Was tun bei Burn Out, wenn die Familie einen nicht unterstützt?

zickenmaus
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Donnerstag 13. September 2012, 00:02  

Wie soll man bei Burn Out leben, wenn es einem zuhaus so schwer gemacht wird? Jeder will es einem recht machen und macht dadurch alles nur noch schlimmer. Darf man bei Burn Out nicht seine eigenen Interessen vertreten und zählen die Gedanke / Wünsche nicht?
Man versucht, sich selbst zu finden, seinen eigenen Weg zu finden...klingt vielleicht egoistisch, aber man selbst muss ja diese Krankheit besiegen. Hat man einen akzeptablen Weg gefunden, werden einem nur Steine in den Weg gelegt oder es einem weggenommen, da man sich dadurch ja nicht erholen kann. Man ist ja krank und darf nix machen, soll sich ausruhen etc . , einfach nur hinsetzen und gesund werden. Na toll !!!
Noch besser ist es, wenn einem von hinten herum unterstellt wird, man ist nur zu faul zum arbeiten. Tolle Aussichten für einen , der ganz unten ist und sich so schon als Versager fühlt. Als Dank, das man sich nach Jahren erneut aufraft, sich endlich längerfristig helfen zu lassen, wird man noch ignoriert oder mit Beziehungsentzug , Gleichgültigkeit und Vorwürfen bestraft.
Da fragt man sich, warum kämpft man gegen Burn Out an, anstatt sich von dieser Last zu erlösen?
Ist man als Mensch in der Familie so wenig wert, nur weil man halbwegs arbeitsunfähig ist? Sollte nicht gerade die eigene Familie einen unterstützen? Ich schreibe halbwegs arbeitsunfähig, da ich 2 Arbeitsplätze wegen der Krankheit verloren habe, aber den 3 in Heimarbeit weitermachen könnte ( wenn meine Familie mich nur lassen würde) . Wobei mir gerade dieser Job in Heimarbeit vieles bringt und ich mich dadurch etwas ausgeglichen und nicht ganz als Versagerin fühle.

Wer von euch hatte bereits Erfahrung mit Burn Out und wie ist es bei euch besser geworden?

Masmiie
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Donnerstag 13. September 2012, 07:21  

Etwas ganz Wichtiges: Information! Informiere dich selbst darüber und gibt das dann auch weiter. Ich habe ebenfalls Burnout und kann sehr viel besser damit umgehen, seitdem ich weiß, was dahintersteckt.

Einiges kann ich dir schon weitergeben. Burnout ist nur ein Name dafür, Ärzte sagen auch oft Streß- oder Erschöpfungsdepresssion. Und genau das ist es. Burnout unterscheidet sich von einer klassischen Depression nur in einem: Er wurde erworben. Das ist wie der Unterschied zwischen einer angeborenen oder durch Krankheit entstandenen Wirbelsäulenschädigung oder einer, die durch einen Unfall entstanden sind. Wirkung und Therapie sind die gleichen.

Und Depression ist eine ernsthafte Krankheit. Eine, bei der es auch kein "Zusammenreißen" mehr gibt. Weil eben diese Mechanismen, die man zum Zusammenreißen braucht, nicht funktionieren. Das hat nichts mit Faulheit und noch weniger mit Schwäche zu tun. Denn die Schädigung ist biologisch bedingt. Darum sind auch Medikamente keine Verlegensheitslösung, sondern eine echte Therapie - nur sollte da auch immer eine Psychotherapie zeitgleich erfolgen. Damit man lernt, mit der Krankheit umzugehen und die krankmachenden Lebensumstände zu ändern.

Biologisch passiert da folgendes: Im Gehirn gibt es sogenannte Neurotransmitter, die Informationen von einem Gehirnteil zum anderen übermitteln. Zum Beispiel melden die Augen, dass dein Kind hingefallen ist. Das wird vom Sehzentrum in die Zentrale übermittelt, die nun an den Gefühlsbereich (Mitleid empfinden) und an den Tätigkeitsbereich (Kind aufheben, Wunden versorgen) sowie an die Erfahrungen (wenn ich das Kind tröste, ist es nicht mehr traurig) weitergibt. Letzteres löst einen neuen Tätigkeitsimpuls aus - es ist also einiges los im Gehirn.

