gläser richtig ausgekühlt waren, und dann kamen sie in einen richtig kalten Keller. Man hat eingeweckte Lebensmittel nach über 20 Jahren im Labor getestet und sie waren immernoch einwandfrei. Mit den Twistoff dingern habe ich mich trotz hoher Hygiene einhaltung mehr als einmal angeschmiert und ganze Charchen selbstgemachter Gelees usw entsorgen müssen. Aber vielleicht liegt das auch mehr an meiner feuchten Wohnumgebung und dass wir hier den Schimmel einfach nicht wegbekommen. Trotzdem sehr interessant Dein Beitrag. Danke Dafür

Avatar Loregiver schrieb am 26.06.2016 folgenden Kommentar:
Die Mehltypen sagen etwas über den Ausmahlungsgrad an.
Jetzt wirst du fragen was das ist oder?
Type 405 ist das normale Weizenmehl was die Hausfrau im Normalfall nimmt es hat die wenigsten Schalenanteile vom Korn. Type 550 wird für Weizenbrötchen genommen und Type 812 für Brot sowie Type 1050 und Type 1600, das ist alles Weizenmehl.

Roggenmehl hat die Bezeichnung Type 815, 997, 1150, 1370, 1740.

Dinkelmehl Type 630, 812 und 1050 nicht zu verwechseln mit dem Weizenmehl.

Umso höher die Typenzahl ist umso mehr Schalenanteile sind im Mehl, somit auch mehr Mineralien und ist dunkler, umso niedriger die Type umso feiner das Mehl.

Vollkornmehl hat keine Typenbezeichnung weil es aus dem ganzen Korn hergestellt wird.

Ich hoffe ich konnte Dir einen kleinen Einblick zum Thema geben.

Avatar Loregiver schrieb am 26.06.2016 folgenden Kommentar:
Morrigan, das geht seit Ende April nicht mehr, hatte ich schon so gemeldet und auch als Support-Ticket angegeben aber es hat sich bis jetzt noch nichts geändert.

Avatar Morrigan schrieb am 26.06.2016 folgenden Kommentar:
Ich habe neuerdings das Problem, dass bei mir kein BB-Code mehr dargestellt wird. Wenn es Probleme mit dem Bildern gibt, dann gebt kurz Bescheid, dann bau ich nochmal um.