Jul
25

Primeraportal-Surfbar und Raspberry Pi


Im Forum wurde bereits ausgiebig über den Einsatz eines Raspberry Pi (kurz: RasPi) diskutiert. Auf dem Kleinstrechner sollte möglichst die Primeraportal-Surfbar laufen. Das Thema ließ mich nicht los. Vielleicht habe ich eine Lösung gefunden, die anderen helfen kann. Aber Vorsicht, dies ist keine Anleitung für absolute Anfänger. Ein paar Grundkenntnisse im Umgang mit dem RasPi wären durchaus von Nutzen.

Im Zusammenhang mit der Primeraportal-Surfbar hatte ich für meinen RasPi auch vorgesehen, dass er über eine statische IP jederzeit und überall über das Internet erreichbar sein sollte. Ich halte das für nützlich, da nach meinen Erfahrungen die Primeraportal-Surfbar des öfteren "hängenbleibt".

Zunächst braucht ihr natürlich einen möglichst einsatzbereiten RasPi mit einem entspechenden Betriebssystem auf der SD-Karte, dazu ein Netzteil und ein LAN-Kabel. Alles zusammenstecken und den RasPi mit dem Router, bei mir eine Fritz!-Box, über das LAN-Kabel verbinden. Prinzipiell sollte das auch mit dem WLAN funktionieren, ich habe es aber nicht getestet. Wer Hilfe beim grundsätzlichen Einrichten eines RasPi braucht, kann mir gern eine PN schreiben. Aber auch im Internet gibt es dazu genug Anleitungen.

Der RasPi legt nach Verbindung mit dem Stromnetz schon mal los. Pech ist nur, dass wir noch nichts sehen. Ich habe deshalb auf meinem Windows-PC die Software PuTTY installiert. Damit kann man eine Verbindung zum RasPi aufbauen. Wenn alles funktioniert, solltet ihr euch auf dem RasPi einloggen können.

Als erstes habe ich dafür gesorgt, dass der RasPi aus dem Internet mit einer statischen IP erreichbar wird. In meinem Fall ist der RasPi mit einer Fritz-Box verbunden. Mein Internet-Provider trennt einmal täglich die Verbindng und weist der Fritz-Box eine neue IP zu. Damit ändert sich leider auch die IP des RasPi. Um eine statische IP zu erhalten, benötigen wir einen dynDNS-Clienten. Ich habe mich für den Diesnt noip.com entschieden, das es dafür eine gute Anleitung im Internet gibt:
http://raspberry.tips/raspberrypi-einsteiger/raspberry-pi-einsteiger-guide-dyndns-teil-5/
Dadurch erhält der RasPi de facto eine statische Internet-Adresse.

Jetzt brauchen wir auf dem RasPi noch eine Software, die dafür sorgt, dass auf dem heimischen PC der "virtuelle Bildschirm" des RasPi dargestellt wird. Virtuell deshalb, weil der RasPi in meiner Konfiguration nicht an irgendeinen Monitor angeschlossen ist. An dieser Stelle verweise ich auf die Anleitung unter
http://www.codeclinic.de/de/2014/01/raspberry-pi-tutorial-vnc-bei-raspbian-einrichten-teil-1/
Besser kann man es nicht erklären und es funktioniert wirklich gut.

Um eine Verbindung zum RasPi aufzubauen, benötigt man noch den "TightVNC Viewer for Windows". Diese Software sollte als Freeware kostenlos sein. Von der Verwendung des RDP-Protokolls würde ich gern abraten wollen. Auch wenn die Installation problemlos erscheint, gibt es spätestens dann Schwierigkeiten, wenn ihr über ein Android-Smartphone auf den RasPi zugreifen wollt. Dazu aber später mehr ...

Ein wichtiger Schritt fehlt noch. Wir müssen der Fritz!-Box mitteilen, dass unser RasPi aus dem Internet erreichbar sein soll. Dazu müssen wir eine sogenannte Portfreigabe für den Port 5901 einrichten. Bei mir funktioniert das mit den Einstellungen "HTTP-Server" und Protokoll "TCP".

Jetzt wird der TightVNC-Viewer gestartet und eine Verbindung zum RasPi aufgebaut. Wenn alles geklappt hat, sollt jetzt der grafische Desktop des RasPi auf dem PC-Monitor erscheinen. Die Verbindung über PuTTY kann jetzt beendet werden, sie wird jetzt und zukünftig nicht mehr benötigt.

Jetzt noch den Internet-Browser Iceweasel aufrufen, sich anschließend bei Primeraportal einloggen und die Surfbar starten. Der Clou daran: die Surfbar läuft auch weiter, wenn die Verbindung über den TightVNC-Viewer beendet wird.

Neben der Kontrolle, dass der RasPi beim Surfen nicht "hängenbleibt", kann die Verbindung mittels TightVNC-Viewer auch für das "richtige Arbeiten" mit dem RasPi genutzt werden. Der kann nämlich noch viel viel mehr als nur Surfbars "abarbeiten" ;).

Einen kleinen Nachteil will ich nicht verschwiegen. Bei mir ist bereits ein RasPi als eBesucher-Dauersurfer im Einsatz. Für die hier vorgestellte Lösung habe ich einen zweiten RasPi verwendet. Da beide im gleichen LAN-Netzwerk arbeiten, merkt der eBesucher-Server, dass zwei Instanzen der Surfbar unter einer IP-Adresse arbeiten. Folge: beide RasPi-Surfbars arbeiten gewissermaßen im "Gegentakt".

Für Android-Smartphones gibt es auch einen geeigneten Viewer: RealVNC. Installation und Einrichtung sind faktisch selbserkklärend und wer die vorhergehenden Schritte erfolgreich absolviert hat, der "packt" diese kleine Hürde auch noch ... Damit hätte man wirklich überall und jederzeit Zugriff auf die Primeraportal-Surfbar.

Viel Erfolg beim "Nachmachen" und immer viele Primera

Ergänzung am 29.07.2015
Die Primeraportal-Surfbar läuft seit einigen Tagen im Dauereinsatz. Sie bleibt jedoch sehr häufig "hängen", weil einige der angezeigten Seiten fehlerbehaftet sind. Abhilfe ist hier sicher mittels des eBesucher-Restarters möglich. Wie genau das zu handhaben ist, bekomme ich auch noch heraus. Vielleicht lässt sich dadurch der Primera-Verdienst, auch bei "Gegentakt"-Betrieb meiner beiden RasPis, noch deutlich steigern. geschrieben am 25.07.2015 von 19matt57

Schlagwörter

raspberry pi, surfbar

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Kommentare von anderen Usern

Avatar 19matt57 schrieb am 26.07.2015 folgenden Kommentar:
Blogeintrag nochmal gründlich überarbeitet und angepasst. Vielleicht ist es so verständlicher ...

Avatar 19matt57 schrieb am 25.07.2015 folgenden Kommentar:
Bei mir lag das Teil einsatzfertig herum, deshalb hab ich mir einen langen Exkurs zur Einrichtung des RasPi an dieser Stelle erspart. Ich werde den Beitrag aber nochmal unter dem Gesichtspunkt der Verständlichkeit kritisch lesen und ggf. ändern. Daher: Danke für die Kritik.

Avatar dragonfighter schrieb am 25.07.2015 folgenden Kommentar:
Wow, für einen Neuling kling das so als bräuchte man da keine Micro SD Karte und kein Betriebssystem. Weiters kling alles so selbstverständlich. Für einen der dies auch mal testen möchte klingt das alles bestimmt nicht gerade einfach.
Wäre vielleicht besser gewesen wenn du es so erklärt hättest das es jeder Versteht.