Einer diese Neurotransmitter ist Serotonin. Und dieses Serotonin wird vom Gehirn selbst hergestellt und nach Gebrauch "entsorgt" - wie alle Neurotransmitter. Serotonin hebt unsere Stimmung und läßt uns ein gutes Gefühl haben, mit uns selbst zufrieden sein. Bei Streß wird jedoch viel Serotonin verbraucht. Nun sollte man meinen, wenn viel verbraucht wird, wird viel neugeschaffen - denkste! Tatsächlich scheint das Gehirn nach einer Weile zu glauben, der geringere Serotoninspiegel sei normal und drosselt darum die Produktion oder entsorgt schneller. Bei langanhaltenden Streß verliert das Gehirn immer mehr die Fähigkeit, Serotonin herzustellen - und dadurch entsteht die Depression. Die erworbene. Die angeborene besteht darin, dass das Gehirn von vorneherein nicht in der Lage ist, Serotonin in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen.

Wie du an meinem Beispiel siehst, verbrauchen gerade Gefühle Serotonin. Hättest du kein Mitleid mit deinem Kind gehabt, hättest du weniger verbraucht. Und das ist der Grund, warum manche Menschen offenbar immun gegen Streß sind. Wie eine Ärztin zu mir sagte: "Es sind die netten Menschen, die zu Depressionen neigen - ich möchte gar nicht zu denen gehören, die immun sind." Möchtest du das?

Wenn du das deiner Familie erklärst, versteht sie vielleicht, dass du selbst für die Krankheit nichts kannst - es sei denn, dass du zu nett bist. Zuwenig nein sagst und dich zusehr um andere kümmerst. Dafür musst du dich nicht schämen, schämen sollten sich die, die diese Eigenschaften von dir ausnützen und dich damit krankmachen. Denn zu Burnout gehören immer mindestens zwei Dinge - ein Charakter, der auf Streß reagiert und ein oder mehrere äußere Auslöser, die den Streß überhaupt erst verursachen. Bei mir war es z.b. ein Chef, der mich nach einer 80-Stunden-Arbeitswoche um zwei Uhr morgens anbrüllte, wieso ich schon nach Hause gehe, obwohl noch Arbeit da ist - und dem ich leider erst nach einem Komplettzusammenbruch das ganze vor die Füße warf.

Die Therapie besteht nun ebenfalls aus zwei Teilen. Medikamente gegen Depression sind sogenannte Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer - die bewirken also, dass dein Gehirn das Serotonin nicht so schnell entsorgt. Dadurch steigt der Spiegel im Gehirn allmählich an und irgendwann schnallt dein Gehirn dann auch, dass der höhere Spiegel normal ist. Der zweite Teil ist, am besten mit Hilfe von Therapeuten, die krankmachenden Elemente in deinem Leben zu erkennen und nach und nach zu eliminieren. Und hier ist deine Familie auch gefragt. Wenn du dir ein Bein brichst, müssen sie ja auch im Haushalt helfen - hier müssen sie ebenfalls ran. Wenn sie krank sind, bist du ja auch immer für sie da - jetzt ist es an der Zeit, mal eine Gegenleistung einzufordern. Denn sonst hast du keine Kraft mehr, ihnen beim nächsten Fall wieder zu helfen.

Was übrigens sehr hilft, sind gleichförmige Arbeiten. Nicht langweilige - im Gegenteil. Die Neurotransmitter lieben es, sich auf breitgetrampelten, weil viel genutzten Wegen zu bewegen. Das heißt, wenn du niederdrückende Gedanken hast, kommst du da schwer raus, weil die Neurotransmitter sich da im Kreis auf einem eingetrampelten Pfad bewegen. dem kannst du entgegenwirken - mit Dingen, die du gerne tust. Reines Ausruhen hilft da nicht, das Gehirn muss gefordert werden, ohne Streß zu haben. Was da hilft, ist bei jedem verschieden. Bei mir sind es z.B. Handarbeiten. Irgendwann mal habe ich festgestellt, dass es ein regelrechtes Glücksgefühl auslöst, eine Nadel durch einen Stoff zu schieben - Sticken, aber auch Häkeln, Stricken und Malen sind Dinge, die meine Neurotransmitter aufleben lassen. Und darum tue ich das auch und lasse es mit nicht vermiesen.

