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pscheidl
Primus-Praktikant
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Freitag 13. Dezember 2013, 00:05  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 13.12.2013[/font]

Heinz Erhardt
Der Schmetterling

Es war einmal ein buntes Ding
ein so genannter Schmetterling.
Der flog wie alle Falter
recht sorglos für sein Alter.
Er nippte hier - er nippte dort
und war er satt, so flog er fort.
Flog zu den Hyazinthen
und schaute nicht nach hinten.
So kam´s, dass dieser Schmetterling
verwundert war, als man ihn fing.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel

krebs77
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Freitag 13. Dezember 2013, 18:37  

:P sunny ist die Hyazinthe und ich der schmetterflatter :lol :thumbsup:

Danke für das Türchen und dieses wirklich zauberhafte Gedicht :knuddel

pscheidl
Primus-Praktikant
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Samstag 14. Dezember 2013, 00:06  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 14.12.2013[/font]

Eugen Roth
Der Kuss

Der Liebe erster Hochgenuss
ist ohne Zweifel wohl der Kuss,
er ist beliebt und macht vergnügt,
ob man ihn nimmt, ob man ihn gibt.

Er kostet nichts, ist unverbindlich,
denn er vollzieht sich immer mündlich.
Hat man die Absicht, dass man küsst,
muss man mit aller Macht und List
den Abstand zu verringern trachten
und zärtlich mit den Augen schmachten.

Die Blicke werden tief und tiefer,
es nähert sich der Unterkiefer
und dann versucht man mit geschloss´´nen Augen
sich aneinander festzusaugen.

Jedoch nicht der Mund allein,
braucht des Kusses Ziel zu sein.
Man küsst die Wangen und die Hände
und auch andere Gegenstände,
die ringsherum mit Vorbedacht,
sämtlich am Körper angebracht.

Und wie man küsst ist ganz verschieden,
im Norden anders als im Süden.
Der eine heiß, der andere kühl,
ein dritter mit Andacht und Gefühl.

Der eine haucht, der and´re schmatzt,
als ob ein alter Reifen platzt.
Hingegen wiederum der Keusche,
vermeidet jegliche Geräusche.

Der eine kurz, der andere länger -
den längsten nennt man Dauerbrenner!
Ein Kuss ist wenn zwei Lippenlappen,
in Liebe aufeinander klappen
und dabei ein Geräusch entsteht,
als wenn eine Kuh durch Matsche geht.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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pscheidl
Primus-Praktikant
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Sonntag 15. Dezember 2013, 00:14  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 15.12.2013[/font]

Gotthold Ephraim Lessing, 1729-1781
Lob der Faulheit

Faulheit jetzo will ich dir
Auch ein kleines Loblied bringen.-
O -- wie -- sau -- er -- wird es mir, --
Dich -- nach Würden -- zu besingen!
Doch, ich will mein Bestes tun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn.
Höchstes Gut, wer Dich nur hat,
Dessen ungestörtes Leben --
Ach! -- ich -- gähn -- ich -- werde matt --
Nun -- so -- magst du -- mir`s vergeben,
Dass ich Dich nicht singen kann;
Du verhinderst mich ja dran.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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Otto22
Primus-Lehrling
Beiträge: 1860

Sonntag 15. Dezember 2013, 16:42  

Danke Dir für das schöne Gedicht und den GS -
einen schönen 3. Adventabend

pscheidl
Primus-Praktikant
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Montag 16. Dezember 2013, 00:12  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 16.12.2013[/font]

Heinz Erhardt
Gedanken an der Ostsee

Wie wär die Welt so wunderbar,
umspült vom blauen Meere,
wenn diese Welt, wie's einstmals war,
ganz ohne Menschen wäre.

Dann gäb's kein Hoffen, kein Verzicht,
kein Hassen und kein Morden,
und wär bestimmt auch dies Gedicht
nicht hingeschrieben worden.

____________________________________________

Heinz Erhardt
Harte Schicksale

Wer sich mal in die Nesseln setzt,
ist erst erschrocken, dann verletzt,
erhebt sich mühevoll und schreit
nach bessrer Sitzgelegenheit.

Den Nesseln, auch wenn sie schön blühn,
sind weiche Stühle vorzuziehn.
Auf Weichem sitzt man stets apart...
Nicht weich zu sitzen, das ist hart!

