Lasst Ihr Eure Kinder gewinnen?

huskie-style

Montag 6. Januar 2014, 15:07  

Nachdem unserer Kurze (8) ja nun in erstaunlich kurzer Zeit das Schachspiel in Grundzügen erlernt hat, ist sie natürlich heiß darauf, sich mit Jedem, der das Spiel beherrscht, zu messen. Also auch mit mir. :rolleyes:

Ich bekam im Vorhinein den Ratschlag mit auf den Weg, das Kind auch mal gewinnen zu lassen. 8| ?( Ich gestehe, da habe ich schon ein gewisses Problem mit. Okay, man kann beim Mensch-ärger-dich-nicht mal vergessen, daß man eigentlich den kindlichen Kegel rausschmeissen müsste. Aber hey, es geht hier um Schach. Handelt es sich hier nicht um ein archaisches Ritual des Zweikampfes, Mann gegen Mann, in dem der Stärkere siegt?

Soll ich dem Kind etwa vortäuschen, daß es besser ist, als ich? Was bedeutet das für ihr Ego? Das schießt vermutlich durch die Decke!?

Also, ich für meinen Teil bin nicht gewillt, hier auch nur eine Handbreit nachzugeben und das habe ich ihr auch angekündigt. Ist das nun roh, brutal und gemein? Provoziere ich damit nun, daß das Selbstwertgefühl meines Kindes auf Teppichkantenniveau sinkt?

Wie handhabt Ihr das im Allgemeinen beim Spielen mit Kindern? Lasst Ihr sie auch mal gewinnen, oder gibt es auch Spiele, wo Euch der Urtrieb packt und Ihr keine Verwandten kennt?

purzel

Montag 6. Januar 2014, 16:54  

Ich sag mal so es kommt immer auf das Spiel an wenn logik dabei ist sollte man so spielen als wenn ein Erwachsener vor einem sitzt.
Wie zum beispiel Schach Mein großer ist in so einer AG drin und spielt sehr oft mit den Papa weil mama kann das nicht grins er lässt ihn auch nicht gewinnen nur weil er dann beledigt ist.
Denn in der Schule nimmt ja auch keiner rücksicht daher sehe ich es genauso wie ihr alle.

ladaci
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Sonntag 12. Januar 2014, 14:53  

Hey Frosti,

wie überall im Leben ist es wohl das gesunde Mittelmass, was da angebracht ist.
Zuviel ist zuviel und zuwenig ist zuwenig - egal wovon.

Unsere grosse Kleine hat ein ernsthaftes Problem mit dem Verlieren. Ein Spiel ist nur solange interessant, wenn man Triumphe feiern kann. Sollte man aber nach dem 100sten Sieg das 101ste Spiel verlieren ist Feuer am Dach.

Mein Plan sieht so aus:
Ich lasse sie sehr oft gewinnen, sie soll das süße Gefühl des Erfolgs kennen und lieben lernen. Nach und nach werde ich dann die Schwierigkeitsstufe anpassen, damit sie für einen Sieg auch mal kämpfen muss. Ich hoffe, ihr so den nötigen Biss zu vermitteln, den sie in der realen Welt nötiger denn je brauchen wird.

LG
Daniel

Soad
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Sonntag 12. Januar 2014, 18:42  

Habe noch keine Kinder, jedoch habe ich früher sehr oft mit meinem Opa Schach gespielt.

Ich habe anfangs immer verloren, irgendwann hat er dann nur noch verloren und ich gewonnen. Ich empfand das zumindest nie als schlimm, zu verlieren.

sanders
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Sonntag 12. Januar 2014, 18:46  

Ich hab als Kind auch ungern verloren. Was ich allerdings noch viel schlimmer fand, wenn man mich absichtlich hat gewinnen lassen. Deswegen mach ich das bei meinen Nichten und meinem Neffen nicht. Ich gebe ihnen allerdings Tipps, wie sie es dann nächstes Mal besser machen können und erkläre ihnen ihre Fehler. So lernen sie es am besten und werden bei den Spielen, wo es vor allem auf Logik und nicht auf Glück ankommt, so nach und nach besser.
Zuletzt geändert von sanders am Sonntag 12. Januar 2014, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße sanders :)

markus851
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Mittwoch 15. Januar 2014, 00:07  

[quote='Sheila','index.php?page=Thread&postID=118741#post118741']Bei Mensch ärgere dich nicht , da war ich auch gnädig und habe anfangs mal etwas "übersehen" : D aber als Monopoly und diverse andere Spiele angesagt waren, habe ich das "übersehen" nach und nach vergessen.
Was nutzt es Kinder gewinnen zu lassen wenn sie dann gegen andere spielen und dann feststellen, so gut bin ich doch gar nicht.

Verlieren ist nicht schlimm wenn man es gelernt hat. Du kannst deine Tochter dann ja ganz lieb trösten und wenn sie dich dann irgendwann schlägt ist die Freude umso größer.[/quote]Oh Gott, sie wissen nicht wie viel ich euch da zustimme!

DontWakeMeUp
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Dienstag 25. März 2014, 13:24  

Sehe ich genau so. Was bringt es, seine Kinder bei solchen Spielen gewinnen zu lassen...andere tun das nicht und auch im wahren Leben nicht. Ich verstehe Eltern nicht, die so drauf sind!

anda
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Mittwoch 15. April 2015, 22:35  

[quote='huskie-style','index.php?page=Thread&postID=118731#post118731']Wie handhabt Ihr das im Allgemeinen beim Spielen mit Kindern? Lasst Ihr sie auch mal gewinnen, oder ... [/quote]
Auf gar keinen Fall. Die sollen sich mal schön von Anfang an, an das reale Leben gewöhnen.

Masmiie
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Sonntag 3. Mai 2015, 22:54  

Gewinnen lassen? Ich denke gar nicht dran!

Beim Autoquartett (ich weiß nicht, wie das genau heißt, wenn man Zylinder, Hubraum oder kmh vergleicht) mußte ich dem Kleinen anfangs imemr wieder auf die Sprünge helfen, bis er verstand, wies geht. Aber schon beim ersten Versuch freute er sich, dass Papa von drei Spielen zwei gewann - er kann sich für andere mitfreuen. Die Große macht da heute noch Theater und erzählt uns, dass ihr Pechtag ist oder sie total doof, nur weil sie nicht jedes Spiel gewinnt - und gerade darum lasse ich sie nicht gewinnen. Sie muß lernen, mit Anstand zu verlieren und begreifen, dass sie immer wieder mal verlieren wird im Leben ... und dass man sich nur Gedanken machen sollte, wenn das, was man verliert, wichtig war.

Bei Uno waren beide Kinder erst sauer auf mich, jetzt sehen sie es als Herausforderung - sie hatten das Spiel in der Kinderfreizeit gelernt und dort bis zum erbrechen gespielt. Ich kannte es nicht, sie mußte es mir zeigen - und kaum kannte ich die Regeln, fegte ich die beiden vom Tisch - sorry, aber strategisch habe ich als Erwachsener nun mal mehr drauf ;), vielleicht liegts auch am Beruf ... Da es bei Uno aber nicht nur auf Strategie, sondern auch auf die richtigen Karten ankommt, schlagen mich die Kinder natürlich auch imemr wieder mal - und können sich umso mehr darüber freuen, dass sie auch mal besser sein können als Mama ... Außerdem gibt es viele spiele, bei denen es auf Glück ankommt und da haben sind gewinnen und verlieren gleichmäßig verteilt :)

Was Schach anbetrifft übrigens, das kann die Große inzwischen auch und versucht sich ab und zu daran - mit wechselnden Gegnern. Herrlich fand ich, als sie bei ihren 4. Spiel überhaupt mich in 5 Zügen mattsetzte - allerdings mußte ich ihr das erklären, sie hätte es übersehen :D
matt
Zuletzt geändert von Masmiie am Sonntag 3. Mai 2015, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.
Masmiie im Netz verstrickt mal hier mal davielleicht auch dort sehr gerne hier oft auch da und auch hier - und auf euren Links

tommixyz
Primus-Junior
Beiträge: 71

Mittwoch 6. Mai 2015, 17:23  

Gewinnen und verlieren gehören zum Leben dazu - natürlich kann mman als Opa gerne mal ein wenig schummeln, aber in Sinn der Sache müssen meine Enkel da mal durch, wenn wir spielen. Als Erwachsener kann man baer zeigen, dass es nicht so schlimm ist, mal zu verlieren - ich lasse mich dann immer trösten und bekomme prompt die Erklärung: Ach Opa - verlieren ist doch nicht so schlimm..... recht so! Wie sollen Kinder begreifen, dass das wahre Leben durchaus auch Verluste und Niederlagen mit sich bringt, wenn sie nicht lernen, damit umzugehen? Also ruhig beim Spiel mal die heitere Seite des Verlierens zeigen, aber nicht verschonen....

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