Deutsche (National-)Spieler im Ausland

Noname86
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Mittwoch 17. April 2013, 14:21  

Nach den jüngsten Erfolgen gerade von Dortmund und Bayern aber auch den konstant guten Leistungen der Nationalmannschaft werden deutsche (National)spieler immer beliebter im Ausland!


Mario Gomez ist mittlerweile auch bei Real im Gespräch wenn er im Sommer tatsächlich aussortiert wird. Das ist OK in seinem Alter und auch seinem Standing in Deutschland.

Der Trend immer früher ins Ausland zu wechseln finde ich aber nicht so gut:

Draxler (19) träumt von Real - deren Interesse wurde bekundet
Hummels (24) träumt von Barcelona
Schürrle (22) ist bei Chelsea im Gespräch
Götze (20) könnte bald bei ManCity spielen

Wie seht ihr so die Entwicklung? Und ist es nicht schlecht für die BuLi, wenn unsere (Jung-)Stars ausfliegen oder könnte es sogar nur positiv für deren Entwicklung sein?

Hier mal ein Auszug von bisherigen Legionären:

Mesut Özil (24, Real Madrid) - 2010 von Werder Bremen
Sami Khedira (26, Real Madrid) - 2010 von VfB Stuttgart
Lukas Podolski (27, Arsenal London) - 2012 von Köln
Per Mertesacker (28, Arsenal London) - 2011 von Werder Bremen
Lewis Holtby (22, Tottenham) - 2013 von Schalke

Ralf029
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Mittwoch 17. April 2013, 14:49  

Meiner Meinung nach wäre es nur dann negativ für die Bundesliga, wenn sie wie die kleineren Ligen im Ausland finanziell nicht mithalten könnte und die Topspieler alle ins Ausland abwandern würden. Da aber das Gegenteil der Fall ist, die Bundesliga sogar immer mehr auch finanziell die europäische Spitze mitbestimmt, ist das doch nur positiv. Einzelne Spieler gehen ins Ausland, dafür werden ausländische Topspieler geholt (was auch wichtig ist, zum einen wegen der Attraktivität, zum anderen kommen damit natürlich auch Impulse) und der Nachwuchs steht doch schon in den Startlöchern. Für die Nationalmannschaft ist es auch wichtig, dass Spieler im Ausland Erfahrungen sammeln.

korps
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Mittwoch 17. April 2013, 15:47  

Kein BRD-Kicker hat im Grunde Anlaß dazu, ins Fußball-Ausland zu gehen. Lediglich vereinstechnische Zwänge können hier und da mal entstehen, wenn sich ein Club durch einen Transfer sanieren muß.
Ausländische Profis in der Bundesliga im Übermaß hab' ich noch nie gebraucht. Nebst der überdimensionalen Überbezahlung, hält mich das sogar davon ab, überhaupt ins Stadion zu gehen. Sehe lieber, ob es der kleine Spinner aus dem Nachbarort (aktuell Sebastian Jung) schafft, ein brauchbarer Bundesliga- oder sogar Nationalkicker zu werden.
Grundsätzlich möchte ich zurück zur Regelung während der erfolgreichsten Zeit im BRD-Fußball überhaupt (1966-1976), als maximal 2 Kicker aus dem Ausland erlaubt waren.
Ohnehin, für mich als Spieler wäre ein Engagement im Ausland völlig reizlos. Ich bin auch noch nie auf die Idee gekommen, mal bei 'nem anderen Dorfverein anzuheuern. Was sollte ich bei diesen Spananen, Italos oder Britischen?

Noname86
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Mittwoch 17. April 2013, 17:02  

Wenn man die obigen Namen anschaut ist ja gerade England interessant. Bei Spanien kommt wirklich nur Real / Barca in frage, wobei Barca echt ne Hausnummer wäre, also wenn da ein Deutscher Spieler Stamm wird. Italien scheint im Gegensatz zu den erwähnten 80er / 90er Jahren nun wirklich nicht mehr so interessant zu sein, einzig Oldie Klose hat es dahin verzogen. Sowas wie Kuranyi der nach Russland geht ist schon krass, dann hört man gar nichts mehr von.

Glaube auch dass es gut ist, wenn weitere Spieler in England Fuß fassen :) Allerdings hoffe ich trotz allem, dass Draxler uns noch mindestens eine Saison erhalten bleibt... aber da er jetzt erst anfängt aufzublühen, kann ich mir nen Wechsel schon im Sommer auch echt nicht vorstellen!
Zuletzt geändert von Anonymous am Mittwoch 17. April 2013, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.

korps
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Mittwoch 17. April 2013, 17:07  

