Schrittzähler für Hartz IV-Empfänger

daydreamer1981
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Primera-Remote an daydreamer1981

Mittwoch 5. Dezember 2012, 00:46  

>> ich hatte überlegt, diesen Threat evtl. zum bereits bestehenden ALG II-Threat zu posten, wollte jedoch ne Umfrage reinstellen.Ich hoffe, das ist so okay liebe Mods und Admins :S <<
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...in Brandenburg an der Havel...


JA, ihr habt richtig gehört!
In Brandenburg ist das JobCenter zu dem Entschluss gekommen, diese Schrittzähler an genau 18 Personen zu verteilen, um sie zu mehr Bewegung anzuspornen. Diese Geräte erfassen absofort jeden einzelnen deiner Schritte!
Die Gewinner mit den meisten Schritten kriegen einen kleinen Gewinn als Belohnung!

http://www.focus.de/finanzen/news/arbei ... 74602.html
Quelle: focus.de



Gute Idee oder einfach nur verrückt??

Morrigan
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Primera-Remote an Morrigan

Mittwoch 5. Dezember 2012, 02:58  

Das is nen schlechter Scherz oder? Zu mehr Bewegung anspornen? und das soll den Leute zu Arbeit verhelfen? Ich glaube eher, die haben ihre Berufung verfehlt ?(
Bitte ein Klick

Masmiie
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 07:01  

Hm, einen Sinn sehe ich schon darin, die regelmäßige Bewegung wirkt Depression und Teilnahmlosigkeit entgegen. Und die Teilnehmer haben das Gefühl, wenigstens etwas zu erreichen. Das kann sie durchaus aus dem Teufelskreis des "Ich krieg eh nix mehr hin" rausreißen.
Masmiie im Netz verstrickt mal hier mal davielleicht auch dort sehr gerne hier oft auch da und auch hier - und auf euren Links

BlindGuardian
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 07:56  

Klingt eigentlich nach einer typischen Bild Schlagzeile...

"Das Team, das zuerst 8848 Meter schafft und damit „den Mount Everest besteigt“, gewinne einen noch unbekannten Preis."

Das ist ja wohl mehr als nen Scherz...

9km läuft ja EIN normaler Mensch schon in 1-2 höchstens 3 Tagen...Alleine die Bewegungen in der Wohnung sollten dazu ausreichen, den Wettberwerb mit 9 Personen nach höchstens 1-2 Tagen zu beenden...

Also irgendwelche sinnvollen Gedanken kann man bei dieser Aktion nicht haben...

Denke mal auch, dass das Ganze auf freiwilliger Basis geschieht...wird wohl keine rechtliche Grundlage geben, das man denen einfach so ein Schrittzähler verpassen kann...

Masmiie
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 08:11  

Soweit ich das gelesen habe, ist es einfach eine einmalige Aktion auf freiwilliger Basis und kein kontrollmechanismus.
Masmiie im Netz verstrickt mal hier mal davielleicht auch dort sehr gerne hier oft auch da und auch hier - und auf euren Links

SchmdDvd
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 08:47  

Ich bekomme zwar kein Geld vom Amt aber dafür würde ich doch glatt gerne auf ALGII Geld verzichten. Das wird echt immer bescheuerter in unserer kranken Gesellschaft. Ich mag mir gar nicht ausmalen wie es in 50 Jahren hier in unserem Land aussieht.

Petra59
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 09:13  

und in den Schrittzähler verpacken sie dann gleich noch nen Sender um zu kontrollieren wie und wo diese entstehen oder was?
Was gibt es den als Gewinn? Bei soviel Sinnlosigkeit in dieser Aktion wäre doch ein Arbeitsplatz angemessen. Hier werden Steuergelder und Zeit der AA- Mitarbeiter verpulvert die nutzbringender eingesetzt werden könnte. :thumbdown:

chscb1
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 09:27  

Ich finde solche Aktionen einfach nur beschämend, ekelhaft und abartig von unserer Gesellschaft, wie man damit insgesamt Hartz 4 - Empfänger öffentlich diskreditiert ! Wer sowas witzig und gut findet, sollte einmal selbst in diese Situation geraten, wie bereits über 6 Millionen Menschen in unserer Gesellschaft ! Es ist schon mehr als bedenklich, wie unsere Gesellschaft mit dem Problem Arbeitslosigkeit umgeht, wie man Menschen behandelt, die es betrifft !

