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- doern291
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 683
- daydreamer1981
- Primus-Lehrling
- Beiträge: 1933
- Primera-Remote an daydreamer1981
Ich finds einfach wunderbar, dass du uns mit immer wieder neuen geschichten und gedichten zum schmunzeln und zum nachdenken bringen kannst
Da merkt man, dass dies von Herzen kommt!!
Mach weiter so und dir ne schöne besinnliche Vorweihnachtszeit!!
Danke für all die schönen Gedichte!!
Da merkt man, dass dies von Herzen kommt!!
Mach weiter so und dir ne schöne besinnliche Vorweihnachtszeit!!
Danke für all die schönen Gedichte!!
- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 3.12.2013[/font]
Ich darf auch auf den offiziellen Adventskalende hinweisen.
Danke schön Noname
Joachim Ringelnatz
Überall ist Wunderland
Überall ist Wunderland.
Überall ist Leben.
Bei meiner Tante im Strumpfenband,
Wie irgendwo daneben.
Überall ist Dunkelheit.
Kinder werden Väter.
Fünf Minuten später
Stirbt etwas für einige Zeit,
Überall ist Ewigkeit.
Wenn Du einen Schneck behauchst,
Schrumpft er ins Gehäuse.
Wenn Du ihn in Kognak tauchst,
Sieht er weiße Mäuse.
Ich darf auch auf den offiziellen Adventskalende hinweisen.
Danke schön Noname
Joachim Ringelnatz
Überall ist Wunderland
Überall ist Wunderland.
Überall ist Leben.
Bei meiner Tante im Strumpfenband,
Wie irgendwo daneben.
Überall ist Dunkelheit.
Kinder werden Väter.
Fünf Minuten später
Stirbt etwas für einige Zeit,
Überall ist Ewigkeit.
Wenn Du einen Schneck behauchst,
Schrumpft er ins Gehäuse.
Wenn Du ihn in Kognak tauchst,
Sieht er weiße Mäuse.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
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- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 4.12.2013[/font]
Heinz Erhardt ist doch immer für einen Spuch gut, besser noch für zwei:
Heinz Erhardt
Der Fels
Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt,
so fällt er auf den Fuß dir prompt!
So ist es nun mal auf der Welt;
ein Kummer geht, ein Kummer kommt.
----------------------------------------------------
Heinz Erhardt
Viele Bemerkungen
Viele Bemerkungen
sind nicht aus der besten Luft gegriffen.
Heinz Erhardt ist doch immer für einen Spuch gut, besser noch für zwei:
Heinz Erhardt
Der Fels
Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt,
so fällt er auf den Fuß dir prompt!
So ist es nun mal auf der Welt;
ein Kummer geht, ein Kummer kommt.
----------------------------------------------------
Heinz Erhardt
Viele Bemerkungen
Viele Bemerkungen
sind nicht aus der besten Luft gegriffen.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
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- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 5.12.2013[/font]
Fred Endrikat (1890-1942)
Gedanken beim steifen Grog
Wo ein Grog ist - da ist auch ein Keller.
Wo eine Zeche - ist auch ein Preller.
Wo ein Tsching - da ist auch ein Bum.
Wo ein Kümmel - da ist auch ein Rum.
Wo ein Mat ist - ist auch ein rose.
Wo ein Wind - ist auch eine Hose.
Wo ein Luv ist - ist auch ein Lee.
Wo ein W - da ist auch ein C.
Wo eine Ana - ist auch die lyse.
Wo eine Kom ist - ist auch die büse.
Wo ein Kauta - da ist auch ein bak.
Wo ein Dudel - da ist auch ein Sack.
Wo ein Säbel - da ist auch die Scheide.
Wo ein Schorf ist - da ist auch die Heide.
Wo ein Labs ist - da ist auch ein kaus.
Wo eine Freude - da ist auch ein Haus.
Wo ein Stein ist - da ist auch ein häger.