Nun, man kann dran arbeiten, diese Begrenzung wieder zu ermöglichen.
Natürlich war der BRD-Fußball permanent recht erfolgreich und ob die diversen Auslandserfahrungen der Kicker wirklich was damit zu tun haben, würde ich nicht bedingungslos unterschreiben. Vielleicht wären die Erfolge sogar noch größer, der Fußball noch besser gewesen, wenn sie in der Bundesliga gekickt hätten. Denn, 1986 rumpelte man sich, bis auf's Halbfinale gegen Frankreich, ins Finale, die EM 1988 hatte ihren "Höhepunkt" darin, als sich ein Niederländer mit einem BRD-Trikot über den Hintern wischte, 1990 lief dann insgesamt recht gut, während 1992 der Vize-EM-Titel nur dem Umstand zu verdanken war, dass die Schotten in der Gruppe Schützenhilfe leisteten. Es folgte die unselige '94er-WM in den USA und die EM 1996, bei der auch über die Maßen glückliche Umstände benötigt wurden. All diese Turnier kreierten auch recht wenige "legendär" gewordene Matches, im Gegensatz zu den Turnieren zwischen 1966 und 1976.
Es führt im Moment etwas zu weit, aber bei Gelegenheit stelle ich mal 'ne Liste über im Ausland gescheiterte BRD-Kicker zusammen. Es gibt keine Garantie dafür, dass eine Weiterentwicklung erfolgt. Aus dem Stehgreif fällt mir Matthias Sammer ein, der in Italien überhaupt nicht zurecht kam.
Im Übrigen profilierte sich die Bundesliga in den frühen 70ern auch mit den Vereinen in den Europa-Pokalen, nicht zuletzt durch die 3 Landesmeister-Titel der Bayrischen.

Ralf029
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Mittwoch 17. April 2013, 21:18  

@korps

Naja, in so einem speziellen Fall ist es ja logisch, wenn es Dich als Schalke-Fan ankotzt, wenn Draxler wechselt. Genauso würde es natürlich einem BVB-Fan gehen, wenn Hummels zu Barca gehen würde. Aber die Frage war ja allgemein, wenn deutsche Nationalspieler ins Ausland wechseln.

Dass wir 2 Extreme darstellen, hatten wir ja schon festgestellt :D . Du hast ja was gegen ausländische Spieler, selbst wenn sie für Deinen Verein spielen (behauptest Du zumindest, eigentlich nehme ich Dir´s nicht ab, dass Du z.B. was gegen einen Raul hast, wenn er Tore für Schalke schießt). Na und meine Abneigung gegen die Bayern geht so weit, dass ich ihnen auch in der Champions League das Ausscheiden wünsche (gegen Barca sowieso), egal, was das für die 5 Jahres-Wertung bedeutet. Zwischen den Extremen würde liegen, wenn man z.B. anerkennen kann, dass Barca einen schönen Fußball spielt und sich einfach aus Freude am Fußball ein Spiel von ihnen anschaut (was Du nach Deinen Aussagen nie könntest, weil es eben Spanier sind und keine Deutschen)

korps
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Mittwoch 17. April 2013, 22:05  

Es würde mich auch nerven, wenn Hummels nach Barcelona geht.
Natürlich habe ich grundsätzlich nix gegen ausländische Kicker. Aber seit der Bosman-Nummer hat das halt ungeahnte Ausmaße erreicht. Für mich ist sogar recht erstaunlich, dass dennoch Zuschauer-Rekorde ohne Ende aufgestellt wurden und werden. Da ist wahrscheinlich die Bindung an den Verein über allem anderen maßgebend und weniger, welche Kicker auflaufen. Und natürlich ist es für die Nachwachsenden der letzten 2 Jahrzehnte auch längst eine normale Sache, dass bestenfalls die Hälfte einer Mannschaft Deutsche sind. Für mich bleibt's unbefriedigend.

Ralf029
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Mittwoch 17. April 2013, 22:44  

Na in den letzten Jahren ist doch der Anteil der deutschen Spieler in der Bundesliga sogar wieder größer geworden. Die Vereine investieren mehr in die Nachwuchsarbeit und diese besser ausgebildeten Spieler erhalten auch ihre Chance. Also ich bin der Meinung, dass es so wie im Moment ideal ist (was ja die Zuschauerrekorde bestätigen). Wie in der Medizin kommt es auf das richtige Verhältnis an, Medizin ist in zu hoher Dosierung oft Gift (was sich zur Zeit gerade in England zeigt). Aber ein paar ausländische Topspieler erhöhen zweifellos die Attraktivität. Die Bayern könnten auch 11 deutsche Spieler aufstellen, aber ein Ribery z.B. zieht doch mit Sicherheit nochmal mehr Zuschauer an. Aber es gibt doch immer seltener Mannschaften, in denen nur noch 1-2 deutsche Spieler stehen.

beibaers
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Mittwoch 17. April 2013, 22:50  

Aber vielleicht hat diese Entwicklung auch dazu beigetragen, dass ein Özil und ein Poldi überhaupt erst für Deutschland spielen?
Hätten sie ja nicht gemusst und ich glaube heute würden sich sicher einige in den Boppes beissen, würde Özil nicht für Deutschland spielen.

