28. Juni 2015 - Steuern

swissmerican
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Sonntag 28. Juni 2015, 22:11  

Welcher Steuersatz findet ihr für ein Einkommen von 1 Million Euro gerecht?

anda
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Montag 29. Juni 2015, 14:14  

komisch dass hier noch keiner mit einer Zahl rausgeschossen kam :D .

So einfach ist die Frage nämlich nicht zu beantworten! Hätten wir ein insgesamt gerechtes Steuersystem würde sich die Frage auch gar nicht stellen. Und nein, einem Vorschlag eines deutschen Politikers würde ich diesbezüglich nicht vertrauen. Irgendwie wird da immer jeder wirtschaftliche/wissenschaftliche Rat im Gehirn des Politikers komplett verdreht und schöngerechnet. Siehe Maut-MURKS.

Hier nur mal ein einfaches Beispiel wie man soetwas lösen könnte (vom Experten wohl gemerkt und ohne Mitwirken eines gehirngeschleuderten, völlig traumatisierten Politikerhirns):

"Ein einfaches, effizientes und gerechtes Steuersystem für Deutschland

Seit langem wird in Deutschland ein einfaches, effizientes und gerechtes Steuersystem gefordert. Der IfW-Steuerexperte Alfred Boss hat jetzt einen Reformentwurf vorgelegt, der diesen Kriterien entspricht.

Ein solches Steuersystem sollte aus einer reformierten Mehrwertsteuer mit einem Einheitssatz von 10½ Prozent, einigen spezifischen Verbrauchsteuern ohne Vergünstigungen, einer radikal vereinfachten Lohnsteuer und einer Steuer auf den realwirtschaftlichen Überschuss der Unternehmen (Umsatz abzüglich Vorleistungen, Investitionen und Löhne) bestehen. Durch einen Grundfreibetrag bei der Lohnsteuer sollte eine gewisse Progression erreicht werden. Die veranlagte Einkommensteuer, die Abgeltungssteuer, die nicht veranlagten Steuern vom Ertrag (vor allem auf Dividenden), die Körperschaftsteuer, die Gewerbesteuer und die Erbschaftsteuer werden abgeschafft. Die Vorschriften zu Werbungskosten, Sonderausgaben und Abschreibungen werden gestrichen. Der Vorschlag entspricht im Kern den Reformüberlegungen, die Bradford sowie Hall und Rabushka vor ca. 30 Jahren vorgestellt haben.

Die Höhe des „Lohnsteuersatzes“ und die des Steuersatzes für den realwirtschaftlichen Überschuss sind im vorgeschlagenen System gleich. Sie hängen davon ab, wie hoch die Ausgaben der Gebietskörperschaften sind, die nicht durch Verschuldung oder durch die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer sowie durch das Aufkommen der spezifischen Verbrauchsteuern finanziert werden sollen.

Boss schlägt einen einheitlichen Steuersatz von 20 Prozent bei einem Grundfreibetrag von 12 000 Euro vor. Das Aufkommen beider Steuern würde unter diesen Bedingungen 264 Mrd. Euro betragen und daher ausreichen, das bisherige Steueraufkommen insgesamt konstant zu halten."


Quelle: Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel
Zuletzt geändert von anda am Montag 29. Juni 2015, 14:19, insgesamt 3-mal geändert.

i-ben-i
Primus-Entdecker
Beiträge: 207

Montag 29. Juni 2015, 20:46  

Ich kann anda nur bedingt zustimmen.
Als einer der den Anarchismus wie eine Art Leitstern sieht, (Wie der Matrose/Kapitän der sich den Nordstern vornimmt, obwohl er weiß, dass er dort nie ankommen wird. Aber er [der Nordstern] gibt die Richtung vor.) würde ich mich am ehesten noch für ein Minimalstaat einsetzen.
Hierbei würde der Steuersatz für Einkommen komplett wegfallen.
[quote]Für Befürworter eines Minimalstaats sollte sich das Gemeinwesen auf innere und äußere Sicherheit beschränken. Dazu gehören Justiz, Polizei, Feuerwehr, Grenzschutz und Verteidigung. Diese Ausgaben machen zusammen nur 2,8 Prozent des Bruttosozialprodukts aus. Für den Straßenbau gab die Bundesrepublik 17 Milliarden Euro aus, was etwa 0,85 Prozent entspricht. Dieser Betrag wäre durch die Mineralölsteuer von etwa 35 Milliarden Euro doppelt abgedeckt. Die Ökosteuer verschlingt weitere 14 Milliarden Euro. Damit könnten auch noch Kindergärten finanziert werden, die etwa zehn Milliarden Euro kosten. Eine allgemeine Mehrwertsteuer von zehn Prozent würde also ausreichen, um sogar noch die Bildung mitzufinanzieren. Die allgemeinen Verwaltungskosten bestehen zum Großteil aus Zinszahlungen.[/quote] Quelle: FOCUS-MONEY: "Staatsaufgaben: Der goldene Käfig" vom 24.07.2010
[align=center].
Dein Leben (körperliche Unversehrtheit, deine Freiheit, dein Eigentum [rechtmäßig erworben]) gehört DIR!
Wäre es nicht so, würdest du einem anderen oder einer Gruppe von anderen gehören. Natürlich gehört dir wiederum nicht das Leben von anderen.
.[/align]

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