Wo ein Schorn - ist auch ein steinfeger.
Wo ein Kampf ist - da ist auch ein Sieg.
Wo eine Jungfer - da ist auch ein Stieg.
Wo ein Amboss - da ist auch ein Hammer.
Wo eine Katze - ist auch ein Jammer.
Wo eine Hexe - da ist auch ein Schuss.
Wo ein Kurz ist - da ist auch ein Schluss.
Noch mal kurz, den Gutschein gibt es wenn ihr das orange Wort als Gutschein-Code verwendet.
Fred Endrikat (1890-1942)
Gedanken beim steifen Grog
Wo ein Grog ist - da ist auch ein Keller.
Wo eine Zeche - ist auch ein Preller.
Wo ein Tsching - da ist auch ein Bum.
Wo ein Kümmel - da ist auch ein Rum.
Wo ein Mat ist - ist auch ein rose.
Wo ein Wind - ist auch eine Hose.
Wo ein Luv ist - ist auch ein Lee.
Wo ein W - da ist auch ein C.
Wo eine Ana - ist auch die lyse.
Wo eine Kom ist - ist auch die büse.
Wo ein Kauta - da ist auch ein bak.
Wo ein Dudel - da ist auch ein Sack.
Wo ein Säbel - da ist auch die Scheide.
Wo ein Schorf ist - da ist auch die Heide.
Wo ein Labs ist - da ist auch ein kaus.
Wo eine Freude - da ist auch ein Haus.
Wo ein Stein ist - da ist auch ein häger.
Wo ein Schorn - ist auch ein steinfeger.
Wo ein Kampf ist - da ist auch ein Sieg.
Wo eine Jungfer - da ist auch ein Stieg.
Wo ein Amboss - da ist auch ein Hammer.
Wo eine Katze - ist auch ein Jammer.
Wo eine Hexe - da ist auch ein Schuss.
Wo ein Kurz ist - da ist auch ein Schluss.
Noch mal kurz, den Gutschein gibt es wenn ihr das orange Wort als Gutschein-Code verwendet.
Zuletzt geändert von pscheidl am Donnerstag 5. Dezember 2013, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
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- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 6.12.2013[/font]
Heinz Erhardt
Herbstgedicht
Wenn die Blätter von den Bäumen stürzen,
die Tage täglich sich verkürzen,
wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen
die Koffer packen und verreisen,
wenn all die Maden, Motten, Mücken,
die wir versäumten zu zerdrücken,
von selber sterben - so glaubt mir:
steht der Winter vor der Tür!
Heinz Erhardt
Herbstgedicht
Wenn die Blätter von den Bäumen stürzen,
die Tage täglich sich verkürzen,
wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen
die Koffer packen und verreisen,
wenn all die Maden, Motten, Mücken,
die wir versäumten zu zerdrücken,
von selber sterben - so glaubt mir:
steht der Winter vor der Tür!
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
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- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 7.12.2013[/font]
Wilhelm Busch
Der Frosch und die beiden Enten
Sieh' da, zwei Enten jung und schön,
Die wollen an den Teich hingehn.
Zum Teiche gehn sie munter
Und tauchen die Köpfe unter.
Die eine in der Goschen
Trägt einen grünen Froschen.
Sie denkt allein ihn zu verschlingen.
Das soll ihr aber nicht gelingen.
Die Ente und der Enterich,
Die ziehn den Frosch ganz fürchterlich.
Sie ziehn ihn in die Quere,
Das tut ihm weh gar sehre.
Der Frosch kämpft tapfer wie ein Mann.
Ob das ihm wohl was helfen kann?
Schon hat die eine ihn beim Kopf,
Die andre hält ihr zu den Kropf.
Die beiden Enten raufen,
Da hat der Frosch gut laufen.
Die Enten haben sich besunnen
Und suchen den Frosch im Brunnen.
