Was tun wenn Oma ins Heim muss ?

hellena
Primus-Newcomer
Beiträge: 46

Dienstag 7. April 2015, 20:19  

Leider muss meine Oma nach einer Operation ins Heim und da stelle ich mir nun einige Fragen.

→Wer übernimmt die Kosten?
→An welche Stellen muss ich mich jetzt wenden und welche Unterlagen benötige ich?

Ich muss mich um alles kümmern und muss ehrlich sagen dass ich wirklich überfordert bin -.- Ich stoße täglich auf immer mehr Informationen und weiß nicht welche mir helfen können oder welche ich da nutzen kann. Daher würden mir alle eure Tipps helfen. Wie kann ich denn vorgehen und wo sollte ich mich informieren ?

beibaers
Primus-Stammgast
Beiträge: 434
Danksagung erhalten: 10 Mal

Dienstag 7. April 2015, 20:38  

Bezahlen muss das Deine Oma.

Hast Du schon ein Heim ausgesucht? Dann sollte dein erster Weg dorthin sein, die Leute kennen sich aus, die helfen Dir auch bei den Anträgen.
Sollte dort niemand helfen können, kannst du dich auch an die Caritas wenden, dort gibt es auch kostenlose Hilfe beim Beantragen, aller Leistungen.

Pauschal ist es schwer dir zu helfen, besteht Aussicht auf eine Pflegestufe? Dann sollte das sofort beantragt werden, denn das dauert schonmal 6-8 Wochen bis das dann bearbeitet wurde, kommt auch jemand zum prüfen, etc.
Sollte eine Pflegestufe festgestellt werden, bekommt Deine Oma Pflegegeld, welches dann zum mitbezahlen des Pflegeheimes genutzt werden kann.
Sollte das, plus Ihre Rente nicht genügen, kannst du Grundsicherung beantragen.
Hier übernimmt dann das Sozialamt die Kosten. Davor müssen aber Versicherungen, Vermögen etc. bis auf einen kleinen Freibetrag aufgebraucht werden.

Die ersten 6 Wochen kannst Du sie in Kurzzeitpflege ins Heim geben, das gibt Dir Luft auch finanziell, denn Kurzzeitpflege wird 6 Wochen lang von der Kranken- und Pflegeversicherung bezahlt.
Also muss dein Weg diese Woche auch noch zur Krankenkasse, Deiner Oma gehen.
Davor am besten abklären, ob noch irgendwelche Hilfsmittel benötigt werden, Krankenbett etc. das kannst du dann gleich mitbeantragen.

Du benötigst die Krankenkarte Deiner Oma, eine komplette Einkunfts- und Vermögensübersicht, den Bericht vom Arzt/Krankenhaus, das hilft beim Beantragen der Pflegestufe, wobei diese Anträge mehr Aussicht auf erfolg haben, wenn jemand vom heim, oder jemand mit Ahnung dir beim ausfüllen hilft. Für alle Hilfen gibt es quasi Zeiten und je nachdem wieviel Zeitbedarf an hilfe Deine Oma benötigt, bekommt Sie die jeweilige Pflegestufe.

Das sind einmal die ersten Schritte, manche Krankenkassen haben auch Checklisten, was man alles machen muss. Ansonsten einfach weiter nachfragen.

katrawi
Primus-Praktikant
Beiträge: 957
Hat sich bedankt: 31 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Mittwoch 8. April 2015, 13:06  

beibaers hat soweit schon das zunächst wichtige genannt.

Woran aber auch gedacht werden sollte, wäre die Ausstellung einer Versorgungsvollmacht und Patientenbrief. Diese beiden sind dafür gedacht, wenn deine Oma nicht mehr alleine entscheiden bzw. selbst ihren Tätigkeiten nachgehen kann.
Die bevollmächtigte Person würde im Falle eines Falles alle Entscheidungen im Sinne der Person durchführen können, bei dir eben z.B. bei deiner Oma. Dies betrifft zum Großteil alle Rechts- und Krankensachen.

Zu Rechtssachen gehören z.B. Bankangelegenheiten, evtl. Kündigung ihrer Wohnung und sonstige Rechtsgeschäfte.
Zu Krankensachen gehören z.B. Einsicht in die Krankenakten, Behandlungen der Ärzte

Bestehen keine Vollmachten, so wird eine Person vom Gericht gestellt falls deine Oma nicht mehr in Lage ist eigenständig Entscheidungen zu treffen bzw. selbst zu handeln.

Es gibt zwar im Internet sowohl Vorlagen für die Versorgungsvollmacht, als auch für den Patientenbrief, jedoch mein Rat wäre beides von einem Notar aufsetzen und beglaubigen zu lassen, da hierbei die Formulierungen individuell gestaltet werden können.
:) Der Ton macht die Musik :)

gabriel
Primus-Newcomer
Beiträge: 49

Montag 13. April 2015, 13:55  

Hey.

Ist natürlich keine gute Situation, aber man muss sich damit abfinden. Ich meine du musst auch einige Fragen dir selber stellen..
Lebt sie alleine? Sind Angehörige in der Nähe ? Bestünde die Möglichkeit einer häuslichen Versorgung? Könnte nicht ein ambulanter Pflegedienst mit einsteigen?
Vielleicht kannst du dich ja auch bei einem Amt melden und die helfen dir dann..ich meine so musst du dich nicht alleine durch den Dschungel schlagen ;)

Meine Oma hat sich schon lange her Gedanken darüber gemacht was sie machen will falls mal was passieren sollte. Wir haben uns dann zusammen nach eine Pflegeversicherung informiert. Auf http://www.pflegeversicherung.name/ haben wir einen Vergleich gemacht und auch paar hilfreiche Informationen bekommen ;) Ich meine durch eine Versicherung kann man nichts falsch machen aber auch steht man dann auf der sicheren Seite. Informiere dich einfach mal und schaue dann was deiner Oma zusagt.

  •   Information
  • Wer ist online?

    Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste