Gedanken zum neuen Lebensahr

Ich habe Geburtstag ... und wieder ist es an der Zeit, dass ich mir ein paar Gedanken von der Seele schreiben muss.

Ich werde ein Jahr älter, ich werde 24. Der ein oder andere denkt vielleicht, dass das ein schönes Alter ist. Aber ich kann mich nicht darüber freuen. An meinem Geburtstag werde ich mitten in der Nacht verheult wach, mit einer leichten Panikattacke. Ich hatte einen Traum ... diesen Traum, der immer wieder kommt. Und das zu Beginn meines neuen Lebensjahres. Der Alptraum, der mich verfolgt, seit ich klein bin. Und er kommt immer dann, wenn ich mich eingeengt fühle, wenn ich nicht vor und zurück kann. Dadurch wird mir nur umso stärker bewusst, dass ich aus meiner Situation ausbrechen muss.

Ich bin nun 24 und habe noch nichts großartiges erreicht in meinem Leben, nicht mal eine abgeschlossene Ausbildung. Drei Jahre mussten ins Land gehen, damit mir das klar wird, damit ich den Mut finde, diesen Schritt zu gehen, den alle schon mitbekommen haben. Ich werde eine Ausbildung suchen und wegziehen. Aber heute, an diesem Tag, wo diese 24 in allen Farben und Größen durch meinen Kopf schwebt, fühle ich mich wieder als Versagerin, weil es mir nicht eher eingefallen ist. Und ich wache mit dem schlimmsten der Träume auf, die mich seit jeher verfolgen ...

Ich träume von meinen zahlreichen Psychiatrieaufenthalten in meiner Kindheit. Das Gefühl des Eingesperrtseins, des nicht selber Denken Dürfens und, das allerschlimmste, die Bevormundung. Ich hasse Bevormundung, aber genau das passiert mir jetzt wieder: ich muss mich von den Behörden bevormunden lassen.

Es ist Zeit für eine Veränderung. Ich war festgefahren in meinen Zielen, die waren alle eher weniger realistisch. Vor drei Jahren war ich dazu noch zu ängstlich, um diesen Schritt zu gehen. Ja ich bin mutiger geworden. Vielleicht ist es auch nur der Mut der Verzweiflung, da es in Sachsen-Anhalt kaum Chancen gibt, in irgendeiner Form Fuß zu fassen. Zumindest nicht für mich. Ich weigere mich, eine überbetriebliche Ausbildung zu machen. Ich möchte eine Ausbildung, die meiner Schulbildung angemessen ist. Ist das zu viel verlangt? Bin ich deswegen arrogant? Ja, auch das wurde mir schon vorgeworfen. Aber ehrlich gesagt, es ist mir mittlerweile egal, was andere denken. Ich musste mir Hinterntritte gefallen lassen, die niemand verdient hat, auch nicht jemand, der keinen Abschluss hat.

Ich bin jetzt sogar meinem letzten Einsatzbetrieb dankbar. Dafür, dass die mir eindrucksvoll gezeigt haben, dass man ziemlich viele Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt in die Tonne kloppen kann. Dafür, dass die gezeigt haben, dass die jeden so behandeln. Vom Abiturienten, über den Studenten, der sich bloß ein paar Euro dazuverdienen will, bis hin zu Menschen, die eine abgeschlossene Ausbildung haben. Ja, ich bin dankbar dafür, dass die mir gezeigt haben, dass man trotz einer evtl. guten Ausbildung in Sachsen-Anhalt keine Chancen hat. Dieses verachtende Verhalten von denen mir gegenüber hat mir die Augen geöffnet, als ich nach einer neuen Stelle gesucht hab. Es gibt nichts mehr. Der Hinterntritt durch diese Firma hat meinen Denkapparat auf Hochtouren gebracht, und mir bewusst werden lassen: Das lass ich mit mir nicht mehr machen! Ich bin denen dankbar dafür, dass die mich aus Sachsen-Anhalt vertrieben haben

Deswegen gehe ich doch optimistisch in mein neues Lebensjahr. Zwar mit ein bisschen Wut im Bauch, weil ich drei Jahren meines Lebens verschwendet hab. Aber besser spät, als nie. Schlimmer kann es nicht mehr werden, denn das Schlimmste habe ich schon erlebt.

Auf zu neuen Ufern Ich freue mich auf diese Herausforderung geschrieben am 15.11.2012 von Morrigan

Schlagwörter

gedanken, gefühle, geburtstag, wünsche, träume

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Die Kraft der Worte hat mir schon oft geholfen, so manche traurigen Gedanken zu vertreiben. Ich habe einige solcher Gedichte geschrieben, die ich nun gerne in diesem Blog teilen möchte.<br /> Weiterhin werd ich hier ein paar meiner Hobbies online stellen. ich mach nämlich auch sehr gerne Handarbeiten :)

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