Die Geschichte vom Baumhaus

SachsenMuddi

Mittwoch 8. Juli 2020, 13:26  

Es waren einmal 4 Kinder, die alle im selben Stadtteil wohnten nur in entgegengesetzten Häusern. Erik, Peter, Lydia und Susann gingen gemeinsam in eine Klasse. Es war ihr letzter Schultag, so kurz vor den Ferien. Auf dem Schulhof standen sie zusammen, und überlegten was sie in den Ferien alles anstellen könnten.

Erik und Peter wollten unbedingt am See baden gehen. Die Sonne stand hoch am Himmel und es war sehr heiß. Die Mädchen wollten lieber in die Stadt fahren. Bummeln gehen und Eis essen. Susann stellte fest, dass sie irgendwie so gar nichts gemeinsam auf ihren Plänen hatten. Als Peter plötzlich sagte „Ich habe ja einen Traum. Was ich schon immer machen wollte. Aber alleine werde ich das nicht schaffen.“

Die anderen drei horchten auf. „Was ist das genau?“ wollte Erik wissen. „Na ja ich würde gern hinten am Waldrand ein Baumhaus bauen.“ Plötzlich bemerkten die Kinder, dass sie diesen Gedanken alle schon einmal hatten. Ihn aber nie ausgesprochen hatten.

Lydia, die bis jetzt eher still war hatte sofort eine Idee. „Lasst uns das „Baumhaus-Team“ gründen. Und einen Plan machen, wie wir das Baumhaus bauen wollen.“

Gesagt getan. Schon am nächsten Tag trafen sie sich. Doch bevor sie begannen die Idee mit dem Baumhaus umzusetzen, versprachen sie sich untereinander: „Einer für alle, alle für einen. Team Baumhaus!“

Lydia, die längst einen Plan hatte, wie das Baumhaus aussehen könnte, nahm eine Zeichnung aus ihrer Tasche. Den anderen gefiel das so gut, dass sie einwilligten, genau dieses Baumhaus zu bauen.
Es war eher schlicht gehalten und kam einem Hochstand sehr nahe.

Um das Material brauchten sich die Kinder keine Sorgen zu machen. Denn Eriks Vater war Schreiner. Erik hatte mit seinem Vater schon gesprochen. Dieser versprach ihm, nach alten Holz zu schauen, welches die Kinder verwenden konnten.

Die Kinder besprachen noch kurz, wann sie sich am nächsten Tag treffen wollten und zogen danach jeder für sich von dannen. Erik hatte die Zeichnung von Lydia mit genommen und ging damit zu seinem Vater. „Schau Papa, so soll das Baumhaus aussehen. Haben wir dafür genug Holz?“ Der Vater sah sich die Zeichnung an. „Ich denke schon. Lass uns morgen früh alles zusammen suchen und dann fahr ich Euch das Material gleich dort hin wo ihr das Baumhaus bauen wollt.“

Als Eriks Vater dies sagt, fiel ihm auf, dass sie noch gar nicht besprochen hatten, wo genau das Baumhaus hin soll. Er versuchte die anderen zu erreichen. Doch es gelang ihm nicht. Viel später erst erreichte er Lydia. „Ich weiß schon welchen Baum wir nehmen können“ sprach sie. „Du kennst doch die große alte Eiche. Da im Geäst können wir das Baumhaus an bringen. Es ist nicht ganz so hoch. Wenn wir das Haus geschickt in die Mitte setzen hält das auch.“

Am nächsten Morgen waren Erik und sein Vater und auch Lydia pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Nur Peter und Susann ließen auf sich warten. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, erklärte Eriks Vater, wie die Kinder das Baumhaus bauen mussten, damit dieses auch sicher ist. „Wenn Ihr damit fertig seid schau ich mir das Ganze noch einmal an. Und wenn alles in Ordnung ist setzen wir das Haus zusammen in den Baum. Wo genau soll das Haus denn hin?“ Lydia zeigte auf die große alte Eiche, die direkt neben ihnen stand. Eriks Vater lud das ganze Holz, welches er am Abend noch zurecht gesägt hatte und alles was die Kinder zum bauen brauchten, unter der Eiche ab und fuhr wieder davon.

Lydia und Erik warteten immer noch auf Peter und Susann. Sie wollten die Zeit nicht einfach so verstreichen lassen und begannen das Holz zu sortieren. Als sie damit fertig waren, waren auch Peter und Susann endlich da. „Warum kommt Ihr so spät? Wollte Lydia wissen. Doch sie bekam keine Antwort. Lydia, die nicht streiten wollte verteilte die Aufgaben.

Die Kinder fingen an zu bauen. So wie es Eriks Vater ihnen erklärt hatte und kamen auch zügig voran.

Es war schon spät am Nachmittag. „Lasst uns Morgen weiter bauen. Wir haben heute sehr viel geschafft.“ Susann und Peter ließen sofort alles aus ihren Händen gleiten und verabschiedeten sich.