Von Heinz Erhardt kann man nicht genug bekommen, Heute im Doppelpack.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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pscheidl
Primus-Praktikant
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Dienstag 17. Dezember 2013, 00:09  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 17.12.2013[/font]

Adolf Glaßbrenner (1810-1876)
Zwei Wünsche

Ach, zwei Wünsche wünscht’ ich immer
Leider immer noch vergebens.
Und doch sind’s die innig-frommsten,
Schönsten meines ganzen Lebens!
Dass ich alle, alle Menschen
Könnt’ mit gleicher Lieb’ umfassen,
Und dass Ein’ge ich von ihnen
Morgen dürfte hängen lassen.


Wir haten ja schon mal was "Böses", hie die vortsetzung.
Zuletzt geändert von pscheidl am Dienstag 17. Dezember 2013, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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pscheidl
Primus-Praktikant
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Mittwoch 18. Dezember 2013, 00:00  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 18.12.2013[/font]

Heute gebe ich euch mal richtig was zu lesen, es is auch kein Gedicht, es muss auch nich jeden Tag eines sein.

Der Apfent - Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter.
Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber.
Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt siw mit K.

Drei Wochen bevor das Christkindl kommt stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen.

Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere nicht, weil wir haben mords tolle Figuren drin. Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf den Ofen gestellt damit sie es schön warm haben und es war ihnen zu heiß. Das Christkindl ist schwarz geworden und den Josef hat es auf lauter Trümmer zerrissen. Ein Fuß von ihm ist bis in den Platzlteig geflogen und es war kein schöner Anblick. Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.
Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind herumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe gottseidank viele Figuren in meiner Spielzeugkiste und der Josef ist jetzt der Donald Duck. Als Christkindl wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl.
Hinter dem Christkindl stehen zwei Oxen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Brontosaurier habe ich hineingestellt, weil der Ox und der Esel waren zu langweilig.

Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher.

Ein König ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen heruntergefallen und war dodal hin. Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.
Normal haben die heiligen drei Könige einen Haufen Zeug für das Christkindl dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich.

Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapierl dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wie keinen Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön wenn man sie anzündet. Der heilige Batman hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkindl, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen.
Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein kasiger Engel. Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt.

Rechts neben dem Stell haben wir ein Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Weizen für die Oma dabei. Einen Wolf haben wir nicht, darum lurt hinter dem Baum ein Bummerl als Ersatzwolf hervor.

Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampen an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir sitzen herum und singen Lieder vom Apfent. Manche gefallen mir aber die meisten sind mir zu lusert.
Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Apfent gelernt und das gehr so:
„Apfent, Apfent, der Bärwurz(Schnaps) brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa, drei, vier, dann hauts de mit deim Hirn an d`Tür.“ Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat die Mama gesagt, dass ich mir es nicht merken darf.

Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine große Schüssel voll Nüsse und eine kleine mit Goldstaub. Darin wälzen wir die Nüsse bis sie golden sind, das Christkindl hängt sie später an den Christbaum. Man darf nicht fest schnaufen weil der Goldstaub ist dodal leicht und fliegt herum, wenn man hinschnauft. Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hineingetan und wie mein Vater die erste Nuss darin gewälzt hat, tat er einen Nieserer, dass es ihn gerissen hat und sein Gesicht war goldern und die Nuss nicht. Mama hat ihn geschimpft, weil er keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt sich dümmer an als ein Kind. Meinem Vater war es recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat gesagt, dass mit dem Goldstaub irgendetwas nicht stimmt, und Mama hat gesagt, dass höchstens bei ihm etwas nicht stimmt. Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamt ein lustiger Apfentsabend.

Kurz vor Weihnachten müssen wir unser Wunschzettel schreiben. Meine Schwester wünscht sich meistens Puppen oder sonst ein Klump. Ich schreibe vorsichtshalber mehr Sachen auf und zum Schluss schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel kaufen bis das Geld ausgeht. Meine Mama sagt, das ist eine Unverschämtheit und irgendwann bringt mir das Christkindl gar nichts mehr, weil ich nicht bescheiden bin. Aber bis jetzt habe ich immer etwas gekriegt. Wenn ich groß bin und ein Geld verdiene, dann kaufe ich mir selber etwas und bin überhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das Christkindl von mir aus ärgern, weil dann ist es mir wurscht.

Bis man schaut ist der Apfent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nichts mehr, höchstens, wenn man vorher Geburtstag hat.

Aber eins ist gwies: der Apfent kommt wieder.

