1. Mai 2015 - Tag der Arbeit

[swissmerican]

Hat für euch der Tag der Arbeit eine spezielle Bedeutung? Geht ihr an eine Demo?

[Spuckel]

mir bedeutet der tag ehrlich gesagt gar nix, außer dass er ein willkommener freier tag ist und wie dieses mal ein verlängertes wochenende bietet.
zu kundgebungen gehe ich auch nicht, es sei denn, ich bin durch ein musikengagement verpflichtet.

trotzdem verbinde ich damit auch gutes, denn ich werde nie vergessen, dass ich einmal mit meiner bigband auf einer DGB-kundgebung gespielt habe, und der redner sagte:
"krieg fordert immer wieder ganz unschuldige opfer - an frauen, kindern und menschen!"
ich hab schallend losgelacht, aber damit war ich in der großen menge der einzige! der rest hatte diesen lapsus gar nicht geschnallt, weil alle nur auf ihre kostenlose bratwurst und das bier bedacht waren und niemand wirklich zuhörte.

seit es dort keine bratwurst kostenlos mehr gibt, hat die besucherzahl erheblich abgenommen, und daran sieht man ja auch, dass vielen diese kundgebungen eher als volksfest dienen denn als wirkliche gewerkschafts-wichtigkeit.

[i-ben-i]

"In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der 1. Mai ab 1933 durch die Nationalsozialisten zum gesetzlichen Feiertag."
Gibt noch viele Relikte aus der NS-Zeit die heute noch gang und gäbe sind...

[Masmiie]

Um ehrlich zu sein, ich verbinde mit dem 1. Mai eigentlich gar nichts Politisches. Diesen Tag verbinde ich mit den alten mittelalterlichen Bräuchen, mit Beltane, mit der Maikönigin, dem Maibaum (der hier in den Ortschaften noch per Menschenkraft aufgestellt und groß gefeiert wird) und dem Tanz um oder den Sprung durch das Maifeuer. Der 1. Mai war schon bei den Kelten ein Feiertag und die hatten ganz sicher nichts mit den Nazis im Sinn. Ob das Datum per Zufall übereinstimmt oder die Nazis sich den Tag ausgesucht haben, um sich "dranzuhängen", kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls ist der 1. Mai ein sehr alter Feiertag.

Und hier in der Gegend gibt es noch teilweise die Maifeuer. Wie auch in etlichen Orten die Hexen am 30. April umziehen und so den ersten Mai einläuten, den "Tanz in den Mai". Diese alten Bräuche finde ich irgendwie wichtiger und vor allem fundierter und damit kann ich mich auch besser identifizieren als mit irgendwelchen Demos.