Wenn du dieses Gefühl z.B. beim Fensterputzen hast - bitte, dann tus. Meinetwegen täglich. Hauptsache, du fühlst dich gut dabei. Du bist zwar krank, aber nicht körperlich, sondern biologisch. Wer sich ausruhen muss, ist dein Gehirn - und das erholt sich am besten auf diesen Trampelpfaden. Im Bett liegen hilft da nichts, ist eher kontraproduktiv. Denn körperliche Betätigung kurbelt die Produktion von Serotonin ebenfalls an. Deshalb wird bei Depression auch gerne Sport empfohlen.
Zuletzt geändert von Masmiie am Donnerstag 13. September 2012, 07:30, insgesamt 1-mal geändert.
Masmiie im Netz verstrickt mal hier mal davielleicht auch dort sehr gerne hier oft auch da und auch hier - und auf euren Links

zickenmaus
Primus-Newcomer
Beiträge: 47

Donnerstag 13. September 2012, 09:23  

Hallo Masmiie :)
[quote='Masmiie',index.php?page=Thread&postID=21054#post21054]Etwas ganz Wichtiges: Information! Informiere dich selbst darüber und gibt das dann auch weiter. Ich habe ebenfalls Burnout und kann sehr viel besser damit umgehen, seitdem ich weiß, was dahintersteckt.

Einiges kann ich dir schon weitergeben. Burnout ist nur ein Name dafür, Ärzte sagen auch oft Streß- oder Erschöpfungsdepresssion. Und genau das ist es. Burnout unterscheidet sich von einer klassischen Depression nur in einem: Er wurde erworben. Das ist wie der Unterschied zwischen einer angeborenen oder durch Krankheit entstandenen Wirbelsäulenschädigung oder einer, die durch einen Unfall entstanden sind. Wirkung und Therapie sind die gleichen.

Und Depression ist eine ernsthafte Krankheit. Eine, bei der es auch kein "Zusammenreißen" mehr gibt. Weil eben diese Mechanismen, die man zum Zusammenreißen braucht, nicht funktionieren. Das hat nichts mit Faulheit und noch weniger mit Schwäche zu tun. Denn die Schädigung ist biologisch bedingt. Darum sind auch Medikamente keine Verlegensheitslösung, sondern eine echte Therapie - nur sollte da auch immer eine Psychotherapie zeitgleich erfolgen. Damit man lernt, mit der Krankheit umzugehen und die krankmachenden Lebensumstände zu ändern.

[/quote]

Deine Erklärung ist wirklich sehr aufschlussreich , danke dafür :-) dadurch sieht man bereits einen kleinen Unterschied der Krankheiten. Vor ein paar Jahren hatte ich eine Medi Behandlung mit Therapiesitzungen auf grund starker Depressionen. Die Medis haben leider das Gegenteil bewirkt, so das es dadurch nur noch schlimmer wurde. Es recihte dann ein kleiner Vorfall in der Familie und es kam zum Suizidversuch. Dies war für meine Familie ein großer Schock ( geändert hat sich trotzdem nix) und ich bedauer heute noch, das es nicht geklappt hat. Sorry, so sind seit dem meine Gedanken. Aus Angst vor der Reaktion auf die Behandlung habe ich alles abgebrochen und meinen Weg gesucht. Vom Amtsarzt wurde ich arbeitsunfähig geschrieben. Da mein Mann zu dieser Zeit keine Arbeit hatte, kam ich nicht damit zurecht, von Hartz4 leben zu müssen. Das war ein absolutes No Go für mich. Also habe ich mir Arbeit gesucht, (gegen den Rat des Amtsarztes) egal in welcher verfassung ich war. Hauptsache aus dem Hartz4 heraus. Zumal ich gemerkt habe, das es mir durch die Ablenkung der Arbeit besser ging ( welch eine Lüge im nachhinein). Es tat auch gut, etwas zu schaffen und ein bissl anerkennung zu bekommen.
Das war ein Teufelskreis. Um den depressiven Gedanken zu entgehen, habe ich mich in jede Arbeit gestürzt, jeden Auftrag angenommen, oftmals bis zu 20 Stunden gearbeitet. Die Arbeit wurde mir manchmal zu wenig, somit habe ich mir noch einen Job als Zeitungsträgerin für die Nacht gesucht. Somit war ich oftmals so fertig, das ich überhaupt keine Gedanken mehr hatte. Ich konnte schlafen gehen, ohne überhaupt traurige Gedanken zu haben :-) . Und im Hinterkopf immer den Gedanken, ich muss die Familie ernähren, meinen Kindern etwas bieten zu können, kein Hartz4 zu bekommen.
Die Aufträge wurden dann weniger, man hatte manchmal Tagelang nix zu tun, außer die Zeitung auszutragen. Was kam ? Ich habe mir einen 3 Job gesucht, als Kassierein in einem großen Möbelhaus.
Nach knapp 2 Wochen war Feierabend..der Zusammenbruch war da. Der Körperliche sowohl auch der seelische.