Toni Lauerer, aus dem Buch endlich wieder geschafft, aus Bayern
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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111ich111
Primus-Praktikant
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Mittwoch 18. Dezember 2013, 01:16  

Danke

Pedala
Primus-Entdecker
Beiträge: 220
Hat sich bedankt: 4 Mal

Mittwoch 18. Dezember 2013, 07:52  

ganz lieben Dank pscheidl für die tollen Gedichte und Geschichten.

und natürlich auch für die Gutscheine
wünsche allen Primusianern (nennt man uns so? :o)
eine schöne restliche Advent - Zeit

doern291
Primus-Praktikant
Beiträge: 683

Mittwoch 18. Dezember 2013, 21:04  

Ich lese die Geschichten und Gedichte hier wirklich sehr gerne. Danke für die Mühe die du dir Täglich machst und natürlich auch für die vielen Gutscheine

pscheidl
Primus-Praktikant
Beiträge: 696

Donnerstag 19. Dezember 2013, 00:16  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 19.12.2013[/font]

Joachim Ringelnatz
Humorvolle Spinner


Spinnete Köpfe, gescheit und begabt,
Weil ihr einen Pieps, einen Vogel habt,
Verlachen euch manche und meiden
Euch. Ich mag euch leiden.

Ein Piepvogel lebt so hoch und frei
Über den Filzlatschen der Spießer.

Der Spießer meint: Ein Bandwurm sei
Kein stiller Genießer.

Doch Spießermeinung ist nicht mal so wichtig
Wie das, was aus Piepvogel fällt.

Nur der, der im Kopf nicht ganz richtig
Ist, lebt sich und unterhält.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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pscheidl
Primus-Praktikant
Beiträge: 696

Freitag 20. Dezember 2013, 00:00  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 20.12.2013[/font]

Vorweihnachtszeit ?

von Heinz Bornemann

Wenn vom Baum die Blätter fallen,
und der Herbstwind fegt durchs Land,
fülln sich langsam die Regale,
Weihnachtsduft erfüllt das Land.

Wo ich hinseh Weihnachtsmänner,
Spekulatius, Marzipan,
kann`s schon langsam nicht mehr sehen,
warum tun sie uns das an.

Nicht mehr lang, ihr werdets sehen,
steht der Hase unterm Baum,
hängt die Eier an die Nadeln,
schlimmer werden kanns ja kaum.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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lotosdino
Primus-Kaufmann
Beiträge: 4715

Freitag 20. Dezember 2013, 13:51  

Ich möchte mich für diesen abwechslungsreichen, humorvollen Adventskalender sowie den vielen GS herzlich bedanken und Dir eine besinnliche, entspannte Advents- und Weihnachtszeit wünschen

pscheidl
Primus-Praktikant
Beiträge: 696

Samstag 21. Dezember 2013, 00:02  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 21.12.2013[/font]

Heinz Erhardt
Dritter

Es war einmal ein stolzer Ritter,
der wurde beim Turnier bloß Dritter.
Das ging dem Armen derart nah,
daß man ihn lebend nicht mehr sah.

Er starb am siebenzehnten Maien -
an einem warmen Tag - im Freien.
Er wollte niemand bei sich haben,
so mußte er sich selbst begraben. -

Ja, Dritter ist für Ritter bitter!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Heinz Erhardt
Es ist nicht alles Gold. was glänzt

Oft glänzt der Himmel strahlend blau,
und oft glänzt eine Hose,
oft glänzt die Nase einer Frau
vor dem Gebrauch der Puderdose.
Durch Abwesenheit glänzt das Glück!

Durchs Bohnern glänzt die Diele -
man rutscht drauf aus und bricht's Genick!
(Zu großer Glanz ist nichts für viele!)
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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pscheidl
Primus-Praktikant
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Sonntag 22. Dezember 2013, 00:01  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 22.12.2013[/font]

[img]http://www.mailbang.de/inc2/Shoutbox/smilies/0480.gif[/img]

Das was jetzt kommt wird eigentlich jeder kennen, aber es muss sein, gehört einfach zu einem solchen Adventskalender.

