Diskussionsthread: Bitcoin- Pro und Contra

Ralf029
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Samstag 16. Dezember 2017, 17:08  

Hallo,
wir haben ja nun einen Thread, der Anleitungen und Tipps für Bitcoin-Interessierte geben will. Was ich vermisse, ist eine Diskussion über Sinn und Unsinn des Bitcoin- das möchte ich mit diesem Thread versuchen.

Man kommt ja mittlerweile im Internet nicht mehr an der entsprechenden Werbung vorbei, die den Leuten einredet, sie brauchten nur paar Tausend Euro in Bitcoin zu investieren, paar Jahre später schauen sie nach und sind Millionär. Das wird nicht funktionieren! Ich kann da nur zur Vorsicht raten. Dabei rede ich nicht vom Klicken für Bitcoins. Hier investiert man "nur" seine Zeit. Da es einem aber auch bei angeblich seriösen Mailern passieren kann, dass das Geld plötzlich weg ist und man bei Bitcoins die wesentlich größeren Verdienstmöglichkeiten hat- warum nicht.
Auch beim Investieren von realem Geld muss man unterscheiden. Wer sich auskennt (mit Bitcoins und Spekulationen), den Kurs ständig im Auge hat und bereit ist, im Fall der Fälle sofort die Reißleine zu ziehen, kann das durchaus machen und möglicherweise kräftig verdienen.
Ich habe nur die Befürchtung, dass hier immer mehr unerfahrene Anleger dazu verleitet werden, ihr Erspartes zu investieren. Wie schon bei der Internetblase an der Börse (erinnert sich noch jemand an den Neuen Markt?), werden sie letzten Endes die Zeche zahlen, wenn die Blase platzt.

Und sie wird platzen! Nun hört man ja immer wieder die Argumente der Bitcoin-Fans, dass es gar keine Blase ist- der Bitcoin wäre die Währung der Zukunft, unabhängig von Staaten und Zentralbanken, außerdem ist er in der Anzahl begrenzt und kann nicht wie die realen Währungen einfach gedruckt werden. Da beginnt aber schon der Irrtum. Ja, der Bitcoin ist begrenzt, aber man muss natürlich die Kryptowährungen insgesamt sehen. Und da ist das ganze Gegenteil der Fall. Mittlerweile gibt es über 1000 Kryptowährungen und täglich schießen weitere wie Pilze aus dem Boden. Klar, der Großteil ist völlig bedeutungslos und der Bitcoin hat bis jetzt eine Sonderstellung. Bei steigender Nachfrage wird seine Verfügbarkeit aber immer mehr zum Problem, man wird auf andere Kryptowährungen ausweichen müssen und damit deren Bedeutung steigen. Ich bezweifle auch stark, ob der Bitcoin als Zahlungsmittel jemals eine größere Bedeutung haben wird. Er ist von Bedeutung für das Darknet und Kriminelle, weil Zahlungen nicht nachzuverfolgen sind.
Händler, speziell im Internet, werden sicherlich noch stärker die Bezahlung in Bitcoins anbieten- als Dienst am Kunden und um sich von der Konkurrenz abzuheben. Allerdings kann das kaum über einen Bruchteil vom Umsatz hinausgehen. Wenn ein Händler den Großteil seines Geschäfts mit Bitcoins abwickelt, hat er ein kleines Problem, wenn der Kurs auch nur 20-30% fällt. Die Kursschwankungen sind allerdings viel größer, als hauptsächliche Währung also völlig ungeeignet!
Der Bitcoin ist zuallererst mal ein Spekulationsobjekt. Es gibt ja noch einen Unterschied zu den realen Währungen, hinter denen die Volkswirtschaft des jeweiligen Landes (oder Länder) steht. Und was steht hinter dem Bitcoin? Nix, nur ein Programmcode.

Wann wird die Blase platzen? Die Frage kann KEINER seriös beantworten. Eine Spekulation läuft so lange, wie es genug Leute gibt, die bereit sind, für ein an sich wertloses Objekt mehr zu zahlen als der Käufer vor ihnen.
Also wenn der Bitcoin eine deutsche oder europäische Währung wäre, würde ich ein Platzen in naher Zukunft erwarten. Es gibt eine alte Börsenweisheit, wenn es eine Rally erstmal in die Schlagzeilen der Boulevardblätter geschafft hat, ist das ein Zeichen, dass sie ihrem Höhepunkt zumindest sehr nahe ist. Andererseits sind da aber noch die Chinesen. Von den Aktien schon als ziemlich spekulationsfreudig bekannt, ist der Bitcoin recht beliebt und es gibt ja durchaus eine nicht geringe Zahl von ihnen. Es kann also durchaus noch eine ganze Weile so weitergehen und der Kurs schwindelerregende Höhen erreichen. Um so lauter wird dann der Knall!

Jetzt noch zu einer anderen Seite des Themas. Ich habe mich erst kürzlich aufgeregt, als ein Finanzexperte, der dem Bitcoin eigentlich skeptisch gegenüber stand, diese Blockchain-Technologie als wegweisend gelobt hat. Dabei ist sie für den riesigen Energieverbrauch rund um den Bitcoin verantwortlich. Der Bitcoin hat mittlerweile einen jährlichen Stromverbrauch wie Dänemark, Tendenz stark steigend! Wäre er ein elektrisches Gerät, hätte er Effizienzklasse Z. Ganze Rechenzentren sind nur noch mit Bitcoin-Mining beschäftigt. In Zeiten von globaler Erwärmung und Klimawandel ist der Bitcoin ein Verbrechen an der Menschheit! (Vermutlich wird der Kurs ja auch nur künstlich in die Höhe getrieben, um das Mining angesichts der Energiekosten überhaupt noch lohnenswert zu machen)

Snoopi
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Sonntag 11. Februar 2018, 05:50  

Danke für diesen interessanten Beitrag. :)

Bis letzten Jahres war ich auch total skeptisch und habe um den Bitcoin einen riesen Bogen gemacht.

Aber, Du hast es ja geschrieben, man kann auch bei anderen "Angeboten" Pech haben (wie viele Leute gingen bei vielen Paidmailern leer aus?) und das "Leben" hat eben gewisse Risiken.

Seni *danke* hat mir die Welt der Bitcoins und andere Kryptowährungen näher gebracht und seitdem erklicke ich (manchmal) ein paar Coins.

VIELLEICHT erhalte ich eines Tages "irgendwas" dafür? Viel? Wenig? Oder ein paar Krümel? :D

Zumindest habe ich dann nichts verloren. Ausser Zeit, aber die verbringt man doch sowieso im Internet, oder nicht? :D
Bild Auf zu Primeraportal. :-) :lol: :-)

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