[quote='Masmiie',index.php?page=Thread&postID=21054#post21054]
Wie du an meinem Beispiel siehst, verbrauchen gerade Gefühle Serotonin. Hättest du kein Mitleid mit deinem Kind gehabt, hättest du weniger verbraucht. Und das ist der Grund, warum manche Menschen offenbar immun gegen Streß sind. Wie eine Ärztin zu mir sagte: "Es sind die netten Menschen, die zu Depressionen neigen - ich möchte gar nicht zu denen gehören, die immun sind." Möchtest du das?

Wenn du das deiner Familie erklärst, versteht sie vielleicht, dass du selbst für die Krankheit nichts kannst - es sei denn, dass du zu nett bist. Zuwenig nein sagst und dich zusehr um andere kümmerst. Dafür musst du dich nicht schämen, schämen sollten sich die, die diese Eigenschaften von dir ausnützen und dich damit krankmachen. [/quote]

Oje, das nächste Problem...ich kann nicht NEIN sagen, ganz ganz selten und wenn ja, dann habe ich ein schlechtes Gewissen und sage doch JA. Das wissen auch alle und nutzen es manchmal aus.
Hinterher ärgere ich mich über mich selbst, das ich es wieder nicht geschafft habe, beim nein zu bleiben.Oder noch schlimmer, fühle mich als Versagerin, weil ich nicht konsequnet bin.
Außerdem versuche ich es jedem Recht zu machen, die Probleme anderer werden auch zu meinen und dadurch mache ich dann Gedanken, wie ich die Probleme der anderen helfen kann. Egal um welchem Preis, hauptsache dem anderen geht es wieder besser.
Mache ich etwas, was ich für mich als richtig halte oder es gern mache, um den anderen zu entlasten, muss ich mich dafür rechtfertigen, weshalb ich das getan habe. Recht auf eigene Entscheidung? Nö. Der Clou ist gewesen, das mir unterstellt wird, das ich das alles mit abgesicht gemacht habe und nur zum Arzt gegangen bin, um nicht weiter arbeiten gehen zu müssen.

[quote='Masmiie',index.php?page=Thread&postID=21054#post21054]
Was übrigens sehr hilft, sind gleichförmige Arbeiten. Nicht langweilige - im Gegenteil. Die Neurotransmitter lieben es, sich auf breitgetrampelten, weil viel genutzten Wegen zu bewegen. Das heißt, wenn du niederdrückende Gedanken hast, kommst du da schwer raus, weil die Neurotransmitter sich da im Kreis auf einem eingetrampelten Pfad bewegen. dem kannst du entgegenwirken - mit Dingen, die du gerne tust. Reines Ausruhen hilft da nicht, das Gehirn muss gefordert werden, ohne Streß zu haben. Was da hilft, ist bei jedem verschieden. Bei mir sind es z.B. Handarbeiten. Irgendwann mal habe ich festgestellt, dass es ein regelrechtes Glücksgefühl auslöst, eine Nadel durch einen Stoff zu schieben - Sticken, aber auch Häkeln, Stricken und Malen sind Dinge, die meine Neurotransmitter aufleben lassen. Und darum tue ich das auch und lasse es mit nicht vermiesen.[/quote]
Du hast anscheinend schon viel bei dieser Krankheit erreichst und gibst einem Mut, es schaffen zu wollen. Danke masmiie :-)
Mit dem reinen Ausruhen sehe ich auch so, man wird dadurch nur noch Depressiver. Meine Familie sieht das zwar anders, aber ich muss doch für mich selbst entscheiden können, was mir gut tut und was nicht? Wie bereits geschrieben, geht es mir durch die Heimarbeit sehr gut, da ich diese arbeiten kenne und ohne Zeitdruck oder Leistungsdruck habe, ist es sehr beruhigend. Das muss ich jetzt nur noch meiner Family begreiflich machen ;-)