Loriot
Advent

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edelstännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weisser Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerz enschimmer
die Försterin im Herrenz immer.
In dieser wunderschönen Nacht,
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muss es sein.
Und als das Rehlein ging z ur Ruh,
das Häslein tat die Augen z u,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
z wei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süss im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber z u z erteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied)-,
behält ein Teil Filet z urück
als festtägliches Bratenstück
und packt z um Schluss, es geht auf vier
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt‘s von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist‘s, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
»He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?«
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
»Die sechs Pakete, heil‘ger Mann,
’s ist alles, was ich geben kann.«
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerz e brennt,
ein Sternlein blinkt, es ist Advent.
Zuletzt geändert von pscheidl am Sonntag 22. Dezember 2013, 00:02, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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krebs77
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Sonntag 22. Dezember 2013, 09:54  

:P pscheidl du bist echt cool :thumbup:
Was für ein kanttergeiles Gedicht :thumbup:
Hab mich heute,im Bettchen sitzend,vor lachen fast mit Kaffee zugeschüttet.
Obwohl ich das,in grauer Vorzeit, zwar schon einmal las oder hörte ..... :D ganz toll.
Und viiiiiieln Dank für den * f a r b i g e n * Einwurf :rolleyes:

swing4
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Sonntag 22. Dezember 2013, 14:00  

Ich sollte wohl doch öfter ins Forum gucken, ;)

Vielen Dank für den big-GS und allen fröhliche Weihnachten

pscheidl
Primus-Praktikant
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Montag 23. Dezember 2013, 00:44  

[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 23.12.2013[/font]

Brief an das Christkind
von Stefan Reincke

In Nürnberg lebte eine alte Frau,
für sie war das Leben einsam und grau,
mit Ihrem Einkommen war es schlecht bestellt,
mit einem Wort – sie hatte kein Geld.

Sie überlegte angestrengt hin und her,
woher denn Geld zu kriegen wär'.
Ihr kam ein Gedanke – oh, wie fein,
so schrieb sie ein Brief an das Christkindlein.


LIEBES CHRISTKIND ICH BIN ALT UND ARM,
DAS GELD IST ZU WENIG, ICH BITTE ERBARM,
DRUM SCHICKE MIR SCHNELLSTENS 100 EURO,
SONST MüßTE ICH HUNGERN UND WÄR NICHT MEHR FROH.

EINE ANDERE HILFE WEIß ICH NICHT MEHR,
DENN OHNE MONETEN IST`S DOCH RECHT SCHWER,
ABER BITTE BEEILE DICH MIT DEM GELD,
SONST IST`S NICHT MEHR SCHÖN AUF DIESER WELT.


Der Brief wird frankiert, in den Kasten gesteckt,
der Postbote ihn dann morgens entdeckt,
er liest die Adresse – was soll er nur machen,
„AN DAS CHRISTKIND“ – das ist ja zum Lachen.

Er denkt sich aber, ein Spaß muss sein,
der kommt ins Fach vom Finanzamt hinein.
Am nächsten Tag dort angekommen,
wird er vom Beamten in Empfang genommen.

Wenn Sie nun glauben, er schmeißt weg diesen Brief,
oh, so ist das nicht, da liegen Sie schief,
er liest die Adresse und denkt gleich daran,
wie man der alten Frau helfen kann.

Ja, Glauben Sie mir, das ist kein Scherz,
es gibt beim Finanzamt mal jemand mit Herz,
ihm kommt ein Gedanke, und das ist fein,
das könnt für die Frau eine Hilfe sein.

Er fängt gleich an durch die Büros zu wandern
und sammelt recht fleißig von einem zum andern.
Doch leider war er über den Erlös nicht ganz froh,
statt 100, bekam er nur 70 Euro.

Aber diese wurden dann verwandt
und an die arme Frau gesandt.
Diese freute sich sehr, man kann's kaum ermessen,
dass das Christkind hat sie nicht vergessen.

So schrieb Sie rasch einen Dankesbrief,
in Eile sie zum Postamt lief.
Sie schrieb ans liebe Christkindlein
dieses nette Briefelein:


LIEBES CHRISTKIND DEINE GABE FREUT MICH SO,
VIELEN DANK FÜR DIE 70 EURO.
DOCH SOLLTEST DU MAL WIEDER AN MICH DENKEN
UND SO GÜTIG MIR WIEDER WAS SCHENKEN,
DANN MÖCHTE ICH DICH NUR UM EINES BITTEN,
DAS GELD NICHT ÜBER DAS FINANZAMT SCHICKEN.
DENN DIE LUMPEN HABEN UNGELOGEN,
VON DEN 100 EURO 30 ABGEZOGEN.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel

krebs77
Primus-Praktikant
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Montag 23. Dezember 2013, 11:27  

:P :lol das ist echt cool ....*brüll* :D :thumbsup: danke für dieses echt lustige Gedicht und den tollen GS :knuddel

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