korps
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Mittwoch 17. April 2013, 22:54  

Gerade mal geguckt. Am Wochenende waren von den 198 Kickern zu Spielbeginn 95 Deutsche. Wolfsburg hatte mit Youngster Arnold gerade mal einen in der Startaufstellung. Ausgerechnet bei Schalke - Bayer Leverkusen waren mit 15 die meisten Deutschen zu Beginn auf dem Platz. Unberücksichtigt bleibt, wer da noch eine 2.Staatsbürgerschaft hat.

alexa
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Freitag 19. April 2013, 16:51  

ich kann korps teilweise verstehen, denn als ich klein war, hat mir Fußball zu schauen mehr Spaß gemacht als heute,
als sie nur 2 oder 3 Ausländer einwechselte durfte, ein Trainer hatte einen Ausländer zu viel eingewechselt und schon
hatte die andere Mannschaft gewonnen, das war nicht so toll.

Gut bei der bundesliga habe ich mich größtenteils daran gewöhnt, aber in der Nationalelf finde ich das dann wirkich nicht gut,
wenn kaum ein deutscher spielt. Das sieht wirkich so aus, als könnten Deutsche kein Fußball spielen.

Aus den eigenem Reihen Nachwuchs kommt mir nicht so vor, wird doch meistens teure Spieler eingekauft, was ich schade finde, ist
wenn eine Verein aus der 2. Bundesliga aufsteigt, werden viele Spieler ausgetauscht, obwohle diese am Aufstieg beteiligt waren, hier
sollte eine andere Regelung her.

Ralf029
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Freitag 19. April 2013, 17:23  

Da muss ich Dir mal bisschen widersprechen :D

1. Nationalelf: Da muss man doch ganz klar unterscheiden. Wenn ein Spieler hier in Deutschland geboren wurde bzw. zumindest die meiste Zeit hier gelebt hat, dann soll er auch in der Nationalmannschaft spielen. Was anderes ist es, wenn (wie in anderen Sportarten üblich und auch im Fußball gab´s ja mal solche Ansätze) sich die Verantwortlichen im Ausland umschauen, wen sie schnell noch eindeutschen können.

2. Nachwuchsarbeit: Hier beschreibst Du den Zustand, wie er vor 10 Jahren mal war. Das hat sich wirklich sehr stark gebessert.

Ach so, wegen der Aufsteiger. Naja, der Unterschied zwischen 1. und 2. Liga ist doch recht groß. Wenn ein Verein aus Nostalgie auf seine Aufsteiger setzt und sich nicht verstärkt, ist zumindest die Gefahr sehr groß, dass er gleich wieder absteigt
Zuletzt geändert von Ralf029 am Freitag 19. April 2013, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.

mrdali
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Samstag 20. April 2013, 00:00  

Muss Korps auch teilweise zustimmen. Wenn ich höre das nur ein deutscher Spieler in der Manschaft von Wolfsburg war, finde ich das schon sehr schlecht. Hier sollten auch andere Regelungen wieder getroffen werden.

Wir sehen ja was in England passiert. Die haben ja nun mal wirklich kein gutes Nationalteam und das liegt an der "Übersättigung" von ausländischen Spielern in der Premier League.

Die Nachwuchsarbeit ist im Moment sehr klasse in Deutschland und da bin ich vollkommen zufrieden.

Es freut mich auch Spieler wie Özil, Boateng und andere im Team zu haben. Das machen andere Staaten schon jahrelang und gehört auch dazu, denn diese sind nun mal Deutsch. Naja, wir müssen keine Spieler mehr einbürgern um brasilianischen Tatsch zu bekommen, das ist zum Glück vorbei. Trotzdem finde ich es immer noch besser als einen "Quotenfarbigen" wie Asamoah dabei zu haben.

Das zeigt auch, das die Integration in Deutschland, zumindest im Fussball nicht so schlecht ist. Hier gibt es zumindest zwischen den Spielern, so scheint es, keinen Unterschied und kann ja so auch als "Vorbild" gelten.

Die Frage ist, wenn unsere jungen guten Spieler wirklich alle ins Ausland wechseln wollen, wo wollen sie denn alle hin. Es gibt ja wirklich nur 7 - 10 Vereine welche reizvoll wären. Nach Italien geht man heute nicht mehr, da sind wir besser. Bleiben noch die zwei grossen spanischen Clubs, vielleicht die neureichen Franzosen (PSG und bald wohl auch Monaco) und ein paar englische Clubs - Blubb und dann ?
Zum Karriereende können Sie gerne ein bissl in China oder in der Wüste kicken, aber vorher sollten sie schon auf höchsten Niveau Fussball spielen :D

BlindGuardian
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Dienstag 23. April 2013, 12:45  

Thema Götze im Ausland scheint sich für die nächsten 2-3 Jahre erledigt zu haben..er ist dem Geldgeruch nach München gefolgt...

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