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Ausbildungssuche Teil 1 - unendliche Zugfahrten
Wie viele mitbekommen habenm, suche ich derzeit eine Ausbildung als Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung. 15 Bewerbungen habe ich in den letzten drei Wochen verschickt.
davon habe ich schon 13 Antworten. Die meisten Antworten waren nur Eingangsbestätigungen, mit der Bitte um Geduld, da alle Bewerbungen nun ausgewertet werden (Ich habe glaub ich schon in der Vergangenheit gesagt, dass ich Warten hasse?
). Von diesen 13 Antworten 4 Absagen dabei, eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ohne Test, eine Einladung zum Einstellungstest und eine Einladung zum Telefoninterview. Alles in allem finde ich das eine gute Bilanz, auch wenn ich noch mehr bewerbungen schreiben werde, um die Chancen zu erhöhen 
Das Vorstellungsgespräch ohne Test war gestern 15 Uhr in Coburg. Um das zu meistern musste ich mal wieder mein Organisationstalent spielen lassen
. Zuerst habe ich die Online-Reiseauskunft der bahn bemüht. Die Reisezeiten von 5 Stunden für EINE Fahrt waren ja schon ordentlich (*schnauf*). Fakt war auf jeden Fall, ich werde mindesten 12 Stunden unterwegs sein, wenn nicht sogar länger. Also musste ich mir überlegen, wie mein Hund versorgt wird, denn das ist doch ein bisschen zu lange, als ich sie hätte alleine lassen können. Ein Kumpel hätte sich gerne um sie gekümmert, nur leider musste er arbeiten ... also, wieder Tante Google befragt und eine Hundepension ausfindig gemacht Da habe ich Morgaine dann einquartiert. Das Problem, diese Pension ist am äßersten Rand der stadt und ich wohne dioch recht zentrumsnah ... wie krieg ich Hund dahin? Der nächste gute Freund mit Auto, hat mich dann mit Morgaine dahin gefahren und anschließend zum Bahnhof (ach, wie ich Teamplay liebe 
)Am Bahnhof stellte ich dann mit schrecken fest, das meine Geldbörse zu hause auf dem Schreibtisch lag
Tolle Wurst, den ganzen Tag unterwegs und keine Kohle um verpflegung zu kaufen 
Nun ja, ich bekam dann von meinem Fahrer 10 Euro geliehen. Ich freute mich auf meinen Umstieg in Leipzig, denn in der Bahnhofspromenade sind genug geschäfte, in denen man keine Tankstellenpreise bezahlt. Tja, Pustekuchen ... die Sachsen hatten gestern Feiertag (Buß- und Bettag) und fast alle Geschäfte waren zu ich war begeistert (*Ironie aus*). Bei meinem nächsten Umstieg in Lichtenfels habe ich es bitterlich bereut, dass ich nicht schon meinen Wintermantel ausgegraben hab ... die hatten tagsüber schon Frosttemperaturen und ich in meiner Fleece-Übergangsjacke und meiner dünnen stoffhose, weil ich ja im Anzug da aufgeschlagen bin. Wir hatten gestern in Sachsen-Anhalt noch recht angenehme Plusgrade von 8°C Von Lichtenfels war es nur noch eine kurze strecke, und ich war in Coburg. Zur vorbereitung habe ich Google Maps nach ner Wegbeschreibung zu der Adresse befragt ... nie wieder. In Coburg ist man anscheinend der meinung, dass Straßen namen haben müssen (sehr hilfreich), aber warum sollte man Straßenschilder aufstellen, damit ein ortsunkunider weiß wo er ist? (es war zum Verzweifeln)
Also habe ich mich natürlich schnurstraks erst mal verlaufen Nunja, den richtigern Pfad habe ich dann mit durchfragen wiedergefunden und bin leider mit 5 Minuten verspätung da angekommen -.- Aber die haben das sehr locker gesehen, weil die ja wussten, dass ich von weit genug weg her komme Das Gespräch war sehr locker ... ich hätte nicht so nervös sein müssen, aber weiß man das vorher? Jedenfalls hab ich auch gefragt, warum kein Test erfolgt.