Meine Ärztin sagte mal, man muss egoistisch werden, um es zu schaffen und auch Balast abwerfen. Die Steine aus dem Weg zu räumen, die einen am Gesundwerden hindern. Aber auch die Ursachen finden ist schon sehr schwierig und ein langer Weg.Nur muss man diesen Weg für sich selbst gehen, nicht für andere.
Zuletzt geändert von zickenmaus am Sonntag 16. September 2012, 08:27, insgesamt 2-mal geändert.

zickenmaus
Primus-Newcomer
Beiträge: 47

Donnerstag 13. September 2012, 09:52  

Danke Hexchen :-)
[quote='Kraeuterhexchen',index.php?page=Thread&postID=21035#post21035]Hallo Zickenmaus,

ich hab zwar kein BurnOut, aber ich kenn all das was Du da so beschreibst irgendwie auch durch meine Krankheit. Also:

Als erstes Du bist krank. "Nichts" weiter als krank. Allerdings sieht man die ja nun nicht gleich so wie nen gebrochenen Arm. Dein Körper is k.o. Deine Seele brauch Ruhe. Was Du aber nicht bist ist ein Versager, nur weil Du eben im Moment nicht volle Leistung fahren kannst. Mußt Du ja auch nicht. Einer der nen gebrochenen Arm hat, kann das auch nicht, ;)

Du kannst auch mit Deinem BurnOut Deine Interessen vertreten und Deine Wünsche und so zählen sehr wohl, aber wie Du schon sagst. Du versuchst Dich selbst zu finden. Wie hab ich damals gesagt? "Ich muß erst mal gucken, wie ich damit (Krankheit) klar komm und was ich dann überhaupt will." Also bleib dabei. Ich mach noch heute sehr viel wenn es mir mal wieder schlecht geht, was mir einfach nur Spaß macht und wo ich mich aber selbst nicht überfordere. Hilft mir ganz gut. [/quote]


Hallo Hexchen, auch dir ein dickes Dankeschön für deine Antwort :-)
Hab gerade schon bei masmiie einiges geschrieben, so das ich nicht alles doppelt schreiben möchte. Genau diese Einstellung ist richtig, man muss sie nur noch durchsetzen können. Dieses hast Du ja bereits gut geschafft :-) .
[quote='Kraeuterhexchen',index.php?page=Thread&postID=21035#post21035]
Sich von dieser Last erlösen. Hm... Sieh es mal nicht als Last.. ich denk den Gedanken bewußt nicht weiter... Weil so wie ich den zu Ende denke, ist das sehr wohl für mich ne Erlösung. Aber ich warum soll ich all die die mich mögen dafür bestrafen und denen Kummer machen, nur weil ich krank bin. Sie können ja nichts dafür ;) Ich seh das inzwischen als was, was eben zu mir gehört. Also Kopf hoch. Das wird wieder besser. Mit etwas Geduld. ;) [/quote]

Um soweit zu kommen, war es ein schwerer Weg für dich,oder? Hast du dich manchmal auch als Last für andere gesehen? Das man diese Last nicht für sich selbst los werden will, sondern um den anderen nicht länger zur Last zu fallen? Das Gefühl zu haben, das es den anderen ohne einen selbst besser gehen könnte? Nicht die Last der Depressionen, sondern sich als Mensch als belastung für andere zu sehen oder hast du bisher immer nur die Krankheit als Last für dich gesehen?

[quote='Kraeuterhexchen',index.php?page=Thread&postID=21035#post21035]
Was die Unterstützung der Familie an geht. Gib Ihnen Zeit. Zeit die Krankheit zu verstehen, Zeit Dich zu verstehen. Ich hab auch immer gedacht alle sind gegen mich. Inzwischen weiß ichs aber besser. Es gibt ganz viele Leute, die helfen wollen. Immer und immer wieder. Die wenn sie wissen WIE sie es tun können dann auch tun. Hab einfach Geduld.[/quote]

Für meine Family ist es nicht gerade leicht, weil sie auch nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Eigentlich versuchen sie ja ,mich zu beschützen. Aber wenn ich sage, was ich wirklich möchte oder brauche, wird es ignoriert oder nicht akzeptiert. Im gegenteil, man bekommt hintenherum noch zu hören, das man ja keinen Bock zum arbeiten hat.

Ich werde auf mich aufpassen, Hexchen, aber du bitte auch auf dich *knuddel*
Zuletzt geändert von zickenmaus am Sonntag 16. September 2012, 08:28, insgesamt 3-mal geändert.

zickenmaus
Primus-Newcomer
Beiträge: 47

Sonntag 16. September 2012, 10:29  

Huhu Hexchen,
also echt, deine Ausdrucksweise ist nen Knaller. Du bist echt ne Granate, so wie du schreibst . Hab gerade mal herzhaft gelacht über deine Dokumentation deiner Family gegenüber. :)

Aber es gibt einem Mut, zu sehen, das es auch wieder aufwärts gehen kann. Im Moment geht es mir soweit ganz gut, einiges an Balast abgeworfen und zu wissen, das es langsam wieder aufwärts gehen kann, ist eine Erleichterung. Wie Masmiie schon schrieb, ist es sehr wohltuend, wirklich eine beruhigende Aufgabe zu machen, wo man nicht soviel nachdenken muss. Aber man muss wirklich auch kürzer treten und das fällt mir noch sehr schwer. Denke mal,das wird auch noch lange so bleiben.

Doch immer Schritt für Schritt nach vorn schauen...

Bei uns gibt es hier auch so eine Veranstaltung, habe ich gerade in der Zeitung gelesen. Aber wie es masmiie beschrieben hat, ist es auch schon für aussenstehende sehr informativ und zeigt auch, das es wirklich eine Krankheit ist. etwas, wofür man nix kann.
Genau dieses Verhätschel ist falsch, es bestätigt einen im prinzip nur noch ,das man krank ist und zu nix fähig ist. Ich denke , das gerade mehr vertrauen angebrachter ist, jemandem Mut zu machen, das man es schafft. Ist aber unterschiedlich, kann auch in manchen Situationen verkehrt sein, das man sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlt. Dann kommt die Panik, es wirklich nicht zu schaffen. Alles nicht so einfach. Es muss aber jeder selbst wissen, wieviel man sich selbst zutraut.

Laß es dir gut gehen, du hast eine coole Family hinter dir stehen :)

Masmiie
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Dienstag 18. September 2012, 22:04  

Was man auch wissen sollte, die "Heilung" erfolgt nun mal wie auch die Krankheit selbst in Schüben. Du meintest, ich hätte schon viel erreicht - vielleicht, aber es geht auch immer wieder zurück. Gerade jetzt z.B. - also seit einigen Tagen - fühle ich mich irgendwie traurig und bedroht. Ich nenne das immer die dunkle Wolke über meinen Kopf. Ich funktioniere zwar, aber da ist immer das Gefühl, dass ich was vergessen habe, was mir gleich übern Kopf kommen wird - irgendwas Schlimmes, was gleich passieren wird. Auch solche Phasen gehören dazu, leider. Bei mir kommt noch dazu, dass äußerer Streß das immer wieder neu auslöst. Wenn man mich in Ruhe lassen würde, könnte ich auch allmählich gesunden, aber eben weil ich krank bin, läßt man mich nicht in Ruhe. Ich muss erstmal alles wegräumen, was sich durch die Depression aufgetürmt hat, dann darf ich die Depression selbst heilen lassen - nur kann das einfach nicht gehen. Und je mehr ich das versuche, umso weniger schaffe ich. Diesen Teufelskreis wirst du wohl auch kennen..
Masmiie im Netz verstrickt mal hier mal davielleicht auch dort sehr gerne hier oft auch da und auch hier - und auf euren Links

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