Meine Bewertung dieser Aktion : :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:
- Carsten -

Schneeflocke2010
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 12:52  

[quote='Masmiie','index.php?page=Thread&postID=47561#post47561']Hm, einen Sinn sehe ich schon darin, die regelmäßige Bewegung wirkt Depression und Teilnahmlosigkeit entgegen. Und die Teilnehmer haben das Gefühl, wenigstens etwas zu erreichen. Das kann sie durchaus aus dem Teufelskreis des "Ich krieg eh nix mehr hin" rausreißen.[/quote] Sorry aber das halte ich absolut für Blödsinn. Glaube mir Depressionen und die damit einhergehende Antriebslosigkeit kommt sicher nicht durch Bewegungsmangel.
Für mich z.B. ist das hinausgehen eine einzige Qual. Dennoch finde ich den Schrittzähler gut.... manche haben sicher Spaß daran sich den Gewinn zu holen.
Aber natürlich muss es freiwillig sein und es muss ohne jegliche Kontrolle gemacht werden können.

mbans
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 14:37  

Es sollte endlich eine Prämie fürs jammern und Panik schieben geben, dann wäre Deutschland das reichste Land der Welt :thumbup:

daydreamer1981
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Primera-Remote an daydreamer1981

Mittwoch 5. Dezember 2012, 17:26  

ich finde diese seltsame methode auch ganz daneben und hat absolut nichts mehr mit der vermittlung von langzeitarbeitslosen zu tun -
bewegen tun sich sowieso alle - mehr oder weniger, dafür braucht man sie nicht mit solchen maßnahmen zu fördern!

aber zur eingliederung in die arbeitswelt hat dies überhaupt nichts am hut.
für langzeitarbeitslose ist bewegung oft gleichbedeutend mit irgendwo die zeit abbummeln, sich in ner kneipe besaufen oder irgendwo abhängen - das ist auch bewegung für die (damit es klar ist: ich behaupte NICHT, dass alle so sind, aber einige denken sicherlich so)
aber werden sie dadurch besser vermittelt? wohl kaum!

reine beschäftigungstherapie, nicht mehr und nicht weniger ist das!!!!

Sanna
Primus-Junior
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Mittwoch 5. Dezember 2012, 19:14  

[quote='chscb1','index.php?page=Thread&postID=47598#post47598']Ich finde solche Aktionen einfach nur beschämend, ekelhaft und abartig von unserer Gesellschaft, wie man damit insgesamt Hartz 4 - Empfänger öffentlich diskreditiert ! Wer sowas witzig und gut findet, sollte einmal selbst in diese Situation geraten, wie bereits über 6 Millionen Menschen in unserer Gesellschaft ! Es ist schon mehr als bedenklich, wie unsere Gesellschaft mit dem Problem Arbeitslosigkeit umgeht, wie man Menschen behandelt, die es betrifft !

Meine Bewertung dieser Aktion : :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:[/quote]
*unterschreib


Einmalige Aktion? Wohl eher austesten, ob und wie weit die Leute sowas mit sich machen lassen. Schauen ob Gegenwind kommt...
Erinnert mich irgendwie an den Rauchentwöhnungskurs, der allerdings Pflicht ist.

Die vermehrten Gängelungen, das Absprechen der Fähigkeit trotz Arbeitslosigkeit eigenverantwortlich handeln zu können
sowie die Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte sind einfach nur daneben und fallen sicherlich nicht in den Bereich der Jobcentren.

Masmiie
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Donnerstag 6. Dezember 2012, 08:01  

Ich finde es auf der einen Seite zwar gut, dass sich die jobCenter überhaupt Gedanken machen, wie sie was bewegen können. Deshalb habe ich auch als erstes versucht,d en Sinn hiner dieser Schrittzähler-Aktion zu sehen und denke, dass das im Einzelfall ein erster Schritt sein kann, um jemanden aus dem stillstand herauszureißen. Auch die Aktion mit dem Geld zur Arbeitsaufnahme ist keine schlechte Idee, wenn sie konsequent durchgeführt wird. Ich habe selbst mal einer Freundin zwei Tankfüllungen spendiert, weil sie nach Antritt einer Arbeit zwar hinfahren mußte, das erste Gehalt aber erst zweieinhalb Monate später erhielt und nicht mehr wußte, wie sie das Benzin zahlen sollte. Zum Glück brauchte sie keine Arbeitskleidung, mein Mann z.B. muß immer einige Monteuranzüge haben und nicht jeder stellt ihm die wie sein jetziger Arbeitgeber.

Andererseits sind diese Aktionen schon ein Armutszeugnis. Denn ganz offensichtlich weiß man da in einigen Fällen nicht mehr weiter. Oder man geht zuwenig auf individuelle Probleme ein. Bei mir sagte eine Sachbearbeiterin mal von sich aus, sie trägt mich für ein halbes Jahr als arbeitsunfähig ein, denn wenn ich jetzt in die Klinik komme für drei Monate, dann brauche ich ja auch Zeit, um danach alles wieder daheim zu richten und vorher will sie mich dann nicht mit Bewerbungen belatschern. Sowas ist leider selten, ein Kollege verstand nicht, wieso ich mich in den Sommerferien nicht bewerben wollte - ich habe zwei kleine Kinder, wohlgemerkt, die ja in den Ferien sonst nicht betreut sind.

Bei dieser Schrittzähler-Aktion sehe ich zwar einen Vorteil - es kann depressive Menschen ein Stück weit rausreißen und ihnen den Mut geben, wieder was anzupacken. Dann aber sollte es weitergehen, mit psychologischer Betreuung und sowas. Nun kann man zwar sagen, dafür ist das JobCenter nicht zuständig, aber dann hätten sies ja gar nicht anfangen brauchen. Und zu den Maßnahmen, Menschen wieder arbeitsfähig zu machen, gehört das ja auch dazu. In meinem Fall z.B. schlug die Sachbearbeiterin von sich aus vor, dass ich eine Weile in eine Klinik gehen sollte und hätte da wohl auch was getan, wenn ich das nicht schon selbst angeleiert hätte. Denn sie sah selbst, dass ich mit schwerer Erschöpfungsdepression wohl kaum eine Arbeit aufnehmen kann. Leider war sie nur die Vertretung, der dann zuständige Kollege konnte das dann nämlich gar nicht verstehen und meinte nur, für sowas sind wir nicht zuständig. Fortbildungsmaßnahmen in meinem eigenen Beruf sah er auch nicht ein, dafür zwang er mich in einen Kurs, wo ich lernen sollte, wie man sich bewirbt - und die Zeit dann damit verbrachte, die anderen Teilnehmer im Umgang mit dem PC zu schulen, woraufhin der Kursleiter Zeit hatte, sich um individuelle Probleme der Teilnehmer zu kümmern *g. Für viele der anderen Teilnehmer war der Kurs aber wirklich sinnvoll. So muß man wohl jede Maßnahme der JobCenter betrachten - für den einen sind sie sinnvoll, für den anderen nicht und die Sachbearbeiter sollten sich wirklich Gedanken machen,wem sie welche Maßnahme "verordnen".
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Bad_Boy
Primus-Stammgast
Beiträge: 474

Donnerstag 6. Dezember 2012, 12:31  

Na ja, ich musste hier aus einigen Gründen eher grinsen. Das Grundgesetz würde ich übrigens mal außen vorlassen, scheint ja eine freiwillige Aktion zu sein, anordnen können die das sicher nicht.

Wie der Mensch der
Bundesagentur für Arbeit festgestellt hat, das ist schon an der Grenze, was die an Geld ausloben können, der Sinn und Zweck erschließt sich mir hier auch nur sehr bedingt.

Vielleicht wollten sie aber auch nur ein Weihnachtsgeschenk verteilen, was sie sonst ja nicht dürfen? Möglicherweise kam diese Idee auch auf einer feuchtfröhlichen Betriebsweihnachtsfeier zustande?

Dann musste ich bei den knapp 9 KM lachen, jeder Hundebesitzer weiß, warum.
:D
[align=center]Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun! (Edmund Burke)
bin zu gut spontan lass dich Löwe meine Perle Keks?
Wolle Facebookfans kaufen?

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