*Naja, die Tatsache, dasss Sie Abitur haben, beweist doch, dass Sie nicht dumm sind, also war das nicht nötig.*
Und er fragte mich, ob es denn schlimm sei, dass ich an der berufsschule eventuell die älteste in der Klasse sein könnte.
*Nachdem ich in den letzten zwei Jahren in Betrieben gearbeitet hab, wo alle Altersgruppen gemischt waren, und nachdem, was ich allgemein die letzten zwei Jahre durchhab, ist das meine geringste Sorge.* (Ich habe ihm von meiner Obdachlosigkeit erzählt und davon, wie Sachsen-Anhaltinische Arbeitgeber mit ihren Mitarbeitern umgehen)
Der erste Betrieb, der sich meine Zeugnisse mal genauer angeguckt hat
Jedenfalls war der Gesprächsführer nicht der Entscheidungsträger. Das war ein vertrender Kollege, weil der Herr, der eigentlich für die Auszubildenen zuständig ist, kurzfristig krank wurde ... Mir wurde dann eröffnet, dass es eventuell zu einem Zweitgespräch kommen kann, noch vor Weihnachten (meine schlimmsten Träume werden wahr: Mehrmals zu einem Betrieb fahren, der so schön weit weg ist, und nicht wissen, was bei rauskommt ...)Auf jeden Fall habe ich zumindest bei diesem Menschen einen positiven Eindruck hinterlassen. Das hat er mir zum Ende des Gespräches lang und breit vorgeschwärmt. Es kam auch sehr gut an, dass ich mich selbst nun mit Programmiersprachen befasse und dabei sogar die richtige Sprache erwischt hab, in der die auch programmieren
Nun, die Rückfashrt war dann ein Höllentripp. Ich hatte total unbequeme Schuhe an. Heute sind meine Zehen mit Blasen übersät. Zwei Umstiege zwar nur, aber dazwischen relativ lange aufenthaltszeiten von einer Stunde an saukalten Bahnhöfen. Mein letzter Zug zurück nach Magdeburg kam dann noch schön mit Verspätung an. Ich war gestern um 23:45 Uhr am Hauptbahnhof, und habe mich von meinem Kumpel mit Auto abholen lassen ... die Strecke zu mir nach Hause wäre ein 45-minütiger Fußmarsch gewesen und ich konnte beim besten Willen nicht mehr laufen
Zuhause gab es noch ne Pizza (ich hatte ja kaum was gegessen den ganzen Tag) und nen Glühwein zum Aufwärmen. Als mein Kumpel dann wieder gefahren is, bin ich halbtot ins Bett gefallen. Ich war 16 Stunden am Stück unterwegs. Meine Hündin hab ich vorhin abgeholt. Man hab ich die vermisst, als ich nach Hause kam, gestern abend, war keiner da, der sich gefreut hat, dass ich wieder da bin
aber das haben wir heute ganz dolle nachgeholt Ich werde mich jetzt auch noch ein bisschen ausruhen, in drei Stunden ist mein telefoninterview mit der Firma aus München *gespannt bin*
Wenigstens muss ich dazu nicht übber 10 Stunden auf irgendwelchen Bahnhöfen zubringen
geschrieben am 22.11.2012
von Morrigan
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Morri ich drück Dir ganz toll die daumen das du bald eine stelle hast .
Dann wünsch ich dir, dass sich die Qualen am Ende lohnen - welche Sprache ist es eigentlich? *neugierigbin In Coburg hab ich mal ne Firma schulen müssen, ich war auch heilfroh, dass die ganz in der Nähe der Pension waren und beides am Ortsrand, sonst hätten wir da nie hingefunden.