Lydia sah Erik an. „Was ist denn in die gefahren? Erst zu spät kommen, dann gleich wieder verschwinden? Wenn wir würden zusammen aufräumen, wären wir alle viel eher fertig.“ Erik sah Lydia an: „Ach ärgere Dich nicht. Lass uns gemeinsam aufräumen und morgen geht es weiter.“

Am nächsten Tag waren Erik und Lydia wieder pünktlich an der alten Eiche. Susann traf wenig später ein. Wo Peter ab geblieben war wusste Susann nicht. Also bauten die 3 allein weiter. Das Baumhaus nahm immer mehr Gestalt an. Eriks Vater kam vorbei, um nach dem rechten zu sehen. Er war sichtlich begeistert, wie die Kinder die Zeichnung umgesetzt hatten.

„Soll ich Euch helfen, dass Dach auf zu bauen?“ Die Kinder willigten ein.

Der Tag verging wie im Fluge. „Morgen“ sprach Eriks Vater „Morgen werde ich Euch noch Farbe bringen. Damit ihr das Haus anmalen könnt. „Auja“ freut sich Lydia „Und ich bringe noch Dinge aus meinem Zimmer mit, damit wir das Haus dekorieren können.“ „Gut Lydia. Wir holen Dich morgen ab.“

Und während sich Erik und Lydia freuten, wie schön das Baumhaus schon aussah, war Susann längst wieder über alle Berge.

Am nächsten Morgen holten Erik und sein Vater Lydia, wie abgesprochen, von zu Hause ab. Der Vater lud die Farbe und die Utensilien aus dem Auto. „Erik, wenn ihr fertig seid mit an malen und die Farbe getrocknet ist, melde Dich bitte bei mir. Ich werde inzwischen Seile suchen, damit wir das Baumhaus nach oben ziehen können. Wo habt ihr denn eigentlich die Leiter?“

Erik und Lydia lachten. „Die haben wir total vergessen. Aber wir können diese ja in der Zeit bauen, wo die Farbe trocknet.“

Der Vater fuhr davon und Erik und Lydia malten. Eine Seite nach der anderen bekam einen Anstrich und machte das Haus immer bunter. Erst als sie dabei waren das Dach zu streichen, bemerkten die beiden, dass Susann und Peter wieder nicht da waren. „Na wir sind ja ein tolles Team.“ sprach Erik wütend. Lydia versuchte ihn zu beruhigen. „Ach lass sie doch. Es lohnt sich nicht, sich darüber auf zu regen. Sieh nur. Wie schön das Haus geworden ist. Lass uns schnell noch die Leiter bauen. Und ärgere Dich nicht.“

Erik, der sich eingestehen musste, dass es sich gar nicht lohnt wütend zu sein, half Lydia. Und als die Leiter fertig gebaut war, strichen die beiden auch noch diese Leiter kunterbunt an.

Geschafft. Lydia und Erik standen vor dem Baumhaus. Was sie fast alleine gebaut hatten. Peter und Susann waren nicht wirklich eine Hilfe. Und Trotzdem haben sie es geschafft. Eriks Vater kam bereits mit den Seilen und half den Kindern das Baumhaus in die Eiche zu setzen. Die Leiter passte perfekt. Doch eh die Kinder hinauf klettern durften schaute Eriks Vater, ob das Haus auch sicher in der Eiche war. Er befestigte das Ganze noch direkt an der Eiche, kam wieder herunter und sah Lydia an. „Also wenn du jetzt dekorieren möchtest, könntest Du das tun.“ Erik und Lydia eilten die Leiter hinauf. „Sieh nur Erik, wie weit wir von hier oben sehen können.“ Und während die beiden das Haus zu dekorieren, sahen sie aus der Ferne Peter und Susann kommen.

„Oh was für ein schönes Baumhaus das geworden ist. Ich komm gleich nach oben.“ rief Peter. Erik eilte nach unten. „Stopp Mal. Wie war gleich unser Versprechen?“ Peter sah Erik erschrocken an. „ „Einer für alle, alle für einen. Team Baumhaus!“ „ stammelte er. „Ja und wo warst Du die ganze Zeit? Und Du Susann, was ist mit Dir? Ihr habt uns fast alles allein machen lassen. Und jetzt wo alles fertig ist, seid ihr wieder da!“

Lydia die sich das alles von oben angesehen hatte, rief Erik. „Erik du sollst dich nicht auf regen. Wir waren doch ein Team. Du und ich. Und dein Papa hat uns auch unterstützt. Die beiden müssen selbst damit klar kommen. Nicht wir. Und nun kommt hinauf. Schaut nur wie schön ich dekoriert habe.“

Susann und Peter stiegen Erik kleinlaut hinterher. Die Hälfte der Ferien verbrachten sie in diesem Baumhaus. Auch während der Schulzeit trafen sie sich dort. Nur im Winter, da blieben sie zu Hause.

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Das war mal eine meiner Geschichten. Die ist mir grade "aus dem Kopf gefallen." Ich hab ja noch viel mehr geschrieben. Aber die, werden woanders erzählt. :D

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