Alt gegen Jung

chickenlong
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Montag 14. November 2022, 18:30  

Ich habe den Titel Beitrages hier bewusst weitläufig gewählt :mrgreen:

So, aber zum eigentlich Thema.

Ich arbeite ja nun ein paar Jahre in der Pflege, angefangen in der Altenpflege, seit September nun im Krankenhaus.

In beiden Bereichen ist mir aufgefallen, dass wir jüngeren uns erstmal Beweisen müssen. Aber WARUM ist das so?

Man hört immer wieder:

-> das haben wir schon immer so gemacht, daran wird sich nichts ändern.
-> hilfe wird abgelehnt, sei es in der Gesundheitlichen Pflicht eines jeden selbst
-> die sogenannte Betriebsblindheit. Wenn ich etwas ständig wiederhole, übersehe ich schonmal was neues, aber warum sieht man es als persönlichen Angriff, anstatt sich helfen zu lassen?

Ich weiß dass es vor 1980 andere Rahmbedingungen gab als in der heutigen Zeit, aber warum fällt es " leider der älteren Generation so schwer, etwas neues zuzulassen, als mit aller Macht ihren Weg, der teils echt schwerer ist, durchzuboxen.

Grottnolm
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Montag 14. November 2022, 18:39  

Ich bin ja nun auch schon bissel alt und ich erwische mich dabei wo ich denke och nö. Das willst und musst Du gar nicht mehr wissen. Machs wie immer. Biste schneller.
Ich fang da mit Handy und PC an, das geht selbst damit weiter wenns um meinen Bankkram geht. Ich mags da lieber klassisch. Das mal ausm Alltag so. Mir ist das alles viel zu schnell lebig. Kaum hast Dich an was gewöhnt, isses schon wieder anders.
Und ob sich die Jugend beweisen muss. Na ja kommt drauf an. Manche nicht ist klar, weil die eisern ihren Weg gehen. Aber gibt ja auch so die Träumer. Die sich durch ihr Leben träumen und nix auf die Kette kriegen.
Ich war übrigens auch schon im Altenheim arbeiten. Aber ich hatte dort nicht den Eindruck das die Jugend den "Alten" was beweisen muss. Das ging da Hand in Hand. So alle an einem Strang eben.

So weiß nicht ob Du damit was anfangen kannst. ;)

chickenlong
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Montag 14. November 2022, 18:47  

Wir wollen der älteren Generation nichts beweisen, wir wollen das Arbeitsleben nur einfacher gestalten.
Wenn ich meine Arbeit, die ich in der Schule gelernt habe, etwas schneller schaffe, durch die richtige Technik, dann freue ich mich.
Denn jede gesparte Zeit, gibt mir mehr freiraum für die Bew, Patienten. Wenn aber jemand für die gleiche Aufgabe, teils doppelt solange brauch, wo bleibt dann die Zeit für das wirklich wichtige?

Ich meine waschen, wundverbände, medizin sind nur der kleinere Part in diesem Beruf, aber zwischen Menschliche wie einfach mal Zeit vorlesen, in alten Fotos schauen und alte Errinnerungen aufleben lassen, das fehlt einfach.

Bsp:
Jemand verweigert das essen, ist sein gutes Recht. Der kürzeste und einfachste Weg ist, man dokumentiert das ganze und fertig.
Aber warum wird nicht erfragt warum?
Eine Aktion hinterlässt immer eine Reaktion, wenn man die Aktion nicht hinterfragt, wie soll man dann auf die Reaktion eingehen.

Das war mein gedanke mit alt gegen jung

sunnystar0210
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Dienstag 15. November 2022, 18:39  

ich bin mit meinen mitte 40 doch noch relativ jung - denke ich - doch in meinem Job bin ich alt.
Wir haben ein neues System und wenn ich sage das machen wir so und so --ne ne wir haben das schon für so und so gedacht und machen das ---aber warum ? Was macht es für ein Sinn für euch - frage ich meine Kollegen und meine Chefs die jünger sind als ich ...warum an etwas festhalten was keinen Sinn macht ? .. ich beisse da auf Granit.

Wofür die älteren Menschen liebe - is zum Teil deren Gelassenheit ( is halt so basta ) -- wozu neu umwurschteln wenn es immer so ging...doch uns allen rennt die Zeit davon und man muss leider ( technisch zumindest) mithalten können um zu ( achtung drama ) überleben.

Ich bin lieber mit älteren 50+ und 60+ Leuten zusammen als mit dem jungen Gemüse.

Grottnolm
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Dienstag 15. November 2022, 19:25  

chickenlong hat geschrieben:
Montag 14. November 2022, 18:47

Jemand verweigert das essen, ist sein gutes Recht. Der kürzeste und einfachste Weg ist, man dokumentiert das ganze und fertig.
Aber warum wird nicht erfragt warum?
Eine Aktion hinterlässt immer eine Reaktion, wenn man die Aktion nicht hinterfragt, wie soll man dann auf die Reaktion eingehen.
wenn ich das lese läufts mir kalt den rücken runter.
ich im heim, ehrenamtlich, eine omi will nicht essen. ich sollte mich aber drum kümmern, dass die wenigstens bissel was isst. also bin ich hin. ich hab Warum gefragt. "och ich hab irgendwie gar keinen hunger mehr."
ich also wieder versucht: und gesagt: "Hm der chefkoch hat heute aber extra für sie gekocht." und die so: oke "dann koste ich mal."

das ende vom lied war, das die zwar bissel was gegessen hatte, dass aber am tisch schon alles wieder zurück kam. ne stunde später war die im bad und 10 minuten später tot.

ich hätte mich fürs aufschreiben entscheiden sollen damals. boah da gruselts mich heute noch. wenn ich dran denke. in so nem fall ist alt gegen jung in meinen augen gar kein thema. weil das was mit feingeist zu tun hat. gut ich war nur ehrenamt, hab das nicht mal gelernt. aber obs nu wirklich richtig war der omi das essen so "rein zu quatschen" weiß ich nicht. ich sag nein.

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