Sie suchen ihn im Wasserrohr,
Der Frosch springt aber schnell hervor.
Die Enten mit Geschnatter
Stecken die Köpfe durchs Gatter.
Der Frosch ist fort – die Enten,
Wenn die nur auch fort könnten!
Da kommt der Koch herbei sogleich
Und lacht: "Hehe, jetzt hab' ich euch!"
Drei Wochen war der Frosch so krank!
Jetzt raucht er wieder, Gott sei Dank!
Wie jeden Tag ist der Gutschein-Code orange!
Wilhelm Busch
Der Frosch und die beiden Enten
Sieh' da, zwei Enten jung und schön,
Die wollen an den Teich hingehn.
Zum Teiche gehn sie munter
Und tauchen die Köpfe unter.
Die eine in der Goschen
Trägt einen grünen Froschen.
Sie denkt allein ihn zu verschlingen.
Das soll ihr aber nicht gelingen.
Die Ente und der Enterich,
Die ziehn den Frosch ganz fürchterlich.
Sie ziehn ihn in die Quere,
Das tut ihm weh gar sehre.
Der Frosch kämpft tapfer wie ein Mann.
Ob das ihm wohl was helfen kann?
Schon hat die eine ihn beim Kopf,
Die andre hält ihr zu den Kropf.
Die beiden Enten raufen,
Da hat der Frosch gut laufen.
Die Enten haben sich besunnen
Und suchen den Frosch im Brunnen.
Sie suchen ihn im Wasserrohr,
Der Frosch springt aber schnell hervor.
Die Enten mit Geschnatter
Stecken die Köpfe durchs Gatter.
Der Frosch ist fort – die Enten,
Wenn die nur auch fort könnten!
Da kommt der Koch herbei sogleich
Und lacht: "Hehe, jetzt hab' ich euch!"
Drei Wochen war der Frosch so krank!
Jetzt raucht er wieder, Gott sei Dank!
Wie jeden Tag ist der Gutschein-Code orange!
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
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- lotosdino
- Primus-Kaufmann
- Beiträge: 4715
Danke für diese schöne Idee mit den GS und den Gedichten und Zitaten zur Weihnachtszeit. Wünsche Dir eine besinnliche Adventszeit
Tjaaaaaa ........... :rolleyes: 1. kommt es IMMER anders ........ :whistling: und 2. als man denkt
Zum Scluß trifft's immer die Richtigen und :thumbup: alles wird gut :test
In diesem Sinne :knuddel danke für das schöne Gedicht und, 8) selbstverständlich auch für den Gutschein.
Zum Scluß trifft's immer die Richtigen und :thumbup: alles wird gut :test
In diesem Sinne :knuddel danke für das schöne Gedicht und, 8) selbstverständlich auch für den Gutschein.
- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 8.12.2013[/font]
Meine Tante
Mutters Schwester, meine Tante,
die Vater heimlich Schnepfe nannte,
weil sie uns stets belehren musste
und eben alles besser wusste,
war eines Tags ganz ungebeten
bei uns zu Hause eingetreten.
Da fragt mein kleiner Bruder glatt,
wo sie denn ihre Flügel hat
und warum sie zu Fuß denn renne,
wenn sie, wie er weiss, fliegen könne.
Und als die Tante ihn dann fragt,
warum er solchen Blödsinn sagt,
“Ja - weil -” und er beginnt zu flennen,
“wir dich als alten Vogel kennen,
und Papa, der dich lang schon kennt,
dich deshalb alte Schnepfe nennt.”
Habe Heute gelich zwei orange Wörter, aber nur einen Gutschein, denn schaut selber?
Meine Tante
Mutters Schwester, meine Tante,
die Vater heimlich Schnepfe nannte,
weil sie uns stets belehren musste
und eben alles besser wusste,
war eines Tags ganz ungebeten
bei uns zu Hause eingetreten.
Da fragt mein kleiner Bruder glatt,
wo sie denn ihre Flügel hat
und warum sie zu Fuß denn renne,
wenn sie, wie er weiss, fliegen könne.
Und als die Tante ihn dann fragt,
warum er solchen Blödsinn sagt,
“Ja - weil -” und er beginnt zu flennen,
“wir dich als alten Vogel kennen,
und Papa, der dich lang schon kennt,
dich deshalb alte Schnepfe nennt.”
Habe Heute gelich zwei orange Wörter, aber nur einen Gutschein, denn schaut selber?
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
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- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 9.12.2013[/font]
Joachim Ringelnatz
Die Schnupftabaksdose
Es war eine Schnupftabaksdose,
Die hatte Friedrich der Große
Sich selbst geschnitzelt aus Nussbaumholz.
Und darauf war sie natürlich stolz.
Da kam ein Holzwurm gekrochen.
Der hatte Nussbaum gerochen.
Die Dose erzählte ihm lang und breit
Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.
Sie nannte den alten Fritz generös.
Da aber wurde der Holzwurm nervös
Und sagte, indem er zu bohren begann:
"Was geht mich Friedrich der Große an!"
Joachim Ringelnatz
Die Schnupftabaksdose
Es war eine Schnupftabaksdose,
Die hatte Friedrich der Große
Sich selbst geschnitzelt aus Nussbaumholz.
Und darauf war sie natürlich stolz.
Da kam ein Holzwurm gekrochen.
Der hatte Nussbaum gerochen.
Die Dose erzählte ihm lang und breit
Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.
Sie nannte den alten Fritz generös.
Da aber wurde der Holzwurm nervös
Und sagte, indem er zu bohren begann:
"Was geht mich Friedrich der Große an!"
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
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- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 10.12.2013[/font]
Ruth-Ursula Westerop
INTERNETLAIE
Ein Fenster, Modem, Server, Klick,
Browser, HomePage und zurück,
doch ist man trotzdem nicht vernetzt,
da diese Linie grad besetzt.
Dann Wiederholung angesagt,
schon wird man wieder ausgefragt,
was will man und wo will man hin.
Dann noch ein Klick und man ist drin.
Die ganze Welt ein Bilderbuch!
Man ist perplex, macht ‘nen Versuch,
klickt hier und da mit Mausimaus
und schwups, ist man schon wieder raus.
Das gleiche Spiel beginnt von vorn,
so ganz allmählich kommt der Zorn.
Man flucht und schaut schon nicht mehr hin,
und plötzlich ist man wieder drin.
Vor Glück haut man auf alle Tasten,
doch dunkelblau wird da der Kasten,
nichts geht mehr, selbst der Cursor steht,
da man als Laie doch zu blöd.
Ruth-Ursula Westerop
INTERNETLAIE
Ein Fenster, Modem, Server, Klick,
Browser, HomePage und zurück,
doch ist man trotzdem nicht vernetzt,
da diese Linie grad besetzt.
Dann Wiederholung angesagt,
schon wird man wieder ausgefragt,
was will man und wo will man hin.
Dann noch ein Klick und man ist drin.
Die ganze Welt ein Bilderbuch!
Man ist perplex, macht ‘nen Versuch,
klickt hier und da mit Mausimaus
und schwups, ist man schon wieder raus.
Das gleiche Spiel beginnt von vorn,
so ganz allmählich kommt der Zorn.
Man flucht und schaut schon nicht mehr hin,
und plötzlich ist man wieder drin.
Vor Glück haut man auf alle Tasten,
doch dunkelblau wird da der Kasten,
nichts geht mehr, selbst der Cursor steht,
da man als Laie doch zu blöd.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
100 Primera Spiel
- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 11.12.2013[/font]
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Parabel
Jüngst traf ich einen alten Mann
Und hub ihm vorzusingen an,
Doch an den Mienen des Gesichts
Bemerkt’ ich bald, er höre Nichts.
Da dachte ich: der Greis ist taub,
Drum wird dein Lied des Windes Raub,
So tu ihm denn, nicht durch den Mund,
Durch Zeichen Dies und Jenes kund.
Ich tat's, doch ward mir leider klar,
Dass er auch schon erblindet war,
Denn, wie der Frosch aus seinem Sumpf,
Hervor glotzt, sah er dumpf und stumpf,
Und ungestört in seiner Ruh’,
Der Sprache meiner Finger zu.
Ich rief: mit dem steht’s schlimm genug,
Doch mögt’ ich ihm den letzten Zug
Noch gönnen aus dem Lebensquell!
Da reicht’ ich ihm die Rose schnell,
Die ich für meine Braut gepflückt,
Allein auch das ist schlecht geglückt,
Ihm schien der Duft nicht mehr zu sein,
Wie einem Gartengott von Stein.
Nunmehr verlor ich die Geduld,
Ich dacht’ an meines Mädchens Huld,
Die mir so schmählich jetzt entging,
Da sie die Rose nicht empfing,
Und jagte ihm im ersten Zorn
Ins dicke Fell den scharfen Dorn;
Doch bracht’ auch dies ihm wenig Not,
Er zuckte nicht, er – war wohl tot!
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Parabel
Jüngst traf ich einen alten Mann
Und hub ihm vorzusingen an,
Doch an den Mienen des Gesichts
Bemerkt’ ich bald, er höre Nichts.
Da dachte ich: der Greis ist taub,
Drum wird dein Lied des Windes Raub,
So tu ihm denn, nicht durch den Mund,
Durch Zeichen Dies und Jenes kund.
Ich tat's, doch ward mir leider klar,
Dass er auch schon erblindet war,
Denn, wie der Frosch aus seinem Sumpf,
Hervor glotzt, sah er dumpf und stumpf,
Und ungestört in seiner Ruh’,
Der Sprache meiner Finger zu.
Ich rief: mit dem steht’s schlimm genug,
Doch mögt’ ich ihm den letzten Zug
Noch gönnen aus dem Lebensquell!
Da reicht’ ich ihm die Rose schnell,
Die ich für meine Braut gepflückt,
Allein auch das ist schlecht geglückt,
Ihm schien der Duft nicht mehr zu sein,
Wie einem Gartengott von Stein.
Nunmehr verlor ich die Geduld,
Ich dacht’ an meines Mädchens Huld,
Die mir so schmählich jetzt entging,
Da sie die Rose nicht empfing,
Und jagte ihm im ersten Zorn
Ins dicke Fell den scharfen Dorn;
Doch bracht’ auch dies ihm wenig Not,
Er zuckte nicht, er – war wohl tot!
Zuletzt geändert von pscheidl am Mittwoch 11. Dezember 2013, 00:10, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
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- pscheidl
- Primus-Praktikant
- Beiträge: 696
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Der 12.12.2013[/font]
Joachim Ringelnatz, 1883-1934
Ein männlicher Briefmark
Ein männlicher Briefmark erlebte
Was Schönes, bevor er klebte.
Er war von einer Prinzessin beleckt.
Da war die Liebe in ihm erweckt.
Er wollte sie wiederküssen,
Da hat er verreisen müssen.
So liebte er sie vergebens.
Das ist die Tragik des Lebens!
Joachim Ringelnatz, 1883-1934
Ein männlicher Briefmark
Ein männlicher Briefmark erlebte
Was Schönes, bevor er klebte.
Er war von einer Prinzessin beleckt.
Da war die Liebe in ihm erweckt.
Er wollte sie wiederküssen,
Da hat er verreisen müssen.
So liebte er sie vergebens.
Das ist die Tragik des Lebens!
Wenn ich es einmal vergessen sollte, erinnert mich doch daran, an was? Woher soll ich das wissen?
100 